Auf einen Blick
- Die globale Bedeutung des Indopazifik hat stark zugenommen, worauf die deutsche Bundesregierung mit den "Indopazifik-Leitlinien" reagiert hat. Diese zielen darauf ab, die Beziehungen in der Region vielfältiger zu gestalten.
- Kaum eine Region entwickelt sich derzeit dynamischer als der Indopazifik. Es herrscht ein Wettstreit um Rohstoffquellen, Handelswege und strategische Zugänge zu Land und zu Wasser.
- China vertritt selbstbewusst machtpolitische Ambitionen in der Region und gerät damit zunehmend in Konflikt mit den Anrainerstaaten, den USA und Japan.
- Wir stärken durch unser langfristiges Engagement vor Ort die Verbindungen zwischen Deutschland, Europa und dem Indopazifik. Unsere Schwerpunkte in der Region sind Multilateralismus, Sicherheit, Rechtsstaatlichkeit, Klima, Energie, Wirtschaft, Freihandel und digitale Transformation.
Inhalt
1. Deutschlands außenpolitische Orientierung im Indo-Pazifik
2. Geostrategische Bedeutung der Region
3. Engagement der Konrad-Adenauer-Stiftung vor Ort
4. Publikationen, Veranstaltungen und Medienbeiträge zum Thema
Deutschlands außenpolitische Orientierung im Indo-Pazifik
Die geostrategische und geoökonomische Bedeutung des indopazifischen Raums hat in den letzten Jahren und Jahrzehnten stetig zugenommen. Auf diese Entwicklung reagierte die deutsche Bundesregierung im September 2020 mit den „Leitlinien zum Indo-Pazifik“ und legt damit den außenpolitischen Fokus auf die geographische und thematische Diversifizierung der Beziehungen mit der Region. Dahinter steckt auch der selbsterklärte Anspruch Deutschlands, das relativ neue politische Konzept des Indo-Pazifiks maßgeblich mitzugestalten – nicht zuletzt als Antwort auf Forderungen aus der Region nach einem stärkeren deutschen Engagement in der Region. Etablierte Partnerschaften, unter anderem mit der Vereinigung Südostasiatischer Nationen (ASEAN), sowie Deutschlands “Wertepartnern” in der Region schaffen den Rahmen für eine intensivere multilaterale Kooperation. Deutschland setzt sich damit für die internationale regelbasierte Ordnung ein.
Geostrategische Bedeutung der Region
Kaum eine Region entwickelt sich so dynamisch wie der Indo-Pazifik. Dieser nicht einheitlich definierte Raum zwischen Indischem Ozean und Pazifik beheimatet die am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt und mit dem Regional Comprehensive Economic Partnership (RCEP) die weltgrößte Freihandelszone. Die Straße von Malakka in Südostasien gilt als wichtigster Seeweg der globalisierten Welt. In der geostrategisch hochbrisanten Region herrscht ein zunehmender Wettstreit um Rohstoffquellen, Handelsrouten und strategische Zugänge zu Land und zur See. China baut seine Präsenz in der Region aus und vertritt selbstbewusst machtpolitische Ambitionen. Einige Anrainerstaaten sehen sich zunehmend unter Druck und entwickeln Sicherheitsstrategien für die Region. Japan und die Vereinigten Staaten prägten dabei den Begriff des Indo-Pazifik maßgeblich. Auch Indien und Australien verfolgen eine immer proaktivere Außenpolitik und setzen verstärkt auf die Zusammenarbeit mit der ASEAN oder den Partnern des Quadrilateralen Sicherheitsdialogs (Quad).
Engagement der Konrad-Adenauer-Stiftung vor Ort
Mit einer starken Präsenz und langfristigem Engagement in der Region trägt die Konrad-Adenauer-Stiftung zur stärkeren Vernetzung Deutschlands und Europas mit der Region bei. Die Stiftung ist dabei in einem breit gefächerten thematischen Spektrum tätig und unterhält ein weitreichendes Netzwerk. Thematisch liegt der Fokus besonders, aber nicht ausschließlich auf den Bereichen Multilateralismus, Sicherheit, Rechtsstaatlichkeit, Klima und Energie, Wirtschaft und Freihandel sowie der digitalen Transformation.