Am 30. Oktober 1961 wurde das Anwerbeabkommen zwischen der Türkei und Deutschland abgeschlossen. Sein Ziel war es, die in Deutschland fehlenden Arbeitskräfte für die damals boomende Wirtschaft zu stellen. Die Anwerbung war zunächst auf Zeit konzipiert, aber es kam anders.
Im Zeitraum von 1961 bis zum Anwerbestopp im Jahr 1973 zogen rund eine Million Menschen aus der Türkei nach Deutschland – darunter auch Familienangehörige, die ab 1964 die Chance des Familiennachzugs ergriffen. Ein Teil davon kehrte nach einigen Jahren wieder zurück in ihre Heimat. Diejenigen, die geblieben sind, holten ihre Familien nach oder gründeten hier eine Familie. Somit wurde nach und nach Deutschland ihr neues Zuhause, ihre zweite Heimat. Heute stellen Türkeistämmige die größte Gruppe innerhalb der Personen mit Einwanderungsgeschichte in Deutschland.
Was oft nicht bekannt ist: Ein Fünftel der Arbeitskräfte, die damals aus der Türkei kamen, waren Frauen. Wir haben zusammen mit dem Bundeszuwanderungs- und Integrationsrat (BZI) mit Zeitzeuginnen gesprochen - mit solchen die blieben, und denjenigen, die zurückkehrten. Um mit ihnen zu sprechen und sie ihre Geschichte erzählen zu lassen, sind wir bis in die Türkei gereist.
Lesen Sie die Interviews hier als PDF.
Düzen Tekkal spricht im Interview über Einwanderungsgeschichte, Teilhabe und Integration. Dabei geht sie auch darauf ein, wie ihr Vater sie prägte.
Die CDU-Politikerin Aygül Özkan spricht darüber, inwiefern die elterliche Prägung sie stark gemacht hat. Und auch über Einwanderungsgeschichte, Teilhabe und Integration.
Themen
Das „Win - win“ Migrationsabkommen zwischen Deutschland und Kenia: Wer profitiert tatsächlich
Mauretanien wird zur neuen Hauptroute für Migration nach Europa
Von Schutzsuchenden zu Fachkräften
„Die Fachkräfteeinwanderung ist eine Notwendigkeit, um unseren Wohlstand zu sichern“
„Es geht nicht nur um das Finden, sondern auch um das Binden internationaler Talente“
Bitte melden Sie sich an, um kommentieren zu können.