Auf einen Blick
- Antisemitismus ist kein Problem vergangener Zeiten. Seit Jahren nehmen Übergriffe auf Jüdinnen und Juden, ebenso wie Hetze, Schmähungen und Drohungen in den Sozialen Medien spürbar zu.
- Es ist nicht nur die politische Rechte, in deren DNA Antisemitismus tief verwurzelt ist. Auch bei Linksextremen, Verschwörungsdenkern, Islamisten und bis in die Mitte der Gesellschaft findet er vermehrt Zustimmung.
- Als Konrad-Adenauer-Stiftung positionieren wir uns klar: Wir sehen es als Auftrag und als Ansporn, den Kampf gegen den Antisemitismus weiterzuführen und sich für jüdisches Leben in Deutschland stark zu machen.
- Wir halten durch verschiedene Bildungsmaßnahmen die Erinnerung an den Holocaust wach. Mit unseren Angeboten wollen wir informieren, sensibilisieren, aufklären, zum Nachdenken anregen und Solidarität zeigen.
Inhalt
1. Schmähungen, Hetze und Gewalt gegen Jüdinnen und Juden nehmen zu
2. Neue Formen des Antisemitismus
3. Solidarität mit Jüdinnen und Juden
4. Gegen Judenfeindschaft und für jüdisches Leben in Deutschland
5. Unsere Angebote und Projekte zum Thema
6. Publikationen, Veranstaltungen und Medienbeiträge zum Thema
Schmähungen, Hetze und Gewalt gegen Jüdinnen und Juden nehmen zu
Der Antisemitismus ist kein Gespenst von gestern. Seit einigen Jahren nehmen Übergriffe auf Jüdinnen und Juden, Angriffe auf Synagogen und jüdische Friedhöfe, das Verbrennen israelischer Fahnen aber auch antisemitische Schmähungen, Hetze und Bedrohungen in sozialen Netzwerken wieder spürbar zu. Aber nicht nur die Zahlen steigen. Der Anschlag von Halle im Jahr 2019, die antisemitischen Vorfälle auf Demonstrationen gegen Israel 2021 und vor allem die erschreckenden antisemitischen Reaktionen in Deutschland auf die terroristischen Gräueltaten der Hamas in Israel am 7. Oktober 2023 machen deutlich, dass auch die Hintergründe und Kontexte judenfeindlicher Einstellungen und antisemitischer Gewalt zunehmen und komplexer werden.
Neue Formen des Antisemitismus
Antisemitismus war nie nur ein Phänomen der radikalen Rechten. Die Ablehnung des Jüdischen findet auch bei Linksextremen, Verschwörungsdenkern, bei Islamisten, in Teilen migrantischer Milieus und nicht zuletzt in der Mitte der Gesellschaft immer öfter Zustimmung. Diese Ablehnung äußert sich in Hass, Hetze und Gewalt. Sie äußert sich aber auch in subtilen und indirekten Formen der Ablehnung und Anfeindung. Und sie äußert sich besonders in Krisenzeiten wie etwa während Pandemien oder Kriegen, so wie auch in den Jahrhunderten zuvor, in der Suche nach dem „Sündenbock“.
Solidarität mit Jüdinnen und Juden
Es gibt Jüdisches Leben seit mehr als 1700 Jahren auf dem Boden des heutigen Deutschlands. Jüdisches Leben bereichert auch jenseits von Synagogen und jüdischen Institutionen die deutsche Gesellschaft. Dass Jüdinnen und Juden in Deutschland heute, fast achtzig Jahre nach dem Holocaust, nicht sicher und frei leben können, ist eine Schande. Der Kampf gegen den Antisemitismus und die deutliche Solidarität mit Jüdinnen und Juden stellt daher eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe dar und geht uns alle an. Antisemitismus ist keine Meinung, sondern – in Anlehnung an die Worte Konrad Adenauers – ein Angriff auf die Menschlichkeit.
Gegen Judenfeindschaft und für jüdisches Leben in Deutschland
Für Konrad Adenauer, der schon als Oberbürgermeister von Köln jüdisches Leben in seiner Stadt gefördert hat, war die Aussöhnung mit Israel und die Solidarität mit Jüdinnen und Juden ein Herzensanliegen. Die Konrad-Adenauer-Stiftung sieht dies als Mahnung, als Auftrag und als Ansporn, den Kampf gegen den Antisemitismus weiterzuführen und sich für jüdisches Leben in Deutschland stark zu machen. Durch Bildungsmaßnahmen, Hintergrundanalysen, Begegnungen und Debatten wollen wir informieren, sensibilisieren, aufklären, wachrütteln, Solidarität zeigen und zum Nachdenken anregen. Auf dieser Themenseite finden Sie eine Auswahl aktueller Texte, Berichte und weiterer Medienformate über unsere Arbeit zum Thema Antisemitismus und jüdisches Leben in Deutschland.
Nachgeschmeckt – Jüdischer Alltag in Deutschland
„Nachgeschmeckt – Jüdischer Alltag in Deutschland“, Trailer
YouTube, Onlinekas
Wie sieht der Alltag von Jüdinnen und Juden heutzutage in Deutschland eigentlich aus? Anlässlich des Jubiläums „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ haben wir die Videoreihe „Nachgeschmeckt – Jüdischer Alltag in Deutschland“ aufgelegt. Unsere FSJlerin Britta Herres begibt sich dabei auf eine Reise quer durch die Republik, um mit unterschiedlichen Menschen jüdischer Herkunft ins Gespräch zu kommen.
Brittas Chanukka Woche
Brittas Chanukka-Woche
YouTube, Onlinekas
Wir haben unsere FSJlerin Britta Herres auf eine kleine Reise geschickt. Zusammen mit Leni, einer jungen Frau, die sich entschieden hat, Rabbinerin zu werden, erkundet sie Berlin. Was hat Leni bewogen, ein Rabbinatsstudium aufzunehmen? Wie ist es, in Berlin Feiertage zu feiern? Und wo liegt eigentlich der Urspung des Chanukkafestes? Mehr dazu in unserer Videoreihe „Brittas Chanukka Woche“.
Veranstaltungsreihen
Rund um den offiziellen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, den 27. Januar, bieten die Politischen Bildungsforen der Konrad-Adenauer-Stiftung im Rahmen der DenkTag-Veranstaltungsreihe eine Vielzahl unterschiedlicher Veranstaltungen zum Thema an.
DenkTag und denkt@g-Wettbewerb
Die Konrad-Adenauer-Stiftung nimmt den offiziellen Gedenktag seit vielen Jahren zum Anlass für bundesweite Projekte und Veranstaltungen. Im Rahmen der DenkTag-Veranstaltungsreihe werden rund um den 27. Januar in zahlreichen Bundesländern Zeitzeugengespräche, Vortragsveranstaltungen, Lesungen und Ausstellungen durchgeführt.
Alle zwei Jahre findet zudem der bundesweite Internet-Jugendwettbewerb „denkt@g“ unter Schirmherrschaft von Bundestagspräsident a.D. Prof. Dr. Norbert Lammert statt.
Ausgewählte Projekte
Im unten aufgeführten Menü präsentieren wir Ihnen ausgewählte Projekte, die sich mit dem Kampf gegen Antisemitismus oder jüdischem Leben in Deutschland auseinandersetzen.
Virtueller Spaziergang an Orte jüdischen Lebens in Berlin
Jüdisches Leben ist heutzutage wieder integraler Bestandteil Berlins. Erlebens Sie bei unserem virtuellen Stadtrundgang die wechselvolle Geschichte jüdischen Lebens in Berlin. Wir nehmen Sie mit auf eine Reise, auf der Sie beeindruckende 360-Grad-Bilder von bedeutsamen Orten, historische Bilder und Abbildungen jüdischer Wirkungsstätten in Berlin sowie Informationen zu bedeutenden Persönlichkeiten, wie beispielsweise Moses Mendelssohn erwarten. Wärhrend der virtuellen Stadtführung können Sie sich Audioerklärungen anhören, die das Gesehene einordnen.
Fotoausstellung "Sei a Mensch" – Fotografien aus Israel nach dem 7. Oktober 2023
Die Fotografien der Ausstellung „Sei a Mensch“, die in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung ausgestellt wurden, zeigen die Leere und Hoffnungslosigkeit, aber auch die Anklage an unser Menschsein, wodurch sie trotzdem hoffnungsvoll sind. Es werden keine Schockbilder gezeigt, sondern sensibel offenbart, wie ausgebrannt Israel ist und wie notwendig unsere Solidarität und emotionale Unterstützung ist.
Kampagne #GegenJudenhass
Antisemitismus gibt es nicht nur an gesellschaftlichen Rändern. Der Hass auf Jüdinnen und Juden äußert sich auch in vielen alltäglichen Kontexten und modernen Bewegungen – oft unbemerkt oder unreflektiert. Der Kampf gegen den Klimawandel, gegen gesellschaftliche Ungerechtigkeiten und gegen Diskriminierung, aber auch der Einsatz für Glaubens- und Meinungsfreiheit sind wichtige politische und gesellschaftliche Anliegen. Judenhass und Antisemitismus haben hier keinen Platz. Die Konrad-Adenauer-Stiftung will mit ihrer Kampagne #GegenJudenhass deutlich machen, dass Bekenntnis und Einsatz für eine bessere Politik und Gesellschaft immer auch Bekenntnis und Einsatz gegen Antisemitismus brauchen. Mehr denn je gilt, was eigentlich selbstverständlich sein sollte: Wer für Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit und Demokratie ist, ist auch #GegenJudenhass.