Auf einen Blick
- Uns als Konrad-Adenauer-Stiftung ist bewusst: Nachhaltiges Wirtschaften erfordert, alle Kräfte darauf zu fokussieren, den menschengemachten Klimawandel aufzuhalten.
- Globale Beispiele wie der Klimawandel zeigen, wie schwierig die Umsetzung nachhaltigen Wirtschaftens ist, wenn viele Akteure beteiligt sind, deren Ausgangslagen und Interessen stark differieren.
- Wir sind überzeugt, dass allein mit Verzicht und Askese Menschen und Regierungen nicht zu nachhaltigem Handeln zu bewegen sein werden. Innovationen sind erforderlich, um die Klimaziele noch zu erreichen.
- Auf internationaler Ebene sind Anreize und faire Rahmenbedingungen wichtig. Sie müssen nach dem Verursacherprinzip funktionieren und somit den Grundzügen des Konzeptes der Sozialen Marktwirtschaft folgen.
- Europäische Innovationen könnten Vorreiter dabei sein, die besten Anreize und Rahmenbedingungen zu implementieren, diese zu exportieren und somit zu mehr globaler Nachhaltigkeit beizutragen. Mit unserer Arbeit unterstützen wir dieses Ziel.
Inhalt
1. Interessenslagen globaler Akteure erschweren nachhaltiges Wirtschaften
2. Nachhaltige Innovation ist mehr als Technik
3. Rahmenbedingungen nach dem Verursacherprinzip
4. Europäische Innovation können Vorreiter sein
5. Unsere Angebote und Projekte zum Thema
6. Publikationen, Veranstaltungen und Medienbeiträge zum Thema
Innovationen sind kein Selbstzweck. Sie sind dann richtig und sinnvoll, wenn sie den Menschen dienen. Ein gutes und vielleicht aktuell das beste Beispiel dafür sind Innovationen für Nachhaltigkeit. Deshalb hat die Konrad-Adenauer-Stiftung ihr Schwerpunktthema „Innovation“ für die kommenden Jahre weiterentwickelt und neu orientiert: „Nachhaltigkeit braucht Innovation.“
Interessenslagen globaler Akteure erschweren nachhaltiges Wirtschaften
Nachhaltigkeit ganz allgemein definiert als Handlungsweise, die nicht auf Kosten der Zukunft und ihrer Bewohner wirtschaftet, hat mehrere Dimensionen: ökologisch, sozial, wirtschaftlich. Nachhaltiges Wirtschaften erfordert, alles dafür zu tun, den menschengemachten Klimawandel aufzuhalten. Es erfordert ebenso, künftige Generationen nicht für unseren heutigen Konsum zahlen zu lassen, weder ökologisch noch finanziell. Der Begriff kommt ursprünglich aus der Forstwirtschaft, in der es darauf ankommt, die Regenerationsfähigkeit einer natürlichen Ressource nicht durch deren übermäßige Nutzung zu gefährden.
Das Beispiel Klimawandel zeigt, wie schwierig nachhaltiges Wirtschaften gerade dann ist, wenn es auf globaler Ebene erfolgen muss. Während sich bei der nachhaltigen Nutzung eines Waldes die Zahl der Akteure noch leicht eingrenzen und zum nachhaltigen Wirtschaften motivieren lässt, kommt es bei der Reduktion von Emissionen auf eine große Vielzahl von Staaten, Unternehmen, Organisationen und am Ende Menschen an, deren Ausgangslage und Wohlstandsniveau höchst unterschiedlich ausfallen.
Nachhaltige Innovation ist mehr als Technik
Was sich schon mit Blick auf Deutschland und Europa abzeichnet, wird beim Blick in die Welt noch deutlicher: Allein mit Verzicht und Askese werden die Menschen nicht zu nachhaltigem Handeln zu bewegen sein. Innovationen sind erforderlich, um die Klimaziele zu erreichen.
Neue Technologien tragen schon jetzt ganz wesentlich zur Reduktion von Emissionen bei. Sie erleichtern auch die Adaption an die Folgen des Klimawandels und ermöglichen es, „negative Emissionen“ zu erschließen. Hierbei geht es nicht nur um Innovationen im Umweltsektor im engeren Sinn: Beispielsweise bietet künstliche Intelligenz viele Anwendungsfelder mit positiven Nachhaltigkeitseffekten.
Aber Innovation ist mehr als Technik! Neue Organisationsformen und Verhaltensweisen zählen ebenfalls dazu. Daher ist der Verweis auf Innovationen als Weg zur Nachhaltigkeit auch kein blinder Technikglaube, Verhaltensänderungen sind tatsächlich nötig.
Nicht weniger, sondern anders, lautet die Devise. Daher dient auch nicht jede Innovation notwendigerweise der Nachhaltigkeit, sondern es müssen die richtigen Innovationen stattfinden. Welche das sein könnten, dafür haben wir in unserem „Navigator Nachhaltigkeit“ immer neue Beispiele aufgezeigt. Der Navigator wird nun im Schwerpunktthema „Innovation braucht Nachhaltigkeit“ aufgehen.
Rahmenbedingungen nach dem Verursacherprinzip: Soziale Marktwirtschaft weist den Weg
Nicht zuletzt bei einem globalen Phänomen wie dem Klimawandel kommt es damit entscheidend auf die Rahmenbedingungen an, die Anreize für nachhaltiges Wirtschaften und nachhaltige Innovationen bieten. Diese Rahmenbedingungen müssen nach dem Verursacherprinzip funktionieren. Wie das aussehen kann, darauf verweisen bereits die ordnungspolitischen Grundzüge des Konzeptes der Sozialen Marktwirtschaft.
Wesentlicher Bestandteil ist der Gedanke, dass auch die sozialen Kosten in den Preis von Gütern einfließen müssen (Internalisierung externer Effekte). Steuern zum Beispiel auf Emissionen und vor allem Zertifikatlösungen sind dabei reinen Ge- oder Verboten sowohl im Hinblick auf ökologische, als auch wirtschaftliche und Innovationseffizienz überlegen, da sie technologieoffen Anreize setzen. Auf diese Weise können nicht zuletzt unsere Klimaziele am besten und schnellsten erreicht werden. Gerade im globalen Maßstab sind sie jedoch oft schwer zu implementieren. Gebote und Verbote wird es geben müssen. Aber Nachhaltigkeit ist zu wichtig, um sie ohne die Soziale Marktwirtschaft erreichen zu wollen.
Europäische Innovation können Vorreiter sein
Auch wenn der Anteil Deutschlands und Europas an den weltweiten Emissionen gering scheint, können wir auch dabei Vorreiter sein, die besten Rahmenbedingungen und Anreize zu implementieren. Denn die unter diesen Bedingungen hier generierten Innovationen können exportiert werden, somit auch außerhalb unserer Grenzen nachhaltige Wirkung entfalten und nicht zuletzt die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft stärken.
Nachhaltigkeit wird zunehmend auch zum Standortfaktor. Überheblichkeit wäre trotzdem fehl am Platz: Viele Länder arbeiten an den richtigen Regeln und sind um nachhaltiges Wirtschaften bemüht. Gegenseitige Anerkennung ist oft der bessere Weg, als gleiche Standards für alle.
Unsere Angebote und Projekte zum Thema
Internationale Büros und Programme
Der Einsatz für mehr Nachhaltigkeit durch Innovationen im Rahmen des Konzeptes der Sozialen Marktwirtschaft kann nur erfolgreich sein, wenn er international gedacht wird. Aus diesem Grund engagiert sich die Konrad-Adenauer-Stiftung mit ihren internationalen Energiesicherheits- und Klimawandelprogrammen im Ausland und beteiligt sich an spannenden Projekten für nachhaltiges Handeln.
Internationale Energiesicherheits- und Klimawandelprogramme
Die Abkehr von fossilen Energieträgern stellt die Menschheit vor enorme Herausforderungen. Die im Pariser Klimaabkommen festgelegte Begrenzung der menschengemachten Erderwärmung ist ein wichtiger Schritt zu einer nachhaltigeren Lebensweise, allerdings verlangt sie den Akteuren schon jetzt sehr viel ab, um die Folgen des Klimawandels noch abzufedern. Mit unseren vier Regionalprogrammen zu Energiesicherheit und Klimawandel in Lateinamerika, Subsahara-Afrika, Asien und Pazifik sowie im Nahen Osten und Nordafrika leisten wir in der Konrad-Adenauer-Stiftung bereits seit 2015 einen Beitrag, den überregionalen Dialog zu den Themen Energie-, Klima- und Umweltpolitik in den entsprechenden Regionen zu stärken. Unser zentrales Anliegen besteht dabei darin, aktuelle Diskussionen zu begleiten, Lösungen zu entwickeln und vor allem konkrete Projekte nachhaltigen Handelns in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu fördern.
Mehr erfahren über die Energiesicherheits- und Klimawandelprogramme
Publikations-, Video- und Webseitenprojekte
Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat zu ihrem Schwerpunktthema „Nachhaltigkeit braucht Innovation“ bereits zahlreiche Projekte und Kampagnen erarbeitet und durchgeführt, die wir Ihnen an dieser Stelle in einer Auswahl präsentieren möchten. Darüber hinaus erscheinen in unserer Publikationsreihe „Monitor Nachhaltigkeit“ in unregelmäßigen Abständen anlassbezogene Beiträge zu verschiedenen (auch innovationsbezogenen) Aspekten rund um das Thema Nachhaltigkeit.
Biotechnologie und Gentechnologie
Die Gen- und Biotechnologie und die damit verbundenen Forschungsfelder sind in der Gesellschaft und in der Politik umstritten. Nach Ansicht vieler Kritiker sind die Risiken nicht akzeptabel. Doch die Fakten widerlegen die Kritik. Sie zeigen: Die Chancen überwiegen bei weitem. Ohne die modernen Lifesciences sind Fortschritte in Medizin, Pharmazie, Pflanzenzüchtung, Landwirtschaft, Nahrungsmittelproduktion und Umweltforschung undenkbar. Alle wissenschaftlichen Erkenntnisse sprechen dafür, verantwortungsbewusst mit diesen neuen Querschnittstechnologien umzugehen. Dabei ist die Empfehlung jedoch eindeutig: Die Potenziale müssen genutzt werden, ein Verzicht auf Bio- und Gentechnologien wäre ein großer Fehler.
Wo liegen die Chancen der Lifesciences? Welche wirtschaftlichen Potenziale bergen sie? Wie können sie zur Bewältigung der vor uns liegenden Herausforderungen beitragen? Welcher Nutzen für die Menschen ist damit verbunden? Wie sollen Gen- und Biotechnologie, Embryonen- und Stammzellforschung, Reproduktionsmedizin und andere Anwendungsfelder reguliert werden? Welche Gefahrenpotentiale sind zu beachten? Informationen und Denkanstöße zu diesen Fragen finden Sie auf unserer Projektseite.
Monitor Nachhaltigkeit
Mit der Publikationsreihe Monitor Nachhaltigkeit greifen wir aktuelle Nachhaltigkeitsthemen zumeist anlassbezogen aus Perspektive der Konrad-Adenauer-Stiftung auf, um sie einer interessierten Öffentlichkeit in Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zugänglich zu machen und einen Beitrag zur Positionierung der Stiftung zu diesem wichtigen Querschnitts- und Zukunftsthema zu leisten.
Quantencomputer und deren Bedeutung für unsere Gesellschaft
Quantencomputing besitzt enorme Potenziale. Ob wirtschaftlich oder im gesellschaftlichen Kontext – Quantencomputer stellen eine sehr bedeutende Zukunftstechnologie dar. Unsere Publikationen rund um Quantencomputer im Zusammenhang mit dem Thema Digitalisierung erläutern Grundlagen und Anwendungen, loten die Potentiale aus und geben Einblick in den aktuellen Forschungsstand.
Digitale Transformation in Asien-Pazifik
Auf dem Gebiet der Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft gilt die asiatisch-pazifische Region als Vorreiter. Nirgendwo sonst ist die Verwendung von digitalen Prozessen, Produkten und Alltagshelfern weiter vorangeschritten als dort. Besonders beeindruckend sind dabei die Fortschritte, die in vielen südostasiatischen und pazifischen Staaten im Bereich wichtiger Zukunftstechnologien und -trends erzielt werden. Darunter fallen Themen wie Künstliche Intelligenz, E-Health, FinTech oder autonomes Fahren.
Unsere Auslandsbüros und Regionalprogramme beobachten diese Entwicklungen genau und messen den Digitalisierungsbetrebungen und den bisher erzielten Erfolgen in der Region im Rahmen unseres stiftungsweiten Innovations-Themenschwerpunktes große Bedeutung bei. Um die soziale und ökonomische Wertschöpfung im Sinne der Sozialen Marktwirtschaft voranzutreiben und einen gesamtgesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen, engagiert sich die Konrad-Adenauer-Stiftung gemeinsam mit regionalen Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaft für den Erfahrungsaustausch zwischen Deutschland, Europa und Asien.
Mehr erfahren über die digitale Transformation in Asien-Pazifik
Homeoffice und mobiles Arbeiten
Nicht erst seit der COVID-19-Pandemie stehen Homeoffice und mobiles Arbeiten als wichtigen Themen auf der Tagesordnung der gesellschaftspolitischen Debatte. Mit unserer Projektseite möchten wir u.a. im Rahmen von Video-Interviews mit Experten und konkreten politischen Handlungsempfehlungen Orientierungshilfe sein sowie dazu beitragen, aus den gemachten Erfahrungen die richtigen Schlüsse zu ziehen und die notwendigen Weichen für die Zukunft zu stellen.
Netzwerke und Kooperationen
Um eine nachhaltige Stadtentwicklung sowie markt- und innovationsorientierte Strategien für Klimaneutralität zu fördern, hat die Konrad-Adenauer-Stiftung die Initiative „Strong Cities 2030“ ins Leben gerufen und eine Kooperation mit der deutschen Denkfabrik EPICO Klimainnovation geschlossen.
Netzwerk „Strong Cities 2030“
Die Urbanisierung gilt als einer der Megatrends des 21. Jahrhunderts. Bereits im Jahr 2050 werden aktuellen Schätzungen zufolge etwa drei Viertel der Weltbevölkerung in Städten leben. Eine derart einschneidende Entwicklung bringt große Herausforderungen mit sich, eröffnet aber auch Chancen. Das Nachhaltige Entwicklungsziel 11 der Agenda 2030 will Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten.
Wir haben diese Entwicklung zum Anlass genommen, mit Strong Cities 2030 eine Initiative zu starten, die es zum Ziel hat, eine Stadtentwicklung hin zu mehr Nachhaltigkeit, Resilienz und Inklusion zu fördern. Wir wollen dies erreichen durch den weltweiten Austausch zwischen politischen Mandatsträgerinnen und -trägern sowie Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis.
Kooperation mit EPICO Klimainnovation
Die Konrad-Adenauer-Stiftung ist im Jahr 2021 eine Kooperation mit der Denfabrik EPICO KlimaInnovation eingegangen. Das Netzwerk hat es sich zum Ziel gesetzt, für nachhaltige, marktbasierte und innovationsorientierte Klima- und Energiepolitik einzutreten und Strategien für Klimaneutralität aus der gesellschaftlichen Mitte heraus zu entwickeln und zu deren Umsetzung beizutragen.
Schwerpunkt der Kooperation zwischen der Konrad-Adenauer-Stiftung und EPICO KlimaInnovation ist der „Policy Accelerator for Climate Innovation“. In diesem Projekt wurden im Rahmen eines agilen Design-Thinking-Prozesses klare Handlungsempfehlungen zu Schlüsselthemen der Energiepolitik und Zielbildern zur Erreichung von Klimaneutralität erarbeitet. Dabei wollen wir es aber nicht bewenden lassen. Auch in Zukunft soll die Thematik weiter begleitet, Handlungsempfehlungen optimiert und über ein starkes Netzwerk in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft in der Umsetzung vorangetrieben werden.
Mehr erfahren über die Kooperation mit EPICO Klimainnovation
Mediathek
Verwandte Themen und Themenbereiche unseres Schwerpunktes "Nachhaltigkeit braucht Innovation"
Die Konrad-Adenauer-Stiftung setzt sich mit unterschiedlichsten Aspekten innovativer und nachhaltiger Entwicklungen auseinander. Ob Ressourcen- und Umwelt, Soziale Marktwirtschaft oder Künstliche Intelligenz – auf unseren Themenseiten können Sie sich umfassend zu verwandten Themen und verschiedenen Teilbereichen des Schwerpunktthemas "Nachhaltigkeit braucht Innovation" informieren.