Auf einen Blick
- Ein Gradmesser für den Zustand einer Demokratie sind ihre Medien. Ihre Vielfalt und Beschaffenheit entscheiden über die Qualität der demokratischen Öffentlichkeit und den Informationsstand der Bevölkerung.
- Politische Meinungsbildung erfolgt mittlerweile überwiegend im Internet. Das birgt Gefahren, da sich Wandel außerhalb der journalistischer Standards von Professionalität und Ethik vollzieht.
- Durch die Verlagerung zu Online-Medien nimmt zwar auch die Meinungsvielfalt zu, es kursieren aber auch mehr "Fake News" und "Hate Speech" führt zur zunehmenden Verrohung der Debattenkultur.
- Qualitativ hochwertiger und verlässlicher Journalismus wird für Demokratien essentiell bleiben. Daher beschäftigen wir uns damit, wie ein professioneller und akzeptierter Journalismus in Zukunft aussehen könnte.
- Im Rahmen unser weltweiten Demokratieförderung richten wir unser Augenmerk auch auf die Presselandschaft im Ausland und fördern mit unseren drei Medienprogrammen freie und unabhängiger Medien in unseren Projektländern.
Inhalt
1. Demokratie braucht Medienvielfalt und eine informierte Gesellschaft
2. Politische Meinungsbildung erfolgt zunehmend im Internet
3. Digital bedingte Zunahme an Meinungsvielfalt hat auch negative Seiten
4. Verlässlicher Journalismus bleibt essentiell für Demokratien
5. Weltweit fördern wir Qualitätsjournalismus, Medien- und Pressefreiheit
6. Unsere Angebote und Projekte zum Thema
7. Publikationen, Veranstaltungen und Medienbeiträge zum Thema
Demokratie braucht Medienvielfalt und eine informierte Gesellschaft
Zustand und Vielfalt der Medien sind für die Qualität der demokratischen Öffentlichkeit von großer Bedeutung, denn der Informationsstand der Bürger und die öffentliche Meinung werden weitgehend von den Medien bestimmt. Umso wichtiger ist es, die Pressefreiheit und Transparenz der Medienstrukturen zu erhalten, Journalisten faire und sichere Arbeitsbedingungen zu ermöglichen, Propaganda und der Korruption innerhalb der Medien entgegenzuwirken sowie Medienvielfalt, Meinungspluralismus und freie Meinungsbildung sicherzustellen. Dafür engagieren wir uns in Deutschland und international.
Politische Meinungsbildung erfolgt zunehmend im Internet
Was vor ein paar Jahren noch prophezeit wurde, ist heute bereits Fakt: Die politische Meinungsbildung erfolgt zunehmend im Internet. Daher müssen wir uns fragen: Haben die traditionellen Leitmedien ihre Deutungshoheit verloren? Es ist mittlerweile herrschende Meinung, dass die sozialen Medien auf den großen Plattformen eine Art Gatekeeper sind und die Funktion der traditionellen Medien wie Rundfunk oder Presse weitgehend in Teilen übernommen haben.
Leider hat dieser Wandel außerhalb der Standards von Professionalität und Ethik des Journalismus stattgefunden, denn Algorithmen bestimmen zunehmend die Auswahl und Platzierung der Themen. So besteht die Gefahr, dass nicht mehr die gesellschaftliche Relevanz die Publikationswürdigkeit eines Beitrags bestimmt, sondern die größtmöglich zu erreichende Aufmerksamkeit.
Digital bedingte Zunahme an Meinungsvielfalt hat auch negative Seiten
Ebenso verschwimmen die Grenzen zwischen Mediennutzern und Medienmachern sowie zwischen Fakt und Meinung. Jede Einzelperson kann an den Massenmedien vorbei ihre Botschaft in die digitale Öffentlichkeit senden. Eigentlich ja ein absolutes Plus an Meinungsvielfalt und Meinungsfreiheit…gleichzeitig aber steigt die Unsicherheit bezüglich Fake News und Hate Speech und die Debattenkultur entgleist immer häufiger.
Verlässlicher Journalismus bleibt essentiell für Demokratien
Verlässliche Informationsquellen, denen man vertrauen und auf deren Berichterstattung man seine Meinungsbildung stützen kann, sind essentiell für die Demokratie. Daher ist es wichtig, zu diskutieren, wie der „Journalismus der Zukunft“ aussehen, konsumiert und verbreitet werden soll. Hier spielt auch die Zukunftsfähigkeit und Akzeptanz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks eine existentielle Rolle. Die Konrad-Adenauer-Stiftung begleitet diese Debatten mit Fachgesprächen, Studien und Veranstaltungen.
Weltweit fördern wir Qualitätsjournalismus, Medien- und Pressefreiheit
In vielen Teilen der Welt sind Pressefreiheit und Qualitätsjournalismus keine Selbstverständlichkeit. Vielmehr muss die Freiheit von Medien und Medienschaffenden zunehmend aktiv verteidigt werden, rund um den Globus und leider auch in Europa. Eine Aushöhlung der Pressefreiheit ist sowohl Symptom für, als auch Beitrag zum Zusammenbruch weiterer demokratischer Institutionen und Prinzipien.
Vor diesem Hintergrund legt die Konrad-Adenauer-Stiftung im Rahmen ihrer weltweiten Demokratieförderung einen besonderen Schwerpunkt auf die Förderung freier und unabhängiger Medien als Grundvoraussetzung für die Meinungsbildung der Bürger in einem demokratischen Gemeinwesen. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die Arbeit unserer drei Medienprogramme, die sich in unseren Projektländern in verschiedenen Weltregionen für freie und unabhängige Medien einsetzen.
Unsere Angebote und Projekte zum Thema
Internationale Büros und Programme
Mittels unserer drei Medienprogramme in Asien (Sitz in Singapur) Subsahara-Afrika (mit Sitz in Johannesburg) und Südosteuropa (mit Sitz in Sofia) treten wir für die Stärkung unabhängiger und vielfältiger Medienlandschaften ein.
Internationales Medienprogramm
Ziel der Arbeit unseres Medienprogrammes ist es, Medien bei der Herausbildung professioneller, journalistischer Standards zu fördern, Nachwuchsjournalisten bei ihrem beruflichen Weg bestmöglich zu unterstützen und für die Bedeutung der Medien als integraler Bestandteil demokratischer und freiheitlicher Gesellschaften einzutreten und zu werben.
Didaktik-, Stipendien- und berufsorientierte Angebote
Für Studierende sowie Schülerinnen und Schüler macht die Konrad-Adenauer-Stiftung mit dem Stipendienprogramm der Journalistischen Nachwuchsförderung und der KAS-Medienwerkstatt auch konkrete Stipendien- und berufsorientierte Angebote. Die Schüler- und LehrerAkademien der DigitalAkademie vermitteln hingegen ganzen Schulklassen inkl. Lehrkräften wichtige mediale Kompetenzen, auch was z. B. den Umgang mit medialen Inhalten im Internet angeht.
Journalismus-Stipendium
Das Journalismus-Stipendium der Journalistischen Nachwuchsföderung (JONA) bietet Ihnen eine praxisnahe, gemeinschaftliche und multimediale Ausbildung. Egal ob Videos drehen, Reportagen schreiben oder Podcasts produzieren, Interviews führen oder Datengrafiken erstellen – unsere Journalisten-Ausbildung hilft Ihnen, beim Erlernen des journalistischen Handwerks und vermittelt darüber hinaus wichtige Kompetenzen zu ethischen oder rechtlichen Fragen. Neben der ideellen Förderung werden Sie während der dreijährigen Ausbildung, die studienbegleitend in den Semesterferien stattfindet, auch finanziell gefördert.
KAS-Medienwerkstatt für Schülerinnen und Schüler
Innovativ, motiviert und am Puls der Zeit: Auf unseren Seminaren üben sich die Medienmacher von morgen!
Du bist stets an Neuem interessiert und hast keine Lust deine späteren Arbeitstage ausschließlich am Schreibtisch zu verbringen? Du bist kommunikativ stark und sprichst gerne mit anderen Menschen? Digital fühlst du dich so richtig zuhause und auch Social Media ist genau dein Ding? Falls du zwischen 16 und 19 Jahre alt bist, dann schau dir die Angebote unserer KAS-Medienwerkstatt an!
Wir bieten Seminare, in denen du modernen Journalismus lernst, der sich auch außerhalb klassischer Ausspielwege bewegt. Du willst mithilfe von Apps, Smartphone oder Tablet guten Journalismus betreiben? Kein Problem: Unsere jungen, erfolgreichen Journalistinnen und Journalisten zeigen dir wie das unabhängig und ganz ohne teure Aufnahmetechnik geht.
DigitalAkademie
Mit den Angeboten unserer DigitalAkademie wollen wir Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien vermitteln. Ziel ist es, den Durchblick in der digitalen Welt zu behalten – keine leichte Aufgabe. Entsprechend umfangreich gestalten sich die Inhalte unserer Schüler- und LehrerAkademien. Diese reichen von der digitalen Selbstorganisation, Grundlagenwissen zu Rechten und Pflichten im Netz, der Extremismusprävention, dem Erkennen und dem Umgang mit Fake News über den Einsatz von digitalen Lern- und Lehrmethoden bis hin zur digitalen Ausrichtung der ganzen Schule.
Ausgewählte Projekte
Das Recht auf Pressefreiheit und freie Meinungsäußerung ist wesentlicher Bestandteil von Demokratien und ihren Gesellschaften. Leider wird dieses Recht in vielen Regionen der Welt – so auch in Lateinamerika – seit Jahren kontinuierlich eingeschränkt. Aus diesem Grund hat die Konrad-Adenauer-Stiftung eine Informationsseite aufgesetzt, auf der wir Ihnen einen Überblick über die Lage und Rückschritte bei der Pressefreiheit in Lateinamerika geben möchten.
Meinungs- und Pressefreiheit in Lateinamerika
Auf unserer Projektseite zur „Meinungs- und Pressefreiheit in Lateinamerika“ erhalten Sie umfassende Informationen zur aktuellen Situation der Presse- und Meinungsfreiheit in den Staaten Lateinamerikas. Im Fokus stehen die Themen „Desinformation“, „Journalismus unter Druck“ sowie „Shrinking Spaces“.
Mehr erfahren über die Meinungs- und Pressefreiheit in Lateinamerika
Preise
Bereits seit 1980 vergibt die Konrad-Adenauer-Stiftung den Deutschen Lokaljournalistenpreis, der sich längst als wichtigster Medienpreis in Deutschland etabliert hat.
Deutscher Lokaljournalistenpreis
Mit der Vergabe des Deutschen Lokaljournalistenpreises fördern wir junge Journalistinnen und Journalisten in speziellen Projekten. Die jährlich vergebene Auszeichnung ehrt Zeitungen und Redaktionen, die bürgernahe Konzepte umsetzen, schwierige Themen aufgreifen oder sich zum Anwalt der Leserinnen und Leser machen. In mehr als 40 Jahren seines Bestehens hat die Konrad-Adenauer-Stiftung mehr als 200 Lokalredaktionen bzw. Lokalredakteurinnen und -redakteure mit dem Preis ausgezeichnet.