Die Erweiterung der BRICS-Allianz und ihre Auswirkungen auf Ostafrika - Regionalprogramm Sicherheitspolitischer Dialog Ostafrika
In seiner Eröffnungsrede begrüßte Nils Wörmer die Partner, Podiumsdiskussionsteilnehmer und Gäste, stellte sie dem Team des Regionalprogramms vor und gab Einblicke in die Projekte und Aufgaben des Büros. Gregory Meyer, Projektmanager des RP SIPODI Ostafrika, leitete die Podiumsdiskussion mit provokanten Fragen und erläuterte das zentrale Thema der Debatte: die Auswirkungen der BRICS-Erweiterung auf Ostafrika.
Die erste Referentin war Raudhat Saddam, Forscherin am HORN International Institute for Strategic Studies in Nairobi. In ihrem Vortrag erläuterte sie die sich verändernden internationalen sowie regionalen politischen Dynamiken und die Wahrnehmung in Kenia auf die BRICS-Erweiterung, welche überwiegend positiv bewertet wird. Sie führte mögliche Auswirkungen des BRICS-Bündnisses auf Währungspolitik und Welthandel aus und beantwortete Fragen des Publikums zum Konzept der staatlichen Neutralität und die Wahrscheinlichkeit von dessen Realisierung in Ostafrika. Es folgte Godwin Toko, ein ugandischer Experte für internationale Beziehungen, der eine breitere globale Perspektive auf die BRICS-Mitglieder einnahm, deren große Bevölkerungszahl hervorhob und die andauernden Konflikte in künftigen Mitgliedsstaaten wie Ägypten und Äthiopien betrachtete. Er vertiefte seinen Vortrag mit dem möglichen Machtzuwachs Ägyptens und dessen Auswirkungen auf den Streit um die Wasserressourcen des Nils.
In der anschließenden Diskussion beschäftigte sich das Publikum mit kritischen Themen wie Ernährungssicherheit und Ressourcennutzung. Die Teilnehmer diskutierten dabei auch über ihre Sorgen und Hoffnungen in Bezug auf die BRICS-Erweiterung sowie die möglichen BRICS-Beitritte weiterer ostafrikanischer Länder mit den damit verbundenen Chancen und Herausforderungen. Das Panel schloss mit einer Diskussion über Aussichten und Machbarkeit einer Vergemeinschaftung einzelner Politikfelder innerhalb der BRICS-Staaten, wie z. B. einer gemeinsamen Währungspolitik. Aufgrund der unterschiedlichen Interessen der BRICS-Staaten, insbesondere des Wunsches Chinas nach einem flexiblen Wechselkurs und der Schwäche der russischen Währung, wurde die Idee einer Währungsunion jedoch als unwahrscheinlich bewertet.
Abschließend äußerte Nils Wörmer Zweifel an einem potenziellen Machtzuwachs der BRICS und zog eine Parallele zu den Herausforderungen der Europäischen Union, die trotz eines weit fortgeschrittenen Integrationsprozesses und sehr ähnlichen politischen Kulturen der Mitgliedsstaaten noch zu keiner Vergemeinschaftung der Außen- und Sicherheitspolitik gekommen ist. Er betonte, dass die BRICS-Staaten noch weit größere Schwierigkeiten haben werden, ihre Sicherheitspolitiken in Einklang zu bringen. Die Veranstaltung endete mit einem Abendessen, bei dem die Gäste sich weiter vernetzten und die während des Podiums angestoßenen Diskussionen fortsetzen konnten.
Über diese Reihe
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