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Veranstaltungsberichte

Kampala Geopolitics Conference 2023

The African Dimension in International Debates

Am 17. und 18. Oktober 2023 fand die sechste Ausgabe der „Kampala Geopolitics Conference“ (KGC) 2023 an der Makerere Universität in Kampala, Uganda, statt. Die Veranstaltung wurde gemeinschaftlich vom Regionalprogramm Sicherheitspolitischer Dialog Ostafrika (RP SIPODI Ostafrika) der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS), der Französischen Botschaft in Uganda, der Makerere Universität, UN Women und der Alliance Française organisiert. Nachdem das KAS-Länderbüro Uganda und Südsudan die Konferenz über Jahre hinweg veranstaltet hatte, wurde diese Aufgabe nun bereits zum zweiten Mal von dem im August 2022 eingerichteten Regionalprogramm SIPODI Ostafrika übernommen.

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Das Hauptziel der Konferenz war es, eine Plattform für Austausch und Debatte über geopolitische Themen und internationale Angelegenheiten zu schaffen. Zahlreiche Redner mit unterschiedlichen beruflichen und akademischen Hintergründen nahmen an der Veranstaltung teil, darunter Partner des RP SIPODI Ostafrika aus der Region des Horns von Afrika. Diese waren aus Addis Abeba, Nairobi, Mogadischu, Hargeisa, Dschibuti und Dschuba angereist. Außerdem nahm eine Delegation von Wissenschaftlichen Mitarbeitern im Deutschen Bundestag und Vertretern der Zentrale der Konrad-Adenauer-Stiftung aus Berlin teil. Diese Delegation befand sich im Rahmen eines Dialogprogramms in Kampala, das die Teilnahme an der KGC und einen anschließenden Besuch in Dschibuti umfasste. Die Konferenz fand an der Makerere Universität statt und zog eine breite Palette von Teilnehmern an, darunter hunderte von Studenten, Regierungsbeamten und Experten.

Die Eröffnungsreden wurden von Umar Kakumba, PhD, dem stellvertretenden Vizekanzler der Makerere Universität, dem Französischen Botschafter in Uganda, S.E. Xavier Sticker, Nils Wörmer, dem Leiter des Regionalprogramms Sicherheitspolitischer Dialog Ostafrika, Paulina Chiwangu, der Landesvertreterin von UN-Women und Eric Touzé, dem Direktor der Alliance Française de Kampala, gehalten. Die Redner beleuchteten eine ganze Reihe von Themen, darunter die Rolle Afrikas in der internationalen Politik, Herausforderungen für den Internationalen Strafgerichtshof in Afrika, den Kampf um Ressourcen am Beispiel des Wassermangels im Nil, geopolitische Dynamiken in der Region und die Bedeutung von Geschlechtergleichheit und Kultur in der internationalen Politik. Nils Wörmer betonte vor allem die Auswirkungen anhaltender Konflikte auf die Region, wie den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, die jüngsten terroristischen Angriffe der Hamas gegen Israel, den Krieg im Sudan und die fortwährende Instabilität in Äthiopien und Somalia. Er erklärte, dass diese Entwicklungen in Europa und im Nahen Osten bereits bestehende Konflikte und sicherheitspolitische Herausforderungen in Ostafrika verstärken könnten.

Das erste KAS-Panel mit dem Titel Scenarios for Somalia and the Region after ATMIS konzentrierte sich auf die Zukunft von Somalia und der Region nach dem geplanten Abzug der African Union Transition Mission in Somalia (ATMIS). Dr. Susanne Conrad, Expertin für Sicherheitspolitik in Subsahara-Afrika in der Zentrale der KAS in Berlin, moderierte die Diskussion, bei der die schwierige Situation der somalischen Regierung und ihrer Sicherheitskräfte seit der Großoffensive gegen al-Shabaab im August 2022 im Mittelpunkt stand. Die Teilnehmer, darunter Generalleutnant Osman Noor Soubagle, ehemaliger Befehlshaber der African Union Mission to Somalia (AMISOM), Samira Gaid, Expertin für Sicherheitspolitik aus Mogadischu, und Selam Tadesse Demissie, Forscherin am Institute for Security Studies (ISS) in Addis Abeba, betonten die Notwendigkeit, aus den Fehlern des Westens in Afghanistan zu lernen und diskutierten die Operationsführung von al-Shabaab, die finanziellen Strukturen der Organisation und die Notwendigkeit fortgesetzter internationaler Unterstützung in Somalia. Die Diskussionsteilnehmer zeigten sich vor allem besorgt über den geplanten Abzug der ATMIS-Kräfte aus Somalia und die bevorstehende Transition zum Jahresende 2024. Globale Machtungleichgewichte, ein Mangel an regionaler Führung und die (mangelnde) Wirksamkeit regionaler Organisationen wie der Intergovernmental Authority on Development (IGAD) wurden ebenfalls als Problembereiche hervorgehoben. Die Podiumsdiskussion schloss mit einer Frage- und Antwortrunde mit den Teilnehmern, in der die komplexen Herausforderungen, vor denen Somalia und die gesamte Region stehen, weiter erörtert wurden.

Das zweite von der KAS ausgerichtete Panel der KGC 2023 fand am zweiten Konferenztag statt und wurde von Konstantin Krome, Referent in der Zentrale der Stiftung in Berlin für das Portfolio Bundeswehr und Gesellschaft, moderiert. Die Diskussion konzentrierte sich auf die Rolle Ostafrikas im Indo Pacific Theatre. An ihr nahmen regionale Experten, darunter Ahmed Hadji, Senior Fellow am African Institute for Strategy and Policy, sowie Mohamed Abdilahi Duale, Generaldirektor des Ministeriums für Umwelt und Klimawandel in Hargeisa, Abdullahi Hamud Mohamed, Direktor des Management Instituts for National Development (MIND) in Somalia, und Mohamed Abdoulkader Moussa, Direktor des Instituts für Diplomatische Studien in Dschibuti, teil. Themen, die erörtert wurden, umfassten die Machtverhältnisse im erweiterten indo-pazifischen Raum, die Präsenz von Militärbasen am Horn von Afrika, die Einflussnahme verschiedener Staaten aus Asien, dem politischen Westen und dem Nahen Osten. Auch wurde die Fragen diskutiert, wie afrikanische Regierungen im Spannungsfeld externer Interessen und nationaler Belange ihre Politik priorisieren. Die Bedeutung der Region in Bezug auf Handel und Wirtschaft wurde ebenfalls betont. Weiterhin wurden die strategische Positionierung ostafrikanischer Länder im Wettbewerb zwischen China und den Vereinigten Staaten, Ressourcenmanagement und die Notwendigkeit maritimer Sicherheit diskutiert. Das Panel regte Überlegungen zur Ausrichtung, Ressourcenverwaltung und zur Entwicklung gemeinsamer Politikstrategien für das Indo Pacific Theatre an.

Die von anderen Partnern organisierten Panels vertieften verschiedene Themen, darunter die sich durch die junge und wachsende Bevölkerung in Ostafrika ergebenden Herausforderungen und Chancen, Fragen des Wassermanagements und digitale Disparitäten. Zum Ende der Konferenz wurden Abschlussbemerkungen von Janyce Obrecht, stellvertretende Botschafterin der Französischen Botschaft in Uganda, und Gregory Meyer, Projektmanager beim RP SIPODI Ostafrika, abgegeben. Die Konferenz endete mit einem Empfang inklusive Livemusik, der von der Alliance Française organisiert wurde.

Am Abend des ersten Konferenztags organisierte das KAS-Regionalprogramm eine geschlossene Diskussionsveranstaltung für seine Partner aus Uganda und die Gäste aus den Ländern am Horn von Afrika.

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Kontakt

Nils Wörmer

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Leiter Regionalprogramm Sicherheitspolitischer Dialog Ostafrika

nils.woermer@kas.de +256 786 751 439

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Über diese Reihe

Die Konrad-Adenauer-Stiftung, ihre Bildungsforen und Auslandsbüros bieten jährlich mehrere tausend Veranstaltungen zu wechselnden Themen an. Über ausgewählte Konferenzen, Events, Symposien etc. berichten wir aktuell und exklusiv für Sie unter www.kas.de. Hier finden Sie neben einer inhaltlichen Zusammenfassung auch Zusatzmaterialien wie Bilder, Redemanuskripte, Videos oder Audiomitschnitte.

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