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„Stiftungen als Impulsgeber für neue Wege in Bildung und Forschung?“

Veranstaltungsbericht

Bericht zur Veranstaltung „Stiftungen als Impulsgeber für neue Wege in Bildung und Forschung?“ am 12. März 2024.

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Während der Veranstaltung

Anders als in den USA ist das Engagement von Stiftungen im deutschen Hochschulsektor noch gering. Aber es nimmt stetig zu. Wie können Stiftungen auch hierzulande zu Impulsgebern für das Hochschulsystem werden? Welche Auswirkungen hat dies auf die deutsche Hochschul- und Forschungslandschaft? Kann das Modell der privaten Exzellenzuniversitäten aus den USA ein Vorbild für Deutschland sein? Welche Rahmenbedingungen sollte die Politik setzen? Diese und weitere Fragen diskutierten im Rahmen der Veranstaltung Prof. Diermeier (Chancellor der Vanderbilt University), Dr. Marion Müller (Geschäftsführerin der Wübben Stiftung Wissenschaft), Dr. Valérie Schüller (Vizepräsidentin der Georg-August-Universität Göttingen) sowie Thomas Jarzombek MdB (Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Ausschuss für Bildung und Forschung). 

Hochschulen und Forschungseinrichtungen stehen vor großen Herausforderungen. Bei stetig knapper werdenden Mitteln bestehen dennoch hohe Erwartungen an deren Innovationskraft. Gleichzeitig stehen sie im internationalen Wettbewerb um die klügsten Köpfe. Insofern kommt der Finanzierung durch Drittmittel wie etwa durch Stiftungen eine starke Bedeutung zu. 

Prof. Diermeier wies in seinem Impuls auf die enorme Bedeutung privater Spenden für die amerikanischen Hochschulen hin. Diese würden zu 90 % von Alumni aufgebracht. Es bestehe eine hohe Verbundenheit mit der eigenen Hochschule. Er betonte die Vorteile, die darin liegen, sich die Studierenden selbst aussuchen zu können und hob die Willkommenskultur amerikanischer Universitäten im Wettbewerb um die klügsten Köpfe hervor, wie etwa die Einladung der gesamten Familie im Auswahlverfahren und Übersetzung sämtlicher Dokumente in die Muttersprache des Bewerbers. Verbesserungspotenziale sieht er insbesondere im Bereich der Undergraduates, diese würden zu spät mit der universitären Forschung in Berührung kommen, der Fokus liege hier ganz klar noch auf den Postdocs. 

in der anschließenden Podiumsdiskussion betonte Frau Dr. Müller, dass die Situation in Deutschland deutlich besser sei als vielfach dargestellt. Die bestehende Förderung sei exzellent, allerdings müsse Deutschland auch besser darin werden kluge Köpfe zu halten und im internationalen Wettbewerb internationale Wissenschaftler anzuziehen. Stiftungen könnten als Innovationsmotor wirken und Experimentierräume ermöglichen. Die Volumina der zur Verfügung stehenden Mittel aus privater Hand seien mit denen in den USA aber absolut nicht vergleichbar. Frau Dr. Schüller zeigte sich grundsätzlich mit der seit mehr als zwanzig Jahren bestehenden Rechtsform der Uni Göttingen als Stiftung öffentlichen Rechts zufrieden. Sie unterstünde seither nur noch der Rechtsaufsicht, die Fachaufsicht liege in den Händen der Universität selbst, dies sei ein großer Vorteil. Auch die Möglichkeit am Aktienmarkt Gelder anzulegen und diese in den eigens gegründeten Forschungs- und Innovationsfonds zu überführen sei ein Erfolgsmodell. Verbesserungspotenzial bestünde bei den gesetzlichen Regelungen, Öffnungsklauseln wären hier wünschenswert, um eine sinnvolle Bewirtschaftung der Drittmittel unbürokratisch zu ermöglichen. 

Thomas Jarzombek MdB, betonte in seinem Schlusswort die Bedeutung der Stiftungen für Hochschule und Forschung. Die Unterstützung innovativer Ideen und Förderung auch bereits junger Talente zu Beginn ihrer akademischen Laufbahn müsse verbessert werden. Auch eine Stärkung der Grundlagenforschung sei von Nöten. Ganz entscheidend aber sei die Förderung von Entrepreneurship. Stiftungen könnten hier einen wichtigen Beitrag leisten.

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