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Aus dem politischen Tagebuch von Helmut Kohl 18. März

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Eintrag zum 18. März 1990

Quelle: Helmut Kohl, Ich wollte Deutschlands Einheit, Berlin 1996 , S. 333 bzw. 335-336.

„Es ist der 18. März 1990, kurz nach 18 Uhr. Die Wahllokale in der DDR haben seit einigen Minuten geschlossen. Über die Fernsehapparate flimmern die Prognosen für den Ausgang der Volkskammerwahlen. Die Sensation ist perfekt: Die "Allianz für Deutschland" liegt uneinholbar vorn. Mit 47,7 Prozent - davon erringt die CDU allein 40,5 Prozent - hat das Wahlbündnis die SPD haushoch geschlagen. Die Sozialdemokraten können enttäuschende 21,7 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen, gefolgt von der SED-Nachfolgepartei PDS, die 16,3 Prozent erreicht.“

... „Kurz nach seinem Fernsehauftritt gibt der Kanzler eine Erklärung zum Wahlausgang ab, in der er den Menschen in der DDR dankt. Darin heißt es: "Diese erste wirklich freie, geheime und direkte Wahl in der DDR ist ein historisches Ereignis." ...Die wohl friedlichste Revolution in der Geschichte der Deutschen hat es möglich gemacht, dass es zu dieser freien Wahl kam...

Ich finde, es tut uns gut, als Deutsche in dieser Stunde - die eine glückliche Stunde ist- vor allem auch Dankbarkeit zu bezeugen. Diese Dankbarkeit geht an die Männer und Frauen in der DDR, die auf den Straßen und Plätzen in diesen Monaten für die Freiheit, für Bürgerrecht, für freie Wahlen demonstriert haben und sie durchsetzen. Und an diejenigen in der Welt, die aus ihrer Verantwortung diesen Weg mit frei gemacht haben.“....

(Seite 335)

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