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28. April 1990: EG-Sondergipfel in Dublin

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  • Auf dem Weg zur deutschen Einheit wurden auf dem Sondergipfel in Dublin die wichtigsten außenpolitischen Weichen gestellt. Die EG-Mitgliedsstaaten begrüßten die beabsichtigte Vereinigung vorbehaltlos, die als "positiver Faktor in der Entwicklung Europas im allgemeinen und der Gemeinschaft im besonderen" angesehen wurde. Damit waren deutsche und europäische Einigung auch offiziell eng miteinander verknüpft, was den Zielen der Bundesregierung entsprach. Die deutsche Frage, die durch den Fall der Berliner Mauer, den Zusammenbruch des SED-Regimes und den überwältigenden Wahlerfolg der "Allianz für Deutschland" bei den ersten freien Volkskammerwahlen vom 18. März eine kaum erwartete Dynamik entfaltet hatte, stand auf der europäischen Agenda nunmehr ganz vorn. Die Vorgespräche mit den westlichen Verbündeten und der Sowjetunion kann man durchaus als Sternstunden deutscher Diplomatie bezeichnen. Schließlich galt es auch, Bedenken zu zerstreuen, daß die angestrebte Vereinigung der beiden deutschen Staaten den europäischen Prozess verzögern oder gar gefährden könnte. Die EG-Kommission beschloß Übergangsregelungen für die noch existierende DDR, die schrittweise - ohne Änderung der Römischen Verträge - in die EG eingegliedert werden sollte.

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