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Quasireligiöse Mehrzweckveranstaltung

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Die Veranstalter des evangelischen Kirchentages müssen dringend ihr Programm ausmisten. Das zeigen banale Programmpunkte wie: "Erotik und Schokolade" im Schokomuseum, der Workshop "unser Bild vom Tier" oder "2000 Jahre Sport in Deutschland". Gesellschaftliche Diskussionen auf der Messe klammerten den christlichen Glauben ähnlich aus. Kurz: Der evangelische Kirchentag vereint unter seinem Namen viele Veranstaltungen, die mit protestantischem Glauben rein gar nichts zu tun haben. Natürlich könnte man nun sagen: Na bitte! Kirche soll doch alle Lebensbereiche umfassen. Durchaus. Allerdings sollten diese Lebensbereiche dann auch unter christlichen Gesichtspunkten betrachtet werden. Denn nur dann duchdringt Kirche den entsprechenden Lebensbereich tatsächlich. Natürlich könnte man weiter sagen: Ja aber ein so praller Kirchentag lockt doch viele Leute. Mag sein. Aber lockt er auch zum Beten und zur Besinnung?

Ein vielfältiges Programm schafft Aufmerksamkeit. Nicht aber unbedingt Profil. Wird es zu bunt, stellt sich die Frage, was den evangelischen Kirchentag als solchen noch ausmacht. Was ihn vom Katholikentag unterscheidet. Oder vom Kölner Stadtfest.

Wird ein Name zu beliebig gebraucht, verliert er seinen Erkennungswert und dient nur noch als leeres Gefäß, das andere mit Bedeutung füllen. Die evangelische Kirche will ihr Profil schärfen. Mit dem Programm ihres Kirchentages könnte sie da gleich einmal anfangen.

Conny Lütkemeier

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