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Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.

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Deutschland muss sich ranhalten!

Ergebnisse der Studienreihe „Vergleich nationaler Strategien zur Förderung von Künstlicher Intelligenz“

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KI ist die digitale Schlüsseltechnologie für eine bessere Zukunft

Künstliche Intelligenz (KI) ist die Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts, erlaubt sie doch die produktive Auswertung jener Datenmengen, die durch die digitale Transformation entstehen. Hierdurch trägt KI enorme ökonomische Potenziale in sich, wie auch die Chance, einen Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen zu leisten, sei es bei der Bekämpfung von Krankheiten, beim Klimaschutz, im Bereich der Inneren Sicherheit oder der öffentlichen Verwaltung.

KI ist Gegenstand eines heiß umkämpften internationalen Wettbewerbs

Mit neuen Durchbrüchen bei KI hat seit 2016 ein internationaler Wettlauf um die Technologieführerschaft begonnen, bei dem divergierende Wertesysteme konkurrieren. Aktuell sind die USA und China führend. China strebt durch eine gezielte Förderung von KI eine weitere Konsolidierung seines Wirtschaftswachstums an. Die Technologieführerschaft soll die internationale Wettbewerbsfähigkeit ausbauen und damit auch den machtpolitischen Aufstieg Chinas stützen. Gleichzeitig wird KI u.a. auch in Kombination mit modernster Überwachungstechnologie eingesetzt, um das eigene Gesellschaftsmodell zu stabilisieren. Mit einem Fokus auf die wirtschaftlichen Potenziale von KI weist die USA der Privatwirtschaft eine exponierte Rolle zu und zielt auf den Erhalt der Technologieüberlegenheit im geostrategischen Wettbewerb mit China ab. Deutschland und Europa verfolgen einen Ansatz, bei dem KI stärker verantwortungsund gemeinwohlorientiert gedacht wird und z.B. Fragen des Schutzes der Privatsphäre eine zentrale Rolle spielen. Dies unterstreicht: Nur wer ein KI-Innovationstreiber ist, wird in der Zukunft den Wohlstand, den politischen Einfluss und die eigenen Werte bewahren können.

Deutschland muss seine KI-Potenziale besser nutzen

Trotz großer Potenziale liegt Deutschland im internationalen Vergleich nur im Mittelfeld. Zu den Standortvorteilen zählen eine sehr gute Forschungslandschaft im MINT-Bereich, eine leistungsfähige, automatisierte Industrie, ein wettbewerbsfähiger Mittelstand sowie ein bewährtes Politik- und Gesellschaftsmodell, das in die EU und internationale Netzwerke eingebunden ist. Mit seiner KI-Strategie ist Deutschland spät dran und darf sich nicht auf dem Erreichten ausruhen. Nachholbedarf hat Deutschland u.a. bei der Kommerzialisierung von KI, der Verfügbarkeit notwendiger Datenpools, der Bindung von KI-Talenten sowie im Feld „Rechenleistung“.

Die deutsche KI-Strategie muss weiter konkretisiert und ausgebaut werden

Mit der KI-Strategie hat die Bundesregierung ein gutes Strategiekonzept vorgelegt, das es entschlossen und mit Blick auf internationale Best Practices umzusetzen gilt. Die Maßnahmen der deutschen Strategie sind vielschichtig und der geplante finanzielle Aufwand verglichen mit europäischen Ländern hoch, auch wenn dieser hinter den immensen Ausgaben der USA und Chinas zurückbleibt. Darüber hinaus muss die Strategie weiter konkretisiert und ausgebaut werden. Auch strukturelle Änderungen sollten diskutiert werden. Was das konkret heißt:

  1. Stärkere Integration des Bereichs Sicherheit als Anwendungsfeld von Künstlicher Intelligenz mit Blick auf Fragen der Cybersicherheit und Risiken der militärischen Anwendung von KI.
  2. Stärkung des Bildungs- und Forschungsstandorts, um eine mündige Zivilgesellschaft zu fördern, ausreichend KI-Talente hervorzubringen und zu binden sowie die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Forschungslandschaft auszubauen.
  3. Stärkung der technologischen Souveränität Deutschlands und Europas im KI-Bereich durch Investitionen im Feld der Rechenleistung, den Ausbau der Kooperationen bei der Halbleiterherstellung sowie einem stärkeren Schutz von Spitzentechnologien gegenüber ausländischen Übernahmen.
  4. Stärkung des deutschen und europäischen Innovationsökosystems, um die Kommerzialisierung von KI zu verbessern. Maßnahmen hierzu sind u.a. die Umsetzung der geplanten steuerlichen Absetzbarkeit der Kosten für F & E im Privatsektor, Verbesserung des Zugangs zu Risikokapital für Startups, die stärkere Vernetzung europäischer Innovationszentren, die Weiterentwicklung des europäischen digitalen Binnenmarktes und ein bei der Entwicklung / Anwendung von KI aktiver öffentlicher Sektor.
  5. Die Förderung der Verfügbarkeit qualitativ hochwertiger und quantitativ ausreichender Datenpools unter besonderem Fokus auf den Mittelstand, wobei kommerzielle Anreize zum Poolen von Daten gesetzt sowie die Einrichtung von Datenaustauschprotokollen forciert werden sollte.
  6. Stärkere Koordinierung und Steuerung der umfassenden Förderung von KI durch die Schaffung eines Digitalministeriums oder eines Nationalen Digital Rats (NDR).
  7. Entwicklung und Stärkung eines internationalen Rahmens für die Erforschung und Anwendung von KI im Rahmen einer „Digitalen Magna Charta“ in Kooperation mit tradierten Partnern und Schwellen- und Entwicklungsländern.

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© sarah5 / Mlenny / istockphoto by Getty Images
серада, 23, студзеня 2019
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