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Monitor Nachhaltigkeit

Indonesiens Klimapolitik: Lost in Translation?

od Linda Yanti Sulistiawati

Über Abhängigkeit, Governance und Kommunikation

Bis 2050 hat Indonesien das Ziel, Klimaneutralität zu erreichen. Die Herausforderungen sind jedoch erheblich. Das Land ist in hohem Maße kohleabhängig, sowohl in der Stromerzeugung als auch hinsichtlich der Exporterlöse. Der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und die Umsetzung einer effektiven Klimapolitik erfordern einen umfassenden Ansatz, der nationale Politik in die lokale Umsetzung integriert, finanzielle und strukturelle Hindernisse überwindet und auf internationale Zusammenarbeit setzt. Es wird entscheidend sein, auf allen Ebenen ein tiefgreifenderes Klimabewusstsein zu schaffen.

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Indonesien ist der weltweit größte Kohleexporteur. Das Land hat jedoch jüngst sein Ziel zum Ausstieg aus der Kohlekraft aktualisiert. Ursprünglich geplant für 2056, kündigte Präsident Prabowo Subianto in einem kürzlichen G20-Forum an, dass Indonesien plane, alle fossilen Kraftwerke des Landes innerhalb der nächsten 15 Jahre stillzulegen. Der indonesische Gesandte bei der COP29 verkündete zudem die Absicht des Landes, die Kapazität für erneuerbare Energien innerhalb der kommenden 15 Jahre um über 75 Gigawatt zu erhöhen, mit dem Fokus auf Solar-, Geothermie-, Wasser- und Windkraft. Bislang hat sich der Fortschritt in Indonesien in Grenzen gehalten. Das Land betreibt über 250 Kohlekraftwerke, 40 neue Anlagen befinden sich im Bau. Nur 15% der gesamten installierten Leistungskapazität stammen derzeit aus erneuerbaren Quellen, während Kohle etwa 70% des Energiemixes ausmacht. Die Umsetzung des Kohleausstiegs wurde bislang durch politische und finanzielle Zwänge erschwert, trotz der Einführung einer CO2-Steuer und anderer Maßnahmen.

Neben der anhaltenden Bedeutung von Kohle und dem langsamen Ausbau der erneuerbaren Energien bleibt die Entwaldung in Indonesien ein kritisches Problem. Das Land beherbergt den drittgrößten Tropenwald weltweit und steht aufgrund der beschleunigten Urbanisierung, des Bevölkerungswachstums und der landwirtschaftlichen Expansion, insbesondere für Palmöl, vor erheblichen Umweltproblemen. Effektive Maßnahmen gegen die Entwaldung könnten die nationalen Gesamt-Emissionen erheblich reduzieren, aber die Regierung bleibt in ihrem Handeln inkonsistent.

Auf nationaler Ebene ist der rechtliche klimapolitische Rahmen Indonesiens recht umfassend. Obwohl es kein spezifisches Klimagesetz gibt, sind klimabezogene Maßnahmen in verschiedenen Gesetzen, Verordnungen, strategischen Plänen und Aktionsprogrammen eingebettet. Auf subnationaler Ebene sind die klimapolitischen Maßnahmen jedoch eher spärlich. Die nationale Regierung muss sicherstellen, dass ihre klimapolitischen Vorgaben effektiv auf der lokalen Ebene umgesetzt werden – dazu zählt auch die Übersetzung internationaler Prinzipien und Pflichten in eine gut verständliche, lokale Sprache. 

Indonesiens Pfad zur Klimaneutralität erfordert einen umfassenden Ansatz, der die Abhängigkeit von Kohle angeht, die Entwaldung effektiv bekämpft und internationale Zusammenarbeit nutzt. 

Lesen Sie den gesamten Monitor: „Indonesia’s Climate Policy: Lost in Translation? – Dependency, Governance, and Communication“ aus unserer Reihe Nachhaltigkeit hier als PDF. Bitte beachten Sie, dass die Publikation nur auf Englisch verfügbar ist.

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Klima, Landwirtschaft und Umwelt

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Die Publikationen des Monitors Nachhaltigkeit sind Teil unserer Monitor-Publikationsreihe. Die Reihe Monitor behandelt übersichtlich jeweils ein Schwerpunktthema aus der Perspektive der KAS-Expertinnen und -Experten und ordnet es anhand weniger „Punkte zum Mitnehmen“ in den politischen und gesellschaftlichen Kontext ein.