Nach langen Konflikten hat sich Sahra Wagenknecht mit einigen weiteren von der Partei Die Linke getrennt und eine neue Partei gegründet: „Bündnis Sahra Wagenknecht – Vernunft und Gerechtigkeit“. Eine repräsentative Befragung informiert über die Einstellungen und Sozialstruktur der BSW-Wählerschaft.
Wenige Monate nach der Gründung hat bereits ein Großteil der Wählerschaft eine Meinung über die neue Partei. 18 Prozent mögen das BSW, während 44 Prozent die neue Partei ablehnen. Weiteren 27 Prozent ist sie gleichgültig. 5 Prozent wollen das BSW bei einer Bundestagswahl wählen, weitere 3 Prozent können es sich vorstellen. Dies entspricht dem Ergebnis der Partei bei der Europawahl. Ob dies bei der Bundestagswahl 2025 tatsächlich ausreicht, um in den Bundestag einzuziehen, lässt sich derzeit nicht abschätzen.
Die Wählerinnen und Wähler des BSW sind etwas häufiger Männer und haben etwas überdurchschnittlich einen mittleren formalen Bildungsabschluss. Die Partei kann vor allem in Ostdeutschland Wählerinnen und Wähler anziehen.
In den politischen Einstellungen ähnelt die Wählerschaft des BSW den Wählerinnen und Wählern der AfD, allerdings in nicht ganz so konsequenter Ausprägung. So fordern die Wahlberechtigten mit einer Präferenz für das BSW, die Zuzugsmöglichkeiten für Ausländer zu begrenzen. Dabei fordern sie solche Einschränkungen nicht so häufig wie die Anhängerinnen und Anhänger der AfD, aber häufiger als die Anhängerschaften aller anderen Parteien. Genauso ist es in der Abwägung zwischen Wirtschaftswachstum und Klimaschutz. Hier wollen die BSW-Wählerinnen und -Wähler eher einen Vorzug für das Wirtschaftswachstum, allerdings nicht so konsequent, wie die Wählerschaft der AfD. Bei der Abwägung zwischen höheren Steuern oder mehr sozialstaatlichen Leistungen liegt die Wählerschaft des BSW dagegen nah am Bevölkerungsdurchschnitt. Die Studie geht außerdem auf Vertrauen, Lebenszufriedenheit und die Zufriedenheit mit der Demokratie in Deutschland ein.