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Als entschiedener Gegner des Nationalsozialismus hatte der Theologe Gerstenmaier für den Kreisauer Kreis Kontakte zu kirchlichen Repräsentanten im In- und Ausland geknüpft. Nach dem gescheiterten Attentat am 20. Juli 1944 wurde er noch am selben Tag verhaftet. Vom Volksgerichtshof der Mitwisserschaft überführt, blieb Gerstenmaier zwar die Todesstrafe erspart, doch wurde er zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt. Aus der Haftanstalt Tegel hielt Gerstenmaier intensiven Briefkontakt mit seiner Familie sowie anderen inhaftierten Widerstandskämpfern und deren Familienangehörigen. Zu den Adressaten gehörten u.a. die in Plötzensee 1945 hingerichteten Helmuth James von Moltke und Alfred Delp. Besonders berühren Gerstenmaiers Briefe an seine Frau Brigitte und von Moltkes Frau Freya. Die zwischen November 1944 und Februar 1945 entstanden Dokumente legen Zeugnis ab von Mut und Verzweiflung der Inhaftierten des 20. Juli und ihrer Familien. Das ACDP konnte die zeitgeschichtlich wertvollen Schriftstücke nun im Original übernehmen.
Nach fast neun Monaten Haft wurde Gerstenmaier am 14. April 1945 von den Amerikanern in Bayreuth befreit. Der spätere Bundestagspräsident setzte sich als Mitgründer des „Hilfswerks 20. Juli“ für die Unterstützung der Hinterbliebenen der am Attentat beteiligten Widerstandskämpfer ein.
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