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Vom Parteisoldat zum Petitionenschreiber
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Können wir mit einem Klick die Politik unseres Landes bestimmen und auf diese Weise unseren demokratischen Strukturen und Prinzipien gerecht werden? Im Workshop „Vom Parteisoldat zum Petitionenschreiber“ waren sich die vier Referenten schnell einig, dass nicht jeder Parteimitglied oder gar Parteisoldat sein müsse. Es reiche aber nicht aus, allein mit einem Klick eine Vielzahl an Petitionen zu unterstützen. Entscheidend sei, dass eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den Themen geschehe, die es zu entscheiden gilt. So waren sowohl Danny Freymark, Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, als auch Dr. Stefan Hennewig, Leiter Zentrale Aufgaben und Service der CDU Deutschlands, davon überzeugt, dass es wichtig ist, dass sich jeder erst einmal engagiere. Dieses Engagement kann nach Aussagen der beiden zunächst auch ohne Mitgliedschaft in einer Partei stattfinden. Jedoch ermögliche nach Aussagen Hennewigs ein Engagement innerhalb einer Partei eine effektivere Beschäftigung und Umsetzung jener Themen, die einem selbst von Bedeutung sind.
Im Gespräch mit den vielen jungen Teilnehmern des Workshops stellte sich insbesondere heraus, dass eine thematische Struktur der Parteien in Deutschland fehle und – im Gegensatz zur geographischen Ortsverbandsstruktur – gewünscht wird. Das Erheben eines Mitgliedsbeitrages würde nach Aussagen der Workshop-Teilnehmer weniger eine Hemmschwelle darstellen, als dies seitens der Partei-Vertreter vermutet wird. Die Spannung des Workshops baute sich insbesondere auch durch die Teilnahme von Dr. Jeanette Gusko, Communications Director von Chance.org Deutschland, auf. Auch wenn sie immer wieder betonte, dass Engagement nicht mit einem Klick und dem Schreiben von Petitionen enden dürfe, verdeutlichte sie gerade im Gegensatz zu Danny Freymark und Dr. Stefan Hennewig die vielfältigen Möglichkeiten nicht parteipolitischen Engagements. Merve Gül, die das Podium des Workshops komplettierte, berichtete insbesondere aus ihrer Erfahrung als Bloggerin. Hierdurch wurde die Bedeutung von Engagement für die Politik auch abseits der Partei nochmals verdeutlicht. Der Workshop und das Gespräch verliefen – bedingt auch dadurch, dass es kein erhöhtes Podium gab, sondern Teilnehmer und Podiumsgäste an einem Tisch saßen – auf Augenhöhe, die Kontroversen waren betonend und durch die immer wieder stattfindende Einbeziehung des Publikums durch Patrick Jäger gestaltete sich der Workshop sehr interaktiv.
Insgesamt moderierte Patrick Jäger, der sich selbst intensiv mit demokratischen Strukturen und den diversen Formen politischen Engagements auseinandersetzt, diesen Workshop zum Thema Demokratie fachkundig und lebendig. Begleitet wurde der Workshop zudem von der Poetin Pauline Cebulla, die im Anschluss an den Workshop den weiteren Teilnehmern des Zukunftskongresses die inhaltlichen Aspekte in einem – während des Workshops mitgeschriebenen – Gedicht vor Augen führte und die besondere Bedeutung unserer Demokratie und jedes Engagements für diese hervorhob.
Patrick Jäger