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Vor knapp fünfzig Jahren, am 12. November 1968, verkündete der sowjetische Staats- und Parteichef Leonid Breschnew die Doktrin über die "begrenzte Souveränität sozialistischer Länder". Damit behielt sich die Sowjetunion das Recht auf ein militärisches Eingreifen vor, wenn von den Entwicklungen in einem sozialistischen Land in ihrem Machtbereich "eine Gefahr für die gemeinsamen Interessen des sozialistischen Lagers" ausgehen sollte. Breschnew rechtfertigte so die blutige Niederschlagung des Prager Frühlings durch sowjetische Truppen wenige Monate zuvor. Rund 20 Jahre sollte sie Richtschnur sein, bis sie am 7. Juli 1989 faktisch aufgehoben wurde.
Wie hingen der Prager Frühling, seine Niederschlagung und die Formulierung der Breschnew-Doktrin im Detail zusammen? Welche Rolle spielte die Doktrin zwischen 1968 und 1989 für das System der sowjetischen Vorherrschaft in Osteuropa? Wie ist der Sinneswandel innerhalb der sowjetischen Führung zu erklären, der zu ihrer Aufhebung führte? Welche Bedeutung hatte dieser Schritt für den Reformprozess in den Mittel- und Osteuropäischen Staaten und der DDR? Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt einer gemeinsamen Veranstaltung des Vereins von Mitgliedern der ehemaligen CDU/DA-Fraktion der Volkskammer und der Konrad-Adenauer-Stiftung, zu der Sie herzlich eingeladen sind.