Asset-Herausgeber

Kollegiatinnen und Kollegiaten

Internationales Promotionskolleg „Demokratien in Europa“

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Jonas Deuringer

Rechtswissenschaften, Universität Augsburg

 

Dissertation:

»Bürgerräte in verfassungsrechtlicher Perspektive: Chancen und Regelungsbedürftigkeit deliberativer Verfahren «

 

Abstract:

Die Arbeit geht dem aktuellen Thema der Etablierung von Bürgerräten auf Bundesebene nach. Unter Bürgerräten werden dabei zufallsbasierte Gremien verstanden, die in einem deliberativen Verfahren konkrete und konsultative Handlungsempfehlungen formulieren. Zunächst werden Bürgerräte gegenüber anderen Formen direkter und partizipativer Demokratie abgegrenzt. Grundsätzlich bieten Bürgerräte als Element von partizipativer Demokratie enorme Potenziale für die parlamentarische Demokratie, wenn sie richtig umgesetzt werden. Dementsprechend untersucht die Arbeit, auch anhand von aktuellen Beispielen, ob und wie Bürgerräte auf Bundesebene umgesetzt werden können. Gleichzeitig ist Schwerpunkt der Arbeit, dass mögliche verfassungsrechtliche Spannungen untersucht werden und schließlich konkrete Empfehlungen zur Umsetzung erarbeitet werden. Methodisch wird dabei die Brücke zwischen der politologischen und juristischen Forschung geschlagen, weshalb das Dissertationsvorhaben bewusst interdisziplinär ausgerichtet ist.

 

 

 

Robert Fedler

Politikwissenschaften, TU Darmstadt

Dissertation

»Minderheitsregierungen und Potential wechselnder Mehrheiten «

 

Abstract

Die Fragmentierung des deutschen Parteiensystems führt spätestens seit Gründung der Alternative für Deutschland zu einem erschwerten Mehrheitsbildungsprozess. Besonders gravierend findet sich dieses Phänomen in den neuen Bundesländern allgemein und in Thüringen im Besonderen. Dort verfügen AfD und Linke über eine absolute Mehrheit bei Ausschluss einer Kooperation. Deshalb untersucht dieses Forschungsvorhaben am Thüringer Beispiel alternative Regierungskonzepte im Sinne von Minderheitsregierungen und wechselnden Mehrheiten. Dabei werden die institutionellen Bedingungen wie die Investitur untersucht, die Auswirkungen auf die Regierungsbildung haben. Darauf aufbauend werden Kriterien für erfolgreiche Regierungsarbeit wie Stabilität und Gesetzgebungsprozesse betrachtet, anhand derer das Potenzial von Minderheitsregierungen vor allem auf Länderebene analysiert wird. Da die Problematik in Ostdeutschland stärker ausgeprägt ist, wird hinterfragt, inwiefern ein Kontext zu anderen Ländern im Transformationsprozess herzustellen ist.

 

 


 

Patrizia John

Politics, Queen's University Belfast

 

Dissertation:

»'Others' in Consociational Democracies: Assessing the Political Representation of Marginalized Groups in Post-Conflict Societies«

 

Abstract:

Consociationalism has proven itself the most successful political system in bringing lasting peace to deeply divided post-conflict societies. By guaranteeing equal participation and representation to the formerly fighting groups, political processes are largely characterised by them jointly exercising power. However, the attention to potential spoilers of peace comes at cost of equal representation of all citizens. Thus, while the politically dominant groups are enjoying guaranteed representation, groups and individuals not identifying with the dominant political cleavages are pushed to the margins of the political process. These groups and individuals are commonly referred to as 'Others' - despite their heterogeneity - and are facing profound discriminations in the consociational system, indicating their perceived irrelevance to the process of peace and democracy building. Yet, Others' representation is key for a successful peace-to-democracy transition after conflict requiring better appreciation of their views on consociational governance. Therefore, my project puts the dynamics of Others' political representation in post-conflict consociations at centre-stage by applying Michael Saward's Representative Claim Theory to the representation of marginalized groups in three post-conflict consociations, Northern Ireland, Bosnia and Herzegovina and Burundi. This dissertation will contribute to the growing scholarship on consociations and Others by examining which spaces are actually open to Others, how Others respond to claims made about them and how they attempt to regain their agency. Next to extensive reviews of policy and public sources, I will conduct semi-structured interviews with political elites, civil society groups and public administration to reflect comparatively on competing perspectives on the political representation of marginalized groups in consociational democracies.

 

 

 

Tomáš Pavlík

Alte Geschichte, Mittelalterliche Geschichte, Frühe Neuzeit, Humboldt-Universitat zu Berlin

 

Dissertation:

»Augustus Weg zur Alleinherrschaft: Inbegriff des Machtpolitikers«

 

Abstract:

Dieses Dissertationsprojekt zielt darauf ab, mit Ansätzen der Neoautoritarismusforschung, die innerhalb der Alten Geschichte bisher noch nicht rezipiert wurden, das konzeptionelle Dilemma der Struktur des römischen Prinzipats auflösen. Dieses Projekt verfolgt die These, dass die kontrollierte und permanente Krise die Herrschaft des Augustus gestärkt hat und nicht, wie es in der bisherigen Forschung angenommen wird, zur dauerhaften Instabilität des Prinzipates beigetragen hat. Die temporären Sondervollmachten und die inszenierte Wiederherstellung der Republik unter Augustus rechtfertigen paradoxerweise die dauerhafte Machtübernahme und die Etablierung einer stabilen Autokratie. Kontrollierte Konflikte sollen daran erinnern, dass die starke Hand des Augustus unverzichtbar war, um den Bürgerkrieg von Rom fernzuhalten. Die Selbstdarstellung als Heiland ähnelt somit der von modernen Autokraten wie Putin und Xi Jinping, die in ihrer Propaganda als unverzichtbar bei der Lösung von Krisen dargestellt werden.

 

 

 

 

 

 

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Kontakt

Dr. Šimon Bačkovský

Dr. Simon Backovsky (2021)

Leiter der Abteilung Promotionsförderung/Habilitationsförderung

simon.backovsky@kas.de +49 30 26996-3659 +49 30 26996-3710

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