Die Förderung der Geschlechtergleichheit, um Chancengleichheit zu erreichen, ist fundamental in allen Bereichen einer Gesellschaft und einer der Eckpfeiler der Kooperation, sogar eine der wichtigsten Herausforderungen, der die Konrad- Adenauer-Stiftung in Bolivien derzeit entgegensteht.
2019 entschied die KAS Bolivien Bestrebungen und Aktivitäten mit Fokus der Stärkung der ökonomischen Rechte von Frauen zu organisieren unter dem Titel „Familien und Frauen wirtschaftlich stärken“.
Das Programm wurde entwickelt in Kooperation mit dem Frauenhilfszentrum, Centro de Ayuda para La Mujer CAM, sowie dem Netzwerk, „Red de ayuda a la mujer boliviana deren Hauptanliegen die Schaffung von glücklichen Familien ist, die soziale und ökonomische Ungleichheiten überwinden können. Ein weiteres Ziel ist die Weiterbildung von Müttern als Führungspersonen und Unternehmerinnen, die für eine bessere Zukunft ihrer Kinder hinarbeiten.
Das Programm besteht aus drei Modulen der Ausbildung mit der Partizipation von Müttern zwischen 15 und 40 Jahren. Das CAM wand dabei erstmalig eine neue Methode an, die bekannt wurde als „Marketplace Literacy Project“ des hinduistischen Professors Madhu Viswanathan, dem Forscher des Lehrstuhls für Ökonomie der Universität Illonois.
Die Methode vermittelt Ziele und Zweck der klassischen Schule der Ökonomie, die Rolle des Konsumenten sowie Produzenten und bringt das Verständnis des Marktmodells nahe. Durch die interaktive Lernform tauschten sich die Teilnehmenden untereinander mit Hilfe von Bildern, (Rollen-)spielen und Symbolen über ihre eigenen Erfahrungen aus. Dadurch erhielten die Mütter während des ersten Moduls eine intensive Fortbildung über die Rolle des/der nachhaltigen Konsumenten/in. Es wurde mit einfachen Konzepten des Kaufes und Verkaufes gearbeitet, die Notwendigkeit des Sparens betont und die Käuferrechte nähergebracht sowie erläutert. In dem zweiten Modul, schlüpften sie in die Rolle des Verkäufers und erlernten die Grundbausteine einer Verhandlung, mit der Intention das Interesse der Frauen für eine eigene Unternehmensgründung zu wecken. Sodass die Mütter im dritten Modul das Vorwissen besaßen ihr erstes Geschäftsmodell zu entwickeln. Insgesamt wurden durch den Führungskräfteworkshop die sozialen Kompetenzen der Teilnehmenden gestärkt und die Möglichkeit gegeben sich über persönlichen Entwicklungen auszutauschen.
Zum Ende des Programmes besaßen die Teilnehmenden ein grundlegendes und tiefgründiges Verständnis der Marktfunktionen und konnten sich als gut informierte Marktteilnehmer behaupten. Darüber hinaus bekamen die Mütter die Möglichkeit ihre eigenen Stärken und Fähigkeiten kennenzulernen und es wurde ihnen ein Raum zur Weiterentwicklung ihrer Ideen gegeben. Mit dem Anspruch, dass sie zukünftig als autonome, emanzipierte Marktakteure auftreten können.
Ausschlaggebend für den Erfolg des Programmes war auch, dass die Frauen der CAM durch den Erfahrungsaustausch voneinander profitieren konnten. Nach durchweg positiven Rückmeldungen hält die KAS an ihrem Vorhaben fest und einen Beitrag zur wirtschaftlichen Förderung der Frau und im Allgemeinen zur nachhaltigen und friedlichen Entwicklung zu leisten.