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Interreligiöser Dialog
Verständigung über gemeinsame Grundwerte
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Das Auslandsbüro in Sarajevo setzt seinen Schwerpunkt auf das Gelingen eines interreligiösen und interkulturellen Dialogs zwischen den christlichen Konfessionen, dem Islam und dem Judentum. Dabei werden von uns das europäische Wertegefüge, die christlich-abendländische Kulturtradition und die Prinzipien der Aufklärung, auf welchen das Selbstverständnis des säkularen Staates basiert, in das Gespräch eingebracht. Gleichermaßen gilt es, Bedeutung und Wesen der anderen Religionsgemeinschaften im Kontext demokratischer Gesellschaften zu bedenken. Durch den Gedankenaustausch über verbindende, aber auch unterschiedliche Elemente sollen Grundlagen der interreligiösen Verständigung und Perspektiven einer positiv unterstützenden Rolle der Religionsgemeinschaften im gesellschaftlichen Integrations- und Versöhnungsprozess in Bosnien und Herzegowina geschaffen werden.
Bosnien und Herzegowina kann mit seiner Vergangenheit und den jüngsten Kriegserfahrungen einen wichtigen Beitrag zum europäischen interreligiösen und interkulturellen Dialog leisten, insbesondere wenn es um das konkrete Zusammenleben und einen mit den europäischen Werten vereinbaren Islam geht. Denn eine Besonderheit des Landes liegt in seiner religiös-kulturellen Vielfalt.
Der bosnisch-herzegowinische Staat wird aus drei so genannten konstitutiven Völkern gebildet: den Bosniaken, Serben und Kroaten. Die Bosniaken sind mehrheitlich Muslime, die Serben zumeist Angehörige der serbisch-orthodoxen und die Kroaten vorwiegend der römisch-katholischen Glaubensgemeinschaft. Es existieren außerdem eine jüdische Gemeinde sowie 17 anerkannte, nationale Minderheiten.
Die Konrad-Adenauer-Stiftung setzt sich für die Erneuerung des Vertrauens zwischen den Religionsgemeinschaften des Landes ein, das durch die Kriegsereignisse stark erschüttert wurde. Unser Anliegen ist, damit einen Beitrag zur Versöhnung zu leisten.
• Als wichtigen Kooperationspartner betrachtet die Konrad-Adenauer-Stiftung den „Interreligiösen Rat“ (IRR). In diesem haben sich die höchsten Würdenträger der vier traditionellen Religionen in Bosnien und Herzegowina zusammengeschlossen.
•Hervorzuheben sind die "Begegnungen junger Theologen", die die Konrad-Adenauer-Stiftung seit 2006 unterstützt. Bei diesen Begegnungen besuchen muslimische, orthodoxe und römisch-katholische Theologiestudenten gemeinsam die theologischen Fakultäten des Landes, um sich gegenseitig ihre Curricula, aber auch ihre jeweiligen Glaubenspraxen näher zu bringen. Dadurch wird ihnen die Möglichkeit gegeben, die Gotteshäuser der Anderen und die dazugehörigen Traditionen kennen zu lernen.