Eduardo Pastrana, Koordinator des Lateinamerikanischen Netzwerks für Umweltsicherheit eröffnete die Veranstaltung. Er verwies auf die besondere Bedeutung, Dialogräume dieser Art für die Wissenschaft zu ermöglichen, um das Wissen über den Umweltschutz auszubauen. Daraufhin begrüßte Nicole Stopfer, Direktorin von EKLA, die Anwesenden und bedankte sich bei Ihnen für ihre Teilnahme und ihr konstantes Interesse an dem Thema Umweltsicherheit.
Anschließend begrüßten Stefan Reith, Direktor von KAS Kolumbien, und Brigadegeneral Alexander Salamanca, stellvertretender Direktor der Militärakademie, die Teilnehmer? Anwesenden?
Dr. Nancy Patricia Gutiérrez hielt einen Vortrag über “Regierungsführung im Umweltbereich und Zusammenarbeit zwischen Entscheidungsträgern und Wissenschaftlern”. Sie teilte ihre Erfahrungen und beschrieb welchen Herausforderungen ihrer Meinung nach, die Entscheidungsträger gegenüberstehen, sobald sie wissenschaftliche Kenntnisse in die öffentliche Politik einbringen möchten. Aus ihrer Sicht als ehemalige Innenministerin Kolumbiens und Beraterin im Bereich Menschenrechte, beschrieb sie die Schwierigkeiten im Land, um den Umweltschutz als wichtigen Bestandteil für staatliche Projekte und Maßnahmen festzulegen. Zusätzlich zeigte sie die größten Herausforderungen im Land auf: die Kluft zwischen den Normen und ihrer Implementierung, Verknüpfung von Wissenschaft, gesellschaftlichen Organisationen und privatem Sektor bei der Entscheidungsfindung, und eine wichtigere Rolle des Umweltschutzes in der kolumbianischen Gesetzgebung.
Daraufhin erfolgten die verschiedenen Präsentationen der Untergruppen des Lateinamerikanischen Netzwerks für Umweltsicherheit:
Herausforderungen und Empfehlungen im Umweltbereich in der Karibik
Paulo Prieto und Lousie Lowe beschrieben die Forschungsrichtung/Forschungsweg, die von ihrer Gruppe in der Karibik eingeschlagen wurde. Es wurde das Konzept der „Karibik“ bestimmt, mit dem sie anschließend arbeiten werden. Danach zeigten sie ihre Ideen für die Erstellung des Policy Papers auf. Hierin werden die Bedrohungen und Herausforderungen bei der Umweltsicherheit und der multilateralen Regierungsführung in der Karibik betrachtet.
Herausforderungen und Empfehlungen im Umweltbereich in den Anden
Die zweite Gruppe wurde von Miguel Burgos repräsentiert. Er beschrieb, wie seine Gruppe das Forschungsthema auswählte. Aufgrund der Kommentare und Empfehlungen, die sie bei dem ersten virtuellen Treffen des Netzwerks erhielten, entschieden sie über das Forschungsthema. Letzteres ist die Beziehung zwischen Entwaldung und illegalem Drogenanbau in Putumayo, Kolumbien. Sie präsentierten ein vorläufiges Budget, um die Arbeit vor Ort durchführen zu können und die beschriebenen Hypothesen zu untersuchen.
Herausforderungen und Empfehlungen im Umweltbereich im Amazonasgebiet
Die Dozenten Andrés Valdivieso und Diego Dávila erörterten das von ihrer Gruppe gewählte Thema und beschrieben die Schritte, die sie in den letzten Monaten durchgeführt haben. Das zentrale Thema ihres Policy Papers sind die Richtlinien für das Umweltmanagement in der Grenzregion zwischen Kolumbien und Brasilien für den Zeitraum von 2018 bis 2022. Sie erzählten auch, dass sie bereits auf beiden Seiten Kontakt mit Militär und Wissenschaft aufgenommen haben, so dass sie deren Sichtweisen kennenlernen und anschließend die besten Empfehlungen für die Entscheidungsträger der Region gestalten können.
Herausforderungen und Empfehlungen im Umweltbereich für den Südkegel
Regiane Nitsch repräsentierte die Gruppe 4. Diese hatte als Thema, die internationalen juristischen Instrumente der südlichen Länder Lateinamerikas gewählt. Es sollen hier die festgelegten Mechanismen untersucht werden, die z.B. beim Management von Wasserquellen Anwendung finden oder für die Sicherstellung der Unabhängigkeit der Antarktis. Anschließend soll der derzeitige Grad der Umsetzung bestimmt werden.
Herausforderungen und Empfehlungen im Umweltbereich für Querschnittsthemen
Professor Eduardo Pastrana erklärte, dass die Arbeit seiner Gruppe auf den Forschungsergebnissen der anderen Gruppen aufbaut, um die größten Probleme der Region zu erkennen und anschließend zu untersuchen. Es sollen die Ergebnisse und die aufgeworfenen Fragen der weiteren Gruppen des Netzwerks behandelt werden.
Am zweiten Tag des Workshops, besuchten wir die Nationale Universität. Die ersten Beiträge erfolgten durch Dr. Alexander Segura, Verwalter des Nationalparks Río Puré, und Alberto Rojas Lesmes, auch bekannt als “Kápax”, und Mitglied des Komitees der kolumbianischen Nationalsparks und Beschützer der kolumbianischen Flüsse. In ihren Vorträgen zeigten sie die Schwierigkeiten auf, die damit verbunden sind, das große Territorium des Amazonasgebiets zu überwachen, zum einen die technischen Hürden sowie auch der Mangel an finanziellen und personellen Ressourcen. Sie erklärten, dass zu den zuvor genannten Punkten auch noch die Waldrodung, als größtes Problem genannt werden muss, diese erfolgt, um Weideland für die Viehzucht oder Flächen für den Drogenanbau zu gewinnen. Auf diese Weise werden bedauerlicherweise jedes Jahr tausende Hektar von Regenwald verloren. Es fehlt die Präsenz des Staates und der illegale Holzeinschlag und der illegale Bergbau gewinnen die Oberhand.
Daraufhin sprach der Repräsentant von Corpoamazonia. Er ergänzte seine Vorredner, beides Repräsentanten von Nationalparks, im Hinblick auf die Waldrodung und fügte hinzu, welch großer Schaden durch den illegalen Handel mit Flora und Fauna in Kolumbien angerichtet wird. Er zeigte die Herausforderung auf, die seine Institution gegenübersteht, um diese illegalen Netzwerke hinter diesen kriminellen Aktivitäten zu stoppen. Dazu kommen die Schwierigkeiten im Hinblick auf Human- und Finanzressourcen, um illegal gehandelte Tiere wieder in ihre natürliche Umgebung zurückzuführen.
Dra. Clara Patricia Peña Venegas, Forschungskoordinatorin des Institus für wissenschaftliche Forschungen (Sinchi), erklärte welchen Einfluss der illegale Goldabbau auf den Fischfang im Amazonasgebiet ausübt. In besonderem Maße alarmierend ist, dass die Quecksilbermengen mit jeder weiteren Stufe in der Nahrungskette ansteigen. Dies stellt eine große Gefahr für die lokalen Gemeinden da, mehrheitlich indigene Gemeinden, die sich von verschiedenen Fischen aus dem Amazonas-Fluss ernähren. Am Ende der verschiedenen Konferenzen hatten wir die Möglichkeit, den Ort zu besuchen, an dem 2019, der “Leticia-Pakt” unterzeichnet wurde, und zwar in der universitätseigenen “Maloca”.
An diesen Nachmittag besuchten wir das Bataillon für Unterstützung und Dienstleistungen für den Kampfeinsatz Nr. 26 (BASPC 26). Oberst Sergio Armando Guzmán, Kommandeur der 26. Brigade des kolumbianischen Militärs, beschrieb in seinem Vortrag die verschiedenen Operationen, die durchgeführt werden, um kriminelle Aktivitäten, wie Drogenhandel und illegalen Holzeinschlag und Goldabbau zu stoppen. Der Oberst führte aus, dass die größten Schwierigkeiten mit den Eigenheiten des Dreiländerecks verbunden sind. Denn jedes Land hat seine eigene Gesetzgebung und es fehlt an Koordination bei Themen wie den Baggerschiffen, mit Brasilien, und dem Drogenhandel, mit Peru.
Der Oberst William Alberto Lara, Kommandeur der Nationalen Polizei des Amazonasgebiets, zeigte was nötig ist, damit für Recht und Ordnung in der Region gesorgt werden kann. Er erwähnte unteranderem die binationalen Pläne für Kontrolle und Prävention in der Grenzregion, diese sollen die Kriminalitätsraten in den Städten in der Nähe zu der Grenze zwischen Leticia und Tabatinga senken. Anschließend sprach Fregattenkapitän Diego Fernando Gil Barón, Kommandeur der Küstenwache im Amazonasgebiet, über die verschiedenen Operationen, die die Streitkräfte an der kolumbianischen Flussgrenze durchführen. Er hob Aufgaben hervor, wie die Kontrolle vom Fischfang, der Beitrag zur nationalen Souveränität, der Einhalt von Schmuggel sowie Hilfeleistungen und Rettungsaktionen im Amazonas und seinen Zuflüssen.
Oberst Jhon Fabio Ospina, Kommandeur der Luftwaffe im Amazonas, beschrieb die verschiedenen Operationen, die durchgeführt werden, um Baggerschiffe im Amazonas zu entdecken, die einerseits die Wasserquellen verschmutzen und anderseits gegen die nationale Souveränität Kolumbiens verstoßen. Aus diesem Grund werden Infrarotaufnahmen genutzt, Schrägluftbilder sowie auch Satellitenbilder, die es ermöglichen die Situationen zu bewerten. Die Aktionen müssen ausgeweitet werden, um gegen diese Übel vorzugehen.
Am dritten Tag besuchten wir die Umgebung von Leticia. Wir führten Gespräche mit den Autoritäten von der Stadt Puerto Nariño und lernten die lokale Flora und Fauna kennen.
Am Ende des Jahres werden wir verschiedene Policy Papers veröffentlichen, die die Ergebnisse unserer Forschungsarbeiten und Treffen zusammenfassen. Die Umweltsicherheit besitzt keine Grenzen und unser Ziel ist es gemeinsam die wissenschaftlichen Erkenntnisse für alle bekannt zu machen und ganz besonders für die Entscheidungsträger.