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Weiter warten aufs Wahlergebnis

von Dr. Rudolf Teuwsen

Wöchentlich Neues aus Guatemala, Honduras und El Salvador

Liebe Interessierte an der Arbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung in Guatemala und Honduras: Wie wirkt sich die Corona-Pandemie in Mittelamerika aus? Welche anderen Ereignisse des politischen und wirtschaftlichen Lebens in diesen Ländern geschehen sonst noch? Und wie arbeitet die KAS eigentlich unter den derzeitigen Bedingungen? Wenn Sie die Antworten auf diese oder ähnliche Fragen interessieren, bieten wir Ihnen in diesem Blog Woche für Woche die wichtigsten Neuigkeiten und einen kleinen Einblick. Danke für Ihr Interesse und viel Vergnügen bei der Lektüre.

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Auch zwei Wochen nach den Vorwahlen in Honduras hat der Nationale Wahlrat (Consejo Nacional Electoral, CNE) noch kein endgültiges Ergebnis bekannt gegeben. Für alle drei Abstimmungen: über die Präsidentschaftskandidaten sowie die Kandidaten für den Kongress und für die Bürgermeisterämter der drei großen Parteien müssen immer noch mehr als zehn Prozent der abgegebenen Stimmen ausgezählt werden. Die vom CNE vermeldeten vorläufigen Resultate bestätigen jedoch die Trends, die sich schon aufgrund von Nachwahlbefragungen am Abstimmungstag abzeichneten:

In der Nationalpartei (Partido Nacional de Honduras, PNH) liegt bei der Bestimmung des Kandidaten für das Präsidentenamt der derzeitige Bürgermeister der Hauptstadt Tegucigalpa, Nasry Asfura, mit rund 70 Prozent der Stimmen deutlich vor seinem Gegenkandidaten, Mauricio Oliva, der zurzeit Parlamentspräsident ist und von Amtsinhaber Juan Orlando Hernandez unterstützt wurde. In der Liberalen Partei (Partido Liberal de Honduras, PLH) führt weiterhin Yani Rosenthal, ein reicher Bankier und Unternehmer, der erst vor einem guten halben Jahr nach dreijähriger Haft wegen Geldwäsche und Drogenhandels aus den USA nach Honduras zurückgekehrt war, das parteiinterne Rennen an. Sein wichtigster Gegenspieler, der derzeitige Parteivorsitzende Luis Zelaya, hat aber trotz eines Abstands von fast 20 Prozent das Rennen noch nicht aufgegeben. Er hat in dieser Woche beim CNE mehrere Klagen eingereicht und die Kontrolle bzw. Neuauszählung einer ganzen Reihe von Wahldokumenten und –zetteln beantragt. Diese seien, so Zelaya, verfälscht worden. Die erwartet klaren Verhältnisse zeigen sich bei der Linkspartei Libre, die von dem ehemaligen Präsidenten und Politiker der PLH Mel Zelaya angeführt wird. Dessen Frau Xiomara Castro de Zelaya liegt in der Auszählung klar vor den anderen drei Bewerbern der Partei. Allerdings zeigt sich an der geringen Beteiligung der Anhänger der Libre bei den Vorwahlen eine deutliche Schwächung der Partei. Die beiden „Altparteien“ PNH und PLH verzeichneten hingegen eine unerwartet hohe Beteiligung.

Nicht nur Yani Rosenthal, auch Nasry Asfura muss sich jedoch mit einer Aufarbeitung seiner Vergangenheit auseinandersetzen. Gegen ihn liegen Vorwürfe des Amtsmissbrauchs während seiner Zeit als Bürgermeister von Tegucigalpa vor, weshalb die Generalstaatsanwaltschaft mehrere seiner Immobilien als Sicherheiten beschlagnahmt und ihn aufgefordert hat, die Legalität von deren Erwerb nachzuweisen. Außerdem wird am kommenden Dienstag in New York in einem Prozess wegen illegalen Drogenhandels das Strafmaß gegen den Bruder des derzeitigen Präsidenten von Honduras verkündet. Die Staatsanwaltschaft hat eine lebenslange Freiheitsstrafe mit einem Minium von 40 Jahren Haft gefordert. Offen ist, ob die US-amerikanischen Justizbehörden nach der Urteilsverkündung gegen Tony Hernandez auch gegen dessen Bruder, Präsident Juan Orlando Hernandez, vorgehen werden.

Die Vorbereitungen auf die wichtigste (Urlaubs-)Woche des Jahres, die Semana Santa, wurde in Guatemala von andauernden starken Eruptionen des Vulkans Pacaya im wahrsten Sinne des Wortes überschattet. Denn der Südwind trieb die Aschewolken über die gesamte Hauptstadtregion und hinterließ am frühen Dienstagmorgen eine Schicht von Vulkanstaub auf allen Oberflächen. Der internationale Flughafen La Aurora musste 24 Stunden lang geschlossen werden. Aufwendig ist die Reinigung der betroffenen Oberflächen, da die Vulkanasche nicht mit Wasser entfernt werden darf, da sie sonst verklumpt. Die Asche muss also aufgefegt und in Behältern entsorgt werden.

In der Karwoche finden in Guatemala und Honduras keine Veranstaltungen der KAS statt.

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22. März 2021
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