In seinen Grußworten bedauerte der Sprecher des Observatoriums für Venezuela der Universidad del Rosario, Ronal Rodríguez, dass zahlreiche soziale Organisationen, die sich der Betreuung von Migranten gewidmet hatte, aufgelöst oder fragmentiert wurden oder das Land verlassen haben, sei es aus Sicherheitsgründen oder aufgrund von Problemen beim Integrationsprozess. Daher sei es besonders wichtig, sich dieses Problems anzunehmen und die verbliebenen Organisationen in Kolumbien zu unterstützen.
Die Forscherin des Observatoriums, María Clara Robayo, hieß die Anwesenden willkommen und hob die Bedeutung der Arbeit des Observatoriums und solcher Diskussionsveranstaltungen hervor, weil dadurch wichtige Daten und Informationen gesammelt werden könnten, die zur Förderung des Projekts „Bitácora Migratoria“ (Migrationslogbuch) beitragen können.
Die Projektkoordinatorin der Konrad-Adenauer-Stiftung KAS Kolumbien, María Paula León betonte in ihren Grußworten den Beitrag der Stiftung zur Unterstützung der Migranten, wobei der Schwerpunkt immer auf der Achtung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit liege; dabei betonte sie auch das Engagement der Stiftung zur Verteidigung der Demokratie, die vor allem durch fremdenfeindliche Verhaltensweisen in vielen Teilen der Welt gefährdet sei.
Nach diesen Einführungsworten, stellten sich die Repräsentanten der Organisationen der Zivilgesellschaft vor, die an der Veranstaltung teilnahmen und präsentierten ihre Arbeit, wie zum Beispiel der Vertreter der “Fundación para la Integración Musical en Colombia” (Stiftung für musikalische Integration in Kolumbien), Eugenio Duarte; Gisela Serrano von der Stiftung Mahuampi; Reynel García von der Stiftung „Creciendo Unidos“ (gemeinsam wachsen); Jorge Rodríguez, Repräsentant der Stiftung „Migración en Positivo“ (positive Migration) und María Corina Rivodó, Mitbegründerin der NGO „Gran Acuerdo de Venezuela“ (großes Abkommen mit Venezuela).
In der anschließenden Diskussion konnten die Teilnehmer die wichtigsten Punkte zur Verbesserung der Betreuung venezolanischer Migranten ansprechen; wie zum Beispiel Aspekte zur Beschleunigung der Prozesse für den regulären Aufenthalt dieser Bevölkerungsgruppe in Kolumbien und Alternativen, um die Schließung von Notunterkünften zu vermeiden, denen es an finanziellen Mitteln fehle. Man betonte vor allem die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen staatlichen Einrichtungen und internationalen Organisationen, um nachhaltige Lösungen zu finden und das Wohlergehen dieser gefährdeten Gemeinschaft zu garantieren.
Insgesamt war dieses zweite Arbeitstreffen der “Bitácora Migratoria” ein wichtiger Diskussionsraum zur Stärkung der Zusammenarbeit und für den Austausch von Erfahrungen zwischen den verschiedenen Organisationen, die venezolanische Migranten in Kolumbien betreuen. Es wurde festgestellt, dass es noch an einer koordinierten Zusammenarbeit und gemeinsamen Aktionen zwischen der Regierung, internationalen Einrichtungen und der Zivilgesellschaft fehle, um den Herausforderungen der Migranten besser begegnen zu können, ihren Schutz zu gewährleisten ebenso wie ihr Wohlergehen in dem Aufnahmeland.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es von großer Bedeutung sei, sich auf die soziale und wirtschaftliche Integration der Migranten zu konzentrieren, ihre Grundrechte zu wahren, wie zum Beispiel den Zugang zu grundlegenden Serviceleistungen, Schulbildung und einen würdigen Arbeitsplatz. Dafür seien effiziente Strategien dringend notwendig, um die Integration in die kolumbianische Gesellschaft zu erleichtern, ein friedliches Zusammenleben und ein interkulturelles Verständnis zu ermöglichen. Weiterhin müsse die Koordination zwischen den einzelnen Organisationen verbessert werden, um dadurch den Einsatz der verfügbaren Ressourcen zu optimieren und eine Verdopplung von Aktionen zu vermeiden.
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