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Veranstaltungsberichte

BUCHVORSTELLUNG “KOLUMBIEN AUF DEM WEG INS JAHR 2050”

Am Mittwoch, den 3. Juli, fand in Medellín die Vorstellung des Sachbuches „Kolumbien auf dem Weg ins Jahr 2015“ statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) und dem Zentrum für Politische Analyse und Training (Centro de Análisis y Entrenamiento Político, CAEP). Drei Koautoren der Veröffentlichung bereicherten die Buchvorstellung mit Erläuterungen zu den jeweils von ihnen verfassten Kapiteln.

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Die Veranstaltung wurde mit den Grussworten des Leiters des Länderbüros der KAS Kolumbien, Dr. Huber Gehring und des Direktors des CAEP, Carlos Andrés Pérez eröffnet. In diesem Rahmen hob Dr. Gehring hervor, dass die vorgestellte Publikation profunde wissenschaftliche Analysen zu dringenden Problemen und Herausforderungen in Kolumbien enthalte, was von großem Wert für gesellschaftliche Entscheidungsträger sein werde. Eine koordinierte Zusammenarbeit der verschiedenen staatlichen Einrichtungen sei dabei ebenso notwendig wie eine langfristige Auslegung von Projekten, die über die normalerweise übliche Planungsphase von vier Jahren, also einer Legislaturperiode, hinausgehen müsse. So könnten auf effizientere Weise Fortschritte im Land erzielt werden. Carlos Andrés Pérez griff während seiner Rede im Besonderen die vier thematischen Schwerpunkte der Publikation auf, das heißt, ökologische Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien, die Herausforderung der Armutsreduzierung, nachhaltige Stadtentwicklung und verbesserte ökonomische Handelsstrategien. Dabei betonte er auch die große Verantwortung der anwesenden Vertreter aus Politik, Akademie und Medien, die in der Publikation festgehaltenen Ergebnisse in der Praxis anzuwenden.

Nach der Begrüßung hatten drei der Koautoren des Buches, Carlos Correa, Idi Amín Isaac Millán und Doris Ramírez das Wort; Moderatorin war Andrea Gómez, die für verschiedene regionale und nationale Medien als Journalistin tätig ist. Doris Ramírez, Expertin für die asiatisch-pazifische Region und Direktorin der Firma Transpacific Strategies, thematisierte im Rahmen ihres Vortrags insbesondere folgende Fragen: Warum sind die  Handelsbeziehungen Kolumbiens  bisher nur wenig auf die asiatische Pazifikregion gerichtet? Wie kann erreicht werden, dass Kolumbien mehr in wirtschaftliche Beziehungen mit der genannten Region investiert? Ramírez wies darauf hin, dass andere lateinamerikanische Länder wesentlich umfassendere Handelsbeziehungen mit der asiatischen Pazifikregion unterhielten als Kolumbien. Letzteres begründete sie unter anderem mit der ökonomischen Abhängigkeit des Landes von Exporten aus den USA und Venezuela, auch wenn letztere natürlich zurzeit durch die aktuelle Krise des Nachbarlandes eingeschränkt seien.

Carlos Correa, ehemaliger Vizeminister für Trinkwasser- und sanitäre Grundversorgung, referierte über das Recht auf angemessenen Wohnraum und die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen für die Zukunft. Einerseits sei in Kolumbien das Recht auf Wohnraum in der Verfassung verankert. Andererseits bestehe jedoch ein Defizit von insgesamt 3.828.055 Wohnungen. In dem Zusammenhang sprach Correa auch über die Probleme, die mit den sogenannten „barrios de invasión“ verbunden sind, also Stadtteilen, die auf nicht legale Weise entstanden sind. Der Zugang zu legalem Wohnraum sei ein fundamentaler Aspekt für eine inklusive Gesellschaft mit Chancengleichheit für alle Bürger. Dementsprechend folgerte er, dass Maßnahmen zur Linderung der Wohnungsknappheit im Nationalen Entwicklungsplan Priorität eingeräumt werden sollten.

Der dritte Koautor, Idi Amín Isaac Millán, ist zum einen für die staatliche Forschungseinrichtung Colciencas tätig und zum anderen Direktor des Programms “Intelligentes Mikronetz” der Universidad Pontificia Bolivariana. Während seines Wortbeitrages äußerte er sich zu den „Nicht Konventionellen Erneuerbaren Energien“, Mechanismen zur Energie-gewinnung also die noch nicht umfassend erforscht sind, erhebliche Komplexität aufweisen und einen hohen Grad an Spezialisierung erfordern, wie zum Beispiel Sonnenenergie, Windkraft und Geothermie. Millán hob hervor, dass Kolumbien eine vergleichsweise saubere Energiematrix aufweise, da die Energie größtenteils durch Wasserkraftwerke gewonnen werde. Allerdings sei die Anwendung von nicht konventionellen erneuerbaren Energiequellen noch relativ gering. Künftig sei es unabdingbar, eine intelligente Diversifizierung der Energieproduktion und den Kohleausstieg voranzutreiben.

Zum Abschluss der Veranstaltung gaben die drei Autoren der Publikation Empfehlungen für die Zukunft in ihren jeweiligen Themengebieten.

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Kontakt

María Francisca Cepeda

María Francisca Cepeda bild

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