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Trotz hoher Öleinnahmen ist Nigeria eines der am wenigsten entwickelten Länder. Es ist zwar achtgrösster Ölexporteur, steht aber im neuesten Human Development Index auf Platz 142. Die grosse Masse der 150 Millionen Einwohner des bei weitem grössten afrikanischen Staates lebt in oft bitterer Armut und hat bei der Geburt eine Lebenserwartung von 48,4 Jahren. Beobachter führen dies vor allem auf "bad governance" zurück. Die Öl- und Gaserlöse z. B. fliessen nicht etwa in Investitionen wie Infrastruktur, Gesundheits- oder Bildungswesen sondern meist in private Taschen. Nigerias schlechte Regierungsführung verschlechtert nicht nur die Qualität des Lebens der Nigerianer sondern verkürzt es auch dramatisch.
Die KAS sucht zusammen mit der German Delegation of Industry and Commerce und der Nigerian-German Business Association nach Ursachen und Reformmöglichkeiten. Gemeinsam beginnen sie im Vorfeld der allgemeinen Wahlen im April 2011 ihre neue Veranstaltungsreihe "Lagos Roundtable". In loser Folge sollen hier die Zusammenhänge von politischer Rahmenordnung und wirtschaftlicher Entwicklung von Experten, zu denen auch in Nigeria aktive deutsche Unternehmen gehören, diskutiert werden. Leitmotiv ist dabei die ordnungspolitische Orientierung an den Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft.
Die KAS versucht so, auch die Privatwirtschaft in den entwicklungspolitischen Dialog einzubeziehen.
Die ehemalige Hauptstadt Lagos ist mit ihren etwa 14 Millionen Einwohnern immer noch das wirtschaftliche Zentrum des Landes. Als grösste Stadt Afrikas und "Megacity" ist sie bedeutender als so mancher kleinere Staat. Hier können wirtschaftliche Entscheider besonders gut erreicht werden.