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Internationale Herausforderungen 2023

Untersuchung der öffentlichen Meinung

Die Bedeutung allgemeiner und besonderer globaler Trends für die Entwicklung Nordmazedoniens vorwegnehmend, hat die Konrad-Adenauer-Stiftung die Publikation „Internationale Herausforderungen 2023 (Untersuchung der öffentlichen Meinung)“ herausgegeben.

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External challenges, impacts and relationships

Ziel der Publikation ist es, die Stimmung der mazedonischen Öffentlichkeit in Bezug auf die wichtigsten Herausforderungen zu analysieren und die Trends dieser Stimmungsbewegung anhand einer chronologischen mehrjährigen Perspektive ausführlicher zu erläutern, die auf den Ergebnissen zuvor durchgeführter öffentlicher Meinungsumfragen beruht und von der Stiftung in den Jahren 2021 und 2022 unter den Titeln “30 Jahre Unabhängigkeit” und “30 Jahre Außen- und Verteidigungspolitik” veröffentlicht worden waren.

Die Meinungsumfrage erfolgte Ende Mai 2023.

Die Stichprobengröße umfasst 1.111 Befragte unter Berücksichtigung der wichtigsten demografischen Merkmale, d.h. Geschlecht, Alter über 18 Jahre, Bildungsstand und ethnische Zugehörigkeit; geografische Ausgewogenheit und parteipolitische Nähe der Befragten.

Bei der Durchführung der Untersuchung wurde die quantitative Forschungsmethodik der Datenerhebung (durch eine Telefonbefragung) eingesetzt, die eine zuverlässige und präzise Erfassung der Meinungen der Allgemeinbevölkerung ermöglicht.

Die Fehlerspanne liegt bei +/- 2,9 % bei einem Konfidenzintervall von 95 %.

Die Umfrage wurde vom Institut für Politikforschung (IPIS) durchgeführt.

Der Fragebogen besteht aus Fragen, die größtenteils in Form einer Aussage konzipiert sind, bei der jeder Befragte entscheiden kann, ob er zustimmt oder nicht, während die Antworten der Befragten für jede Frage auf der Grundlage der wesentlichen demografischen Parameter geschichtet werden.

Die Fragen lassen sich in sieben Gruppen einteilen:

Die erste Gruppe enthält Fragen im Zusammenhang mit der Mitgliedschaft Nordmazedoniens in der NATO;

Die zweite Gruppe enthält Fragen, mit der die Ansichten der Befragten zur Integration des Staates in die Europäische Union untersucht werden;

Die dritte Gruppe behandelt Fragen, die die Trends der Unterstützung der Befragten von für Nordmazedonien wichtige internationale Abkommen untersuchen, d. h. das Prespa-Abkommen mit Griechenland, das Abkommen über Freundschaft, gute Nachbarschaft und Zusammenarbeit mit Bulgarien sowie die Initiative „Offener Balkan“;

Die vierte Gruppe enthält Fragen im Zusammenhang mit dem Einfluss wichtigerer externer Herausforderungen auf die Sicherheit Nordmazedoniens;

In der fünften Gruppe befinden sich Fragen im Zusammenhang mit den Beziehungen Nordmazedoniens zu anderen wichtigen Staaten und Allianzen;

Die sechste Gruppe behandelt Fragen zur Art des Einflusses ausgewählter Staaten und Allianzen auf die innenpolitische, wirtschaftliche und sicherheitspolitische Lage in Nordmazedonien;

In der siebten Gruppe wiederum wurden Fragen gestellt, die Aufschluss über die Ansichten der Bürger zur russischen Militäraggression gegen die Ukraine geben.

Basierend auf den Forschungsergebnissen lassen sich folgende charakteristischen Schlussfolgerungen ziehen:

Die Unterstützung für die Mitgliedschaft Nordmazedoniens in der NATO ab 2021 nimmt kontinuierlich zu, was einer kumulierten positiven Differenz von 5,9 % entspricht und in absoluten Zahlen heute 65,7 % beträgt;

62,3 % befürworten die europäische Integration Nordmazedoniens, ein Ergebnis, das fast auf dem gleichen Niveau liegt wie die Umfrage im Jahr 2022, als diese Unterstützung 62,8 % betrug;

Bezogen auf den Zeitpunkt, zu dem Nordmazedonien der EU beitreten wird, besteht die größte Gruppe aus Befragten, die glauben, dass dies niemals passieren wird, nämlich 39,3 %, was im Vergleich zu 2022 ein Wachstum dieser Gruppe von 11,3 % ausmacht; 14,9 % glauben, dass die EU-Mitgliedschaft in 10 Jahren erreicht sein wird; 11,3 % glauben, dass die Mitgliedschaft in 10–20 Jahren erfolgen wird; 8,5 % glauben, dass es in fünf Jahren passieren wird, während 18,1 % sagten, sie wüssten es nicht bzw. sie hätten keine Antwort;

36,3 % unterstützen das Prespa-Abkommen mit Griechenland und 37,2 % glauben, dass dieses Abkommen die mazedonisch-griechischen Beziehungen verbessert hat, was im Vergleich zu 2022 einem Wachstum von 6,6 % entspricht;

59 % unterstützen das Abkommen über gute Nachbarschaft, Freundschaft und Zusammenarbeit mit Bulgarien nicht, was im Vergleich zu 2021 einem Wachstum von 13,6 % entspricht. Gleichzeitig glauben 67,3 %, dass sich die mazedonisch-bulgarischen Beziehungen nach der Unterzeichnung dieses Abkommens verschlechtert haben, was im Vergleich zu 2022 10,2 % mehr sind;

68 % unterstützen die Kooperationsinitiative zwischen Nordmazedonien, Albanien und Serbien „Offener Balkan“, die im Vergleich zu 2022 2,3 % mehr an Zuspruch erhält;

Zu einer separaten Fragengruppe zum Thema Sicherheit, die sich auf eine Vielzahl externer Situationen mit Auswirkungen auf die Sicherheitslage im Land bezieht, antworteten 92,3 %, dass die organisierte Kriminalität die größte Bedrohung für Nordmazedonien darstellt, gefolgt von potenziellen neuen Gesundheitsepidemien, die von 84,9 % der Befragten als Bedrohung empfunden werden, Fake News mit 82,5 %, hybride Bedrohungen aus anderen Ländern mit 79 %, der Zustrom von Migranten mit 76,4 % und die Rückkehr von Kämpfern von ausländischen Schlachtfeldern in das Land werden von 70,7 % der Befragten als größte Bedrohung für Nordmazedonien angesehen.

Bei der separaten Fragengruppe im Zusammenhang mit der Qualität der bilateralen Beziehungen des Landes zu ausgewählten Ländern liegt Serbien an der Spitze: 88,1 % meinen, dass es gute Beziehungen zu Nordmazedonien unterhält, gefolgt von der Türkei, von der 84,3 % glauben, dass sie gute Beziehungen zu Nordmazedonien unterhält. Im oberen Teil der Tabelle folgen Deutschland mit 77,4 %, Albanien mit 66,3 %, Kosovo mit 65,7 % und die USA mit 62,2 % positiver Wahrnehmung. Am Ende der Tabelle stehen Bulgarien und Russland, zu denen nur 18,3 % bzw. 16,5 % der Meinung sind, dass sie gute bilaterale Beziehungen zu Nordmazedonien unterhalten;

Hinsichtlich der Fragengruppe zum Einfluss ausgewählter Länder auf die innenpolitischen, wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Verhältnisse in Nordmazedonien, bewerteten die Befragten den Einfluss der Türkei als am positivsten, und zwar mit 58 % positiven Eindrücken in Bezug auf den politischen, 66,1 % den wirtschaftlichen und 60,3 % den sicherheitspolitischen Einfluss auf Nordmazedonien. Die Europäische Union folgt in der Tabelle mit 38,7 % positiven Eindrücken hinsichtlich des politischen, 41,6 % des wirtschaftlichen und 41,2 % des sicherheitspolitischen Einflusses in Nordmazedonien. An dritter Stelle auf dieser Skala stehen die USA mit 37 % positiven Eindrücken hinsichtlich des politischen, 38,8 % des wirtschaftlichen und 41 % des sicherheitspolitischen Einflusses. Den vorletzten Platz in dieser Tabelle belegt China mit 28,7 % positiven Eindrücken in Bezug auf den politischen, 36,8 % den wirtschaftlichen und 29,6 % den sicherheitspolitischen Einfluss in Nordmazedonien. Am wenigsten positiv bewerten die Befragten den Einfluss Russlands mit 17,5 % positiven Eindrücken hinsichtlich des politischen, 18,9 % des wirtschaftlichen und 18,2 % des sicherheitspolitischen Einflusses auf Nordmazedonien.

53,7 % bewerten die russische Militäraggression gegen die Ukraine als ungerechtfertigt und inakzeptabel, während 29,3 % sie als gerechtfertigt und akzeptabel bewerten, was einem Unterschied von 24,4 % zugunsten der ersten Gruppe entspricht. Im Vergleich zum Jahr 2022 ist die Zahl der Befragten, die die russische Militäraggression gegen die Ukraine für ungerechtfertigt und inakzeptabel halten, um 3,3 % gestiegen, gleichzeitig ist aber auch die Zahl der Befragten, die die Aggression gegen die Ukraine rechtfertigen, um 3,1 % gewachsen. In diesem Sinne lässt sich im Gegensatz zur letztjährigen Umfrage der Schluss ziehen, dass die Befragten heute klarere Ansichten zum Krieg in der Ukraine haben, da der Zuwachs in der ersten und zweiten Gruppe zu Lasten jener Befragten geht, die zuvor geantwortet haben, dass sie keine Antwort haben bzw. es nicht wüssten.

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