Diese Untersuchung schließt praktisch an die Untersuchung vom April 2020 an, die die Art und Weise des Ausübens der Religion unter Pandemiebedingungen analysiert.
Die Idee einer erneuten Untersuchung der öffentlichen Meinung eineinhalb Jahre nach der ersten, drängte sich auf, um ein vollständigeres Bild zur Wahrnehmung der Gläubigen zu dieser Frage zu erhalten. Dies besonders auch vor dem Hintergrund, dass die Pandemie und die Schutzmaßnahmen sehr häufig in Konflikt mit den Menschenrechten und –freiheiten und damit auch mit den Glaubensfreiheiten der Bürger gerieten, wie z. B. durch Einschränkungen bei religiösen Feiertagen u.Ä..
Die ersten Monate der Pandemie in 2020 waren geprägt von großer Unsicherheit und einer Vielzahl von Reaktionen der Bürger in Bezug auf die Maßnahmenpakete zum Schutz vor der Ausbreitung des Virus. Hier fanden sich auch die Glaubensgemeinschaften wieder, vor allem die religiösen Objekte als Orte für Massenansammlungen. Genau dies erklärt den Bedarf der ersten Untersuchung, die im April 2020 durchgeführt wurde.
Dieses Mal verfolgt die Untersuchung neben dem Vergleich der Daten ein weiteres Anliegen; und zwar die Impfbereitschaft und das Verhältnis der Gläubigen zur Impfung, den eventuellen Einfluss ihrer religiösen Überzeugungen auf die Impfentscheidung sowie das Verhalten der Religionsvertreter.
Wir halten den zeitlichen Abstand zwischen beiden Untersuchungen für ausreichend, um einen Vergleich sowohl zwischen den damaligen und heutigen Ansichten der Gläubigen zur Pandemie als auch der Wahrnehmung der Rolle der Glaubensgemeinschaften in Pandemiezeiten anstellen zu können.
Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen interessante Vergleichswerte in Bezug auf den Umgang der Gläubigen und Glaubensgemeinschaften mit solchen Krisen, jedoch auch zu dem noch Wichtigeren, und zwar zur Wahrnehmung der Schutzmaßnahmen durch die Gläubigen einerseits und deren Empfinden in Bezug auf die Beschlüsse der Glaubensgemeinschaften in Krisen dieser Art.
Die Idee dieser Untersuchung war es, mehrere Aspekte zu analysieren.
Ein Aspekt beschäftigt sich mit dem Ansatz der Glaubensgemeinschaften, ihrem Verhältnis zur Krise, ihrer Koordinierung mit den Gesundheitsbehörden und ihrem Verhältnis zu den Gläubigen unter solchen Umständen.
Ein weiterer Aspekt der Untersuchung ist die Einstellung der Gläubigen zur Impfung, das Verhältnis der Gläubigen und der Glaubensgemeinschaften zur Impfung.
Der dritte Aspekt der Analyse ist eine Kombination aus Fragen der vorherigen Untersuchung und einem neuen Fragenpaket, das die Pandemie betrifft, das Verhalten der Gläubigen selbst und das Ausüben der Religion.
Die Umfrage erfolgte telefonisch bei einer repräsentativen Zahl von 1.125 Teilnehmern, älter als 18 Jahre. Die Fehlermarge liegt bei +/- 3,2 % mit einem Glaubwürdigkeitsintervall von 95 %.