Daniela Huber, Senior Fellow im Mittelmeer- und Nahostprogramm des IAI, eröffnete ihren Vortrag mit einer Analyse des Umgangs der internationalen Gemeinschaft mit dem israelisch-palästinensischen Konflikt. Sie unterscheidet drei historische Perioden, in denen die UNO zunächst die Rolle eines bloßen Konfliktmanagementinstruments übernahm und später von den USA und ihrer Strategie einseitiger Verhandlungen mit den beiden Parteien abgelöst wurde. Die Europäische Union übernahm die Rolle eines Gebers, ohne die Strategie der USA in Frage zu stellen. Der einseitige Ansatz der USA mit dem Fokus auf bilaterale Abkommen mit einzelnen Staaten und Akteuren in der Region verhindert bis heute eine regionale Ordnung.
Dimitris Bouris, Assistenzprofessor für EU-Sicherheit / Europäische Außenbeziehungen am Institut für Politikwissenschaft der Universität Amsterdam, analysierte weiterhin das Fehlen einer eigenen Strategie der Europäischen Union zur Bewältigung des israelisch-palästinensischen Konflikts. Er konzentrierte sich auf die EUPOL COPPS- und EUBAM-Missionen der EU. Die EUPOL-COPPS-Mission hat ein Mandat in den Palästinensischen Gebieten, das hauptsächlich auf Gebiet A beschränkt ist. Die 2005 gestartete EUBAM (Rafah Border Crossing Mission) zur Überwachung der Grenzübergänge zwischen dem Gazastreifen und Ägypten ist seit 2007 inaktiv.
Nach den Präsentationen der Experten führten wir zusammen mit dem Publikum eine fruchtbare Diskussion über die europäischen Auswirkungen auf den Konflikt.