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Mit dem Ziel, zum Verständnis der gegenwärtigen Entwicklungen und Initiativen in der Klimawandel-Diplomatie beizutragen, umfasst diese Publikation Beiträge mit Perspektiven von Europa und Asien. Was ist das strategische Interesse der Schlüsselstaaten? Wie können sie zusammenarbeiten? Welche Rolle spielen alternative Formen der Kooperation in den Diskussionen? Diese und andere Fragen werden in der Publikation angesprochen.
Der erste Beitrag von Gang Chen bietet einen Überblick über die derzeitige Lage der Verhandlungen und die möglichen Vereinbarungen im Jahr 2015. Von den Lektionen der vergangenen Vereinbarungen lernend, bietet der Autor einen Ausblick auf das neue Abkommen. Von besonderem Interesse ist die Rolle Südostasiens in dieser Diskussion.
Jusen Asuka erörtert die Klimawandelpolitik Japans. Nachdem es einer der Schlüsselstaaten in den vergangenen Jahren war, hat sich Japan nun etwas zurückgenommen und sein Engagement verringert. Der Verfasser betrachtet die innenpolitischen Gründe für diesen Wandel und analysiert, was von dem Land in Zukunft erwartet werden kann.
Martin Frick und Sabrina Schulz analysieren die Klimawandelpolitik Deutschlands und der Europäischen Union. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Aspekt klimatischer Risiken und wie diese beherrscht werden können. Innerhalb des erweiterten Kontexts der EU kann Deutschland als Schlüsselstaat gesehen werden. Die Autoren argumentieren, dass die neueren Entwicklungen der Energiewende kein rein nationales Projekt sind, sondern Auswirkungen auf die gesamte Gemeinschaft haben.
Die polnische Perspektive diskutiert Bartek Nowak. Da die Auswirkungen auf die Wirtschaft in starkem Maße die öffentliche Klimadebatte im Lande formen, behauptet er, dass das Vorgehen des Landes recht vorhersehbar und größere Änderungen unwahrscheinlich sind. Der Autor bietet eine klare Analyse der polnischen Perspektive, die in das größere Themenfeld der EU eingebunden ist.
Der Beitrag von Piotr Maciej Kaczyński betrachtet die Klimawandel-Diplomatie der EU und ihre einzigartige Rolle in den Verhandlungen. Der Klimawandel ist eine Angelegenheit verteilter Kompetenzen und das hat konkrete Auswirkungen auf die Beziehung zwischen der EU und ihren Mitgliedsstaaten in den Verhandlungen, wie der Autor erklärt. Er beleuchtet die Strategie der EU und ihre Erwartungen an die neue Vereinbarung.
John Vogler analysiert die innere und äußere Dimension der Klimawandelpolitik der EU. Er beschreibt das Engagement der EU in der internationalen klimapolitischen Ordnung und die Schlüsselfaktoren, welche die externe Klimapolitik bestimmen. Vogler folgert, dass die Position und der Erfolg des Engagements der EU von dem jeweiligen politischen Umfeld determiniert werden, aber dass die EU das Potenzial hat, darauf Einfluss zu nehmen.
Zhu Xufeng legt die Teilnahme von Wissenschaftlern am globalen Klimawandeldiskurs dar. Er blickt auf den historischen Einfluss der Forscher auf die Verhandlungen. Außerdem analysiert Zhu die verschiedenen Rollen, die einzelne Gruppen von Wissenschaftlern einnehmen und wie sie versuchen, die Diskussionen zu beeinflussen.
Coraline Goron wirft einen näheren Blick auf die Beziehungen zwischen EU und ASEAN in den Klimawandelverhandlungen. Sie analysiert sowohl top-down als auch bottom-up-Vorgehensweisen für eine interregionale Zusammenarbeit. Die verschiedenen Positionen dieser beiden Vereinigungen werden aufgezeigt und Möglichkeiten einer erweiterten Kooperation dargelegt.
Neil Hirst erkundet die Möglichkeiten für bilaterale Klimawandel-Initiativen zwischen Europa und Asien und ihren möglichen Einfluss auf multilaterale Verhandlungen. Er hebt bestehende Kooperationsformen der EU und ihrer Mitgliedsstaaten hervor, die zu einem guten Teil zu den 100 Milliarden Dollar jährlicher Klimafinanzierung beitragen können.
Der letzte Beitrag von Jackson Ewing behandelt die Klimasicherheit. Die Beziehung zwischen Klimawandel und Sicherheit in Europa und Asien wird im breiteren Kontext des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen angesprochen. Auf vergangene Erfahrungen Bezug nehmend zeigt Ewing die verschiedenen Positionen gegenüber diesem Konzept in beiden Regionen.