Diskussion
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Die junge Generation in Deutschland und ganz Europa ist in dem Glauben aufgewachsen, dass Kriege der Vergangenheit angehören und Konflikte zwischen Staaten ausschließlich diplomatisch gelöst werden. Die Gewissheit des „ewigen Friedens in Europa“ wurde mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine auf den Kopf gestellt. Auf einmal sind Angst, Gewalt und Unsicherheit wieder in unserem Alltag präsent. Die aktuelle Lage belastet Kinder und Jugendliche, denn auch sie erleben die Auswirkungen des Krieges zum ersten Mal in ihrer ganz persönlichen Nähe, nicht zuletzt durch den Kontakt mit Schülerinnen und Schülern, welche aus der Ukraine flüchten mussten und nun in Deutschland zur Schule gehen.
Dass Kinder bereits in einem jungen Lebensalter mit derartigen Schrecken konfrontiert werden, hat es leider im Verlauf der Geschichte bereits zu häufig gegeben. Insbesondere denken wir hierbei auch an das Leid, welches jüdischen Familien während des Zweiten Weltkriegs durch die deutschen Nationalsozialisten angetan wurde. Die Überlebenden trugen Ihre Erinnerung an das damals Erlebte fortan mit sich und wurden dadurch geprägt. Die Folgen dieser Entwicklungen können für Kinder und Jugendliche somit damals wie heute eine dauerhafte Belastung darstellen, bis hin zur Entstehung von Traumata.
Umso wichtiger ist es, sich über das Erlebte und die eigenen Wahrnehmungen und Erfahrungen auszutauschen. Nur dadurch können die brennenden Fragen beantwortet werden, welche die junge Generation insbesondere mit dem aktuellen Blick auf die Ukraine beschäftigen, und Ängste abgebaut werden. Was bedeutet es für Kinder und Jugendliche, mit dem Krieg in Kontakt zu kommen? Welche Ängste und Sorgen bestehen und wie kann man diesen begegnen? Wie können Erfahrungen verarbeitet und Traumata überwunden werden? Was ist uns für ein friedliches Zusammenleben in Europa wichtig? Was bedeuten Menschen- und Kinderrechte für unsere Gesellschaft? Und was können wir aus der Vergangenheit lernen?
Diese und weitere Fragen möchten wir anlässlich des Schülergipfels 2023 gemeinsam diskutieren und in vielfältigen Workshops besprechen
Programm
Programm
bis 08.30 Uhr Anreise
08.30 Uhr – 08.45 Uhr Begrüßung und Einführung in die Tagung
Christian Mumme Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
Artem Abrosimow Stadtschülerrat Dresden
08.45 Uhr – 09.45 Uhr Lesung und Diskussion: Kinder und das Trauma der NS-Zeit
Dr. Eva Umlauf Zeitzeugin und Holocaust-Überlebende
Lina Berends Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
09.45 Uhr – 10.15 Uhr Pause
10.15 Uhr – 12.45 Uhr Workshops
Workshop 1: Warum es wichtig ist, den Opfern von Krieg und Gewalt zu gedenken
Dr. Eva Umlauf Zeitzeugin und Holocaust-Überlebende
Workshop 2: Auch Kinder haben Rechte! – Menschen- und Kinderrechte im Krieg
Aktion Zivilcourage e.V. und Jugendrotkreuz Sachsen
Workshop 3 Im sicheren Hafen? – Hintergründe zu Flucht und Asyl
Aktion Zivilcourage e.V.
Workshop 4 Was bedeutet „Sicherheit“ in Europa heutzutage?
Andy Clemens Jugendoffizier der Bundeswehr in Dresden
12.45 Uhr– 13.30 Uhr Mittagspause
13.30 Uhr - 14.30 Uhr Auswertung und Diskussion