Das erste Panel betonte, dass die Instabilität in der Sahelzone zu einer verstärkten Migration in die Küstenländer geführt hat, wodurch die Aufnahmeinfrastruktur zunehmend unter Druck gerät, insbesondere in Côte d'Ivoire, wo die Asylzentren überfüllt sind und die ohnehin wirtschaftlich schwachen Gastfamilien Mühe haben, die Asylsuchenden zu unterstützen. Diese Situation erhöht die Spannungen zwischen den Gemeinschaften und das Risiko der Radikalisierung, insbesondere in Kontexten sozialer und wirtschaftlicher Marginalisierung. Poröse Grenzen erschweren die Steuerung der Migrationsströme und begünstigen die Infiltration durch Terroristen, was nach einer Stärkung der Sicherheitskapazitäten und inklusiven Regierungsmechanismen ruft, insbesondere um Migrantinnen in Resilienzprogramme einzubinden.
Das zweite Panel konzentrierte sich auf gewalttätigen Extremismus und interkommunale Konflikte in den nördlichen Regionen der Küstenländer, wo fehlende öffentliche Dienstleistungen, eine sich verschlechternde Infrastruktur, ethnische Spannungen um Land und Misstrauen gegenüber den Institutionen Konflikte verschärfen. Unbetreute Koranschulen und die Stigmatisierung von Migranten verstärken die Dynamik der Radikalisierung und erfordern ein besseres Landmanagement, Sensibilisierungskampagnen und Initiativen für den Dialog zwischen den Gemeinden, um den sozialen Zusammenhalt wiederherzustellen.
Das dritte Panel analysierte die wirtschaftlichen Auswirkungen des gewalttätigen Extremismus, insbesondere die Zerstörung der Infrastruktur, die Störung der Landwirtschaft und des Handels sowie die Verschärfung der wirtschaftlichen Unsicherheit. Da öffentliche Ressourcen für Sicherheitszwecke abgezweigt werden, leiden lebenswichtige Sektoren wie das Bildungs- und das Gesundheitswesen. Die Panelisten empfahlen angepasste politische Maßnahmen zur Eingliederung junger Menschen, zur Belebung der lokalen Wirtschaft und zum proaktiven Umgang mit sozialen Spannungen. Abschließend betonten die drei Panels, wie wichtig ein umfassender und integrierter Ansatz ist, der Sicherheit, Regierungsführung und wirtschaftliche Entwicklung miteinander verbindet, um diese Herausforderungen nachhaltig zu bewältigen. Die regionale Zusammenarbeit, der Aufbau lokaler Kapazitäten und die sozioökonomische Eingliederung von Migranten und gefährdeten Bevölkerungsgruppen sind entscheidend, um eine Eskalation der Spannungen zu verhindern und eine friedliche und nachhaltige Koexistenz zu gewährleisten.
Der zweite Tag der Workshops befasste sich mit den Herausforderungen im Zusammenhang mit der Steuerung von Migration und der Konfliktprävention in Côte d'Ivoire vor dem Hintergrund der zunehmenden Unsicherheit in der Sahelzone. Drei Hauptachsen strukturierten die Arbeiten: Ansätze zur Steuerung der Migration in die Küstenländer, Mechanismen zur Prävention von Konflikten zwischen Gemeinden und wirtschaftliche Strategien zur Bekämpfung der Radikalisierung.
Angesichts der Ankunft von fast 60.000 Asylsuchenden, von denen ein großer Teil Nomaden sind, werden die lokalen Infrastrukturen (Gesundheit, Bildung) stark beansprucht, was die Spannungen um natürliche Ressourcen wie Ackerland verschärft. Diese Spannungen werden durch sozioökonomische Ungleichheiten und durchlässige Grenzen verstärkt, wodurch ein Nährboden für die Radikalisierung und Infiltration gewaltbereiter extremistischer Gruppen geschaffen wird. Zwar hat die Regierung Maßnahmen wie die Registrierung von Asylsuchenden und die Sicherung der Grenzgebiete ergriffen, doch gibt es nach wie vor Lücken bei der Datenerhebung und der Risikokartierung, die die Wirksamkeit der Reaktionen einschränken.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wurden strategische Empfehlungen formuliert. Im Bereich der Migrationssteuerung ist es von entscheidender Bedeutung, die Mechanismen zur biometrischen Identifizierung zu stärken und eine nationale Datenbank einzurichten. Eine verstärkte bürgernahe Polizeiarbeit und die Sensibilisierung der lokalen Bevölkerung werden ebenfalls zum Abbau von Spannungen beitragen. Um Konflikten zwischen Bevölkerungsgruppen vorzubeugen, müssen Dialog und Mediation gefördert werden, begleitet von Kampagnen in sozialen Netzwerken, um Hassreden entgegenzuwirken. Auf wirtschaftlicher Ebene schließlich werden die Schaffung regionaler Entwicklungspole, die Verbesserung der Basisinfrastruktur und Mikrokreditprogramme dazu beitragen, prekäre Lebensverhältnisse zu bekämpfen und soziale Frustrationen abzubauen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein integrierter und integrativer Ansatz unter Einbeziehung des Staates, der NGOs und der lokalen Gemeinschaften unerlässlich ist, um die Widerstandsfähigkeit gegenüber den aktuellen Bedrohungen zu stärken und ein friedliches Zusammenleben der Bevölkerung zu gewährleisten.