Vorwort
Der Umgang mit dem Südsudan könnte nicht schwieriger sein. Politisch und ethnisch motivierte Konflikte unterstreichen die anhaltende Gewalt im jüngsten Land der Welt. Der Staat Südsudan ist kaum existent und kann daher kaum für grundständiges öffentliches Gemeinwohl und Service sorgen, ebenso wie Sicherheit. Der Klimawandel hat die Nahrungsmittelproduktion eingeschränkt, was zu einer großen Hungersnot geführt hat.
Immer neue Gruppierungen von Rebellen entstehen, ethnische Spannungen verschärfen sich und weder die afrikanischen Staatsführer der Intergovernmental Authority on Development (IGAD), noch die internationale Gemeinschaft haben es erfolgreich geschafft, die Gewalt im Südsudan zu beenden. Somit berichtete die United Nations High Commission for Refugees (UNHCR), dass bereits mehr als 4,7 Millionen Südsudanesen aus ihrer Heimat geflohen sind. Das sind 38 Prozent der Gesamtbevölkerung, die auf insgesamt 12,2 Millionen geschätzt wird.
Das Leidenslevel der Menschen durch den südsudanesischen Konflikt verlangt nach sofortigem Handeln, um ein Ende des Krieges zu erreichen. Am dringendsten und notwendigsten ist es jedoch die Menschen zu unterstützen, die vor der Gewalt fliehen mussten und einen sicheren Ort suchen, um sich niederzulassen und in Würde weiterzuleben, um nach Ende des Krieges wieder nach Hause zurückzukehren.
Uganda ist im Umgang mit südsudanesischen Flüchtlingen sehr offen, hilft bei der Unterbringung und heißt vor allem die willkommen, die vor Gewalt und Hungersnot fliehen. Mehr als 1,2 Millionen Flüchtlinge leben hier, etwa 900.000 davon sind Südsudanesen. Uganda hat viel internationale Anerkennungen erhalten, da sie durch das Bereitstellen von Land und Landwirtschaft zur Niederlassung, der Sicherstellung von Bewegungsfreiheit und einer Umgebung, in der sie die Möglichkeit haben, Geschäfte zu eröffnen und Jobs anzunehmen, für die Rechte der Flüchtlinge garantieren.
Im Einklang mit unserer Verpflichtung zu Solidarität und sozialer Gerechtigkeit schließt sich die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) der Welt an, indem auch wir Ugandas vorbildhaftes Engagement für Flüchtlingsschutz und –management anerkennen und den Rest der Welt dazu auffordern, dieses Engagement nachzuahmen und das Land in ihrer Pflicht unterstützen.
Mathias Kamp, Leiter des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung Uganda und Südsudan