Das Eurocamp ist ein einmaliges informelles Bildungsprodukt, das jungen Menschen die Möglichkeit gewährt, mehr über die Europäische Union und ihre grundlegenden Ziele zu erfahren sowie diese sofort in der Praxis anzuwenden. Dies erfolgt im Rahmen von Lernmodulen durch die Lösung praktischer Fallstudien und Entwicklung der Politik zur Bewältigung einiger Probleme, vor welchen die Ukraine im Prozess ihrer EU-Integration steht. Die Inhalte des Eurocamps betreffen Grundsätze des EU-Bestehens, und zwar: Respekt für demokratische Prinzipien, Menschenrechte und grundlegende Freiheiten, Rechtsstaatlichkeit, freie Marktwirtschaft, gutes Regieren, nachhaltige Entwicklung, friedliches Zusammenleben der Völker und usw.
Das Eurocamp-Projekt wurde 2014 von der NGO „Kongress nationaler Gemeinden der Ukraine“ ins Leben gerufen, seit 2016 wird es vom KAS-Auslandsbüro Kiew gefördert, und zwar im Rahmen des Programms der Unterstützung der Zivilgesellschaft in den Ländern der Östlichen Partnerschaft. Das Eurocamp wird zweimal im Jahr in Winter- und Sommerferien durchgeführt, daran beteiligen sich 60 bis 100 Jugendliche im Alter von 13 - 17 Jahren aus allen Ecken der Ukraine und aus anderen Ländern der Östlichen Partnerschaft.
Das Winter-Eurocamp 2020 wurde vom 10. – 15. Januar im malerischen transkarpatischen Öko-Kurort „Iski“ (Kreis Mischhirsky) organisiert. Diesmal kamen nach Iski 60 Jugendliche aus allen Regionen der Ukraine.
Die Veranstalter legten vier große thematische Schwerpunkte fest: Europa, Umwelt-Medienkompetenz, historischer Mythos und Demokratie, jedem wurde ein ganzer Tag gewidmet.
Das Programm umfasste ein breites Spektrum von Aktivitäten: Neben den Lernmodulen gab es auch Unterrichtszirkel, Teamarbeit, Workshops, Debatten, verschiedene Wettkämpfe und Filmvorführungen zu solchen aktuellen Themen wie Brexit, Diktatur, Kampf um Demokratie in der Ukraine mit anschließenden Diskussionen.
Junge TrainerInnen, die z. T. frühere Eurocamps absolviert haben, wenden in der Arbeit mit Schülern interdisziplinäre Ansätze und interaktive Schulungsmethoden an, um Jugendliche u. a. mit eigenem Beispiel für Selbstbildung, kritisches Denken, Analyse, bewusste und verantwortungsvolle Entscheidungen und Entwicklung von Fertigkeiten zu motivieren, die engagierte Bürger in modernen Demokratien benötigen.
Während des Aufenthalts im Camp wurden den Teilnehmern Selbstorganisation und konfliktlose Problemlösung vermittelt. So entwickelten die Jugendlichen aus allen vier Gruppen selbständig Kommunikations- und Interaktionsregeln in Team und achteten auf deren Einhaltung. Jeden Tag erstellten sie selbst ihre Zeitpläne, wobei sie thematische Workshops nach eigenen Interessen wählten: Der erste fand vormittags, der zweite nachmittags statt. Jeder Workshop umfasste interaktive Behandlung des Themas, praktische Aufgabe, Diskussion und Feedback. Darüber hinaus besuchten die Jugendlichen Zirkel, deren Inhalte recht mannigfaltig waren: Psychologie, Philosophie, Politikwissenschaft, Finanzkompetenz, Debatten, vormedizinische Erste-Hilfe etc.
Die TeilnehmerInnen bewerten ihre Teilnehme am Eurocamp positiv. Das Projekt eröffne für sie neue Horizonte, motiviere für Bildung und Selbstentwicklung, reize für aktive Teilnahme an sozialen und Schulprojekten an, erwecke das Gefühl der Verantwortung für eigenes Land, Bereitschaft zu Änderungen und Verständigung.
Mehr über den Ablauf des Winter-Eurocamps 2020 erfahren Sie auf der Facebook-Site des Projekts unter dem Link.
