Veranstaltungsberichte
Ágoston Sámuel Mráz, Direktor des Nézőpont Instituts, betonte in seinem Eröffnungsbeitrag die guten Aussicht für eine zukünftige Ausweitung der deutsch- ungarischen Beziehungen. Frank Spengler, Leiter des Auslandbüros Ungarn der Konrad-Adenauer-Stiftung, erinnerte in seinem Grußwort an die Jubiläen des Jahres 2019 im Kontext der deutsch-ungarischen Beziehungen. Vor 30 Jahren hätten die Ungarn mit der Durchführung des Paneuropäischen Picknick in Sopron wesentlich zum Fall der Berliner Mauer beigetragen und wären seit nun schon 15 Jahren Mitglied der Europäischen Union.
Im Anschluss an die Begrüßung präsentierte Dániel Nagy die Ergebnisse der Umfrage über das Deutschlandbild der Ungarn, die zwischen dem 26. Oktober und 02. November 2018 durchgeführt wurde. Insgesamt haben die Ungarn eine positivere Meinung über die Deutschen im Vergleich zu der Bevölkerung in anderen Ländern der Region. Verbessert hat sich das Deutschlandbild der Ungarn: Zwei Drittel der Befragten äußerten eine positive Einstellung gegenüber Deutschland. Die Einschätzung der Ungarn hinsichtlich der Wirkung der intensiven bilateralen Wirtschaftsbeziehungen änderte sich im Erhebungszeitraum. Zunehmend erkennen die Ungarn an, dass nicht nur Deutschland, sondern auch Ungarn davon profitiert. So gaben 42% der Ungarn in der neuen Umfrage an, dass beide Länder einen wechselseitigen Gewinn aus den Wirtschaftsbeziehungen ziehen würden.
Vor dem Hintergrund des 30. Jahrestages der Grenzöffnung sprach Zoltán Balog die Entwicklungen des deutsch-ungarischen Verhältnisses an und betonte die Notwendigkeit der Pflege und Intensivierung der bilateralen Beziehungen. Dabei erinnerte Balog an die 1000-jährige Verbindung zwischen beiden Ländern und dass Ungarn mit Deutschland kulturell eine mitteleuropäischen Tradition verbände. Deutschland sprach er eine besondere Mittlerrolle zu, als ein Staat in der Mitte Europas mit starken Bindungen an Mittel- aber auch Westeuropa. Er unterstrich die Bedeutung die Deutschland für Ungarn hätte und forderte, dass Europa in Zukunft mehr Vielfalt praktizieren und mehr Akzeptanz von Meinungsunterschieden anerkennen müsse.
Die Meinungsumfrage bestätigte die positive Tendenz der Entwicklung des Verhältnisses zwischen beiden Länder. In der Diskussion wurden aber auch viele Anknüpfungspunkte für eine Verbesserung dieser guten Beziehungen aufgezeigt.