Asset-Herausgeber

stock.adobe.com/Goss Vitalij

Einzeltitel

Bias im Journalismus – je gleicher desto besser?

von Christian Pieter Hoffmann

Media Bias: Das journalistische Berufsfeld ist homogen besetzt, wie macht sich das im Endprodukt und in der Wahrnehmung durch das Publikum bemerkbar?

Ein erheblicher Teil des politischen Spektrums in der Bevölkerung sieht sich im professionellen Journalismus nicht repräsentiert; dies kann die Konsumierenden zu sogenannten „alternativen Medien“ und polarisierenden Anbietern führen. Journalistische Redaktionen brauchen daher mehr Perspektivenvielfalt, nicht nur bezüglich des Geschlechts und der Herkunft, sondern auch zu unterschiedlichen (politischen) Weltanschauungen.

Asset-Herausgeber

Ein Medienbias kann sich im journalistischen Berufsfeld sowohl im journalistischen Produkt als auch in der Wahrnehmung der Medieninhalte manifestieren. Der öffentliche Diskurs eskaliert bei fast allen wichtigen Themen. Hinzu kommt eine Welt, die unübersichtlicher, globaler, komplexer und schneller geworden ist. Gerade deshalb ist es wichtig, dass freie und unabhängige Medien ihre ureigenen Aufgaben erfüllen: Themen auszuwählen, Sachverhalte zu erklären und einzuordnen sowie ausgewogen zu berichten.

Ein erheblicher Teil des politischen Spektrums in der Bevölkerung aber sieht sich im professionellen Journalismus nicht mehr vertreten; dies kann das Publikum zu sogenannten „alternativen Medien" und polarisierenden Influencern in den sozialen Medien führen. Journalistische Redaktionen brauchen mehr Meinungsvielfalt, nicht nur in Bezug auf Geschlecht und Herkunft, sondern auch auf unterschiedliche (politische) Weltanschauungen.

In der Journalismusforschung und -ausbildung wird jedoch zunehmend darüber gestritten, ob die klassische journalistische Norm noch zeitgemäß ist und ob nicht der so genannte „Haltungsjournalismus" die Zukunft der Berichterstattung sein könnte. Eine Schwächung der Berufsnorm der „Ausgewogenheit" gegenüber aktivistischer Berichterstattung wird auch dadurch verstärkt, dass der Berufsstand selbst politisch recht homogen ist. Diese Kombination kann zu einem zunehmenden Vertrauensverlust in die Medien und zu einer zusätzlichen Polarisierung der Öffentlichkeit führen.

Prof. Dr. Christian Hoffmann, Universität Leipzig, erläutert in einer aktuellen wissenschaftlichen Analyse, die er für die Konrad-Adenauer-Stiftung erstellt hat, wie die politische Ausrichtung des journalistischen Berufsstandes und das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Medien zusammenhängen. Er beschäftigt sich mit den Ursachen und Auswirkungen einer einseitigen Medienberichterstattung und betrachtet, welche Herausforderungen sich in dieser Hinsicht für den Journalismus in der Zukunft ergeben.

Die gesamte Analyse „Einseitigkeit oder Perspektivenvielfalt im Journalismus? Media Bias – Ursachen, Wirkung und Herausforderungen“ lesen Sie hier als PDF.

Asset-Herausgeber

comment-portlet