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Veranstaltungsberichte

Multi-Stakeholder-Dialog über digitale Zusammenarbeit und das Vertrauen der Bürger in die Medien

Vom 6. bis zum 17. Juli 2020 organisierte das Regionalprogramm Politischer Dialog Westafrika (PDWA) der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) einen Multi-Stakeholder-Dialog per Videokonferenz zum Thema: "Was muss angesichts der zunehmenden Digitalisierung getan werden, um die digitale Kooperation zu verbessern und das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Medien zu stärken?“.

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Die in Zusammenarbeit mit dem Nationelen Journalistenverband (UNJCI) und dem Forum für digitale Governance (FGI) organisierte Videokonferenz wurde in zwei Teilen abgehalten.

Der erste Abschnitt der Videokonferenz (06. bis 10. Juli 2020), begann mit der Begrüßung durch Frau Katharina Hopp, stellvertretende Büroleiterin der KAS in Abidjan. Anschließend stellte Herr Salyou Fanny, Nationaler Koordinator des FGI, den Bericht "The Age of Digital Interdependence" des Panels zur digitalen Kooperation der Vereinten Nationen (VN) vor. Bei der anschließenden Q&A-Runde konzentrieten sich die Fragen zum Bericht auf die Herausforderungen des digitalen Zugangs, einschließlich der Kosten für Endgeräte und das Einrichten von Internetverbindungen, die Popularisierung des Internets und die Verringerung der digitalen Kluft zwischen städtischen und ländlichen Gebieten. Bei der darauffolgenden Podiumsdiskussion tauschten sich Herr Guillaume Beda, Vertreter des Ministerium für Kommunikation und Medien, Herr Siméon Kone, Direktor für Rechtsangelegenheiten der Hohen Behörde für audiovisuelle Kommunikation (HACA) und Frau Nesmon De Laure, Bloggerin und Journalistin, über die Rolle der Medien im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen 2020 und im Nachgang der Wahlen in der Côte d‘Ivoire aus – Was sind die aktuellen Herausforderungen angesichts des wachsenden Vertrauensverlustes der Bürgerinnen und Bürger in die Medien? Die Podiumsteilnehmerinnen und -teilnehmer diskutierten insbesondere die Vertrauenskrise, die Korruption der Medien und die Folgen von Fake News.

Für die Panellistinnen und Panellisten besteht die Rolle des Ministeriums für Kommunikation und Medien darin, die Medien zu begleiten und daher wurden von der Regierung einige Maßnahmen in die Wege geleitet, wie beispielsweise Sensibilisierungskampagnen zum Verhaltenskodex der Medien und sozialem Zusammenhalt. Auch wurde betont, dass es wichtig sei, dass sowohl die Bevölkerung als auch Journalistinnen und Journalisten über die Normen und Gesetze informiert werden, die das Verhalten in den sozialen Netzwerken und den verschiedenen digitalen Medien regeln.

Im zweiten Teil der Videokonferenz (13. bis 17. Juli 2020) bedankte sich Herr Jean-Claude Coulibaly, Präsident des UNJCI, in seiner Eröffnungsrede für die Zusammenarbeit zu diesem aktuellen Thema mit der KAS. Anschließend hielt Herr Samba Kone, Präsident der Nationalen Pressebehörde (ANP), eine Präsentation über die Situation der Printmedien in Côte d'Ivoire und analysierte Statistiken zur ivorischen Leserschaft von 2000 bis 2019. Er verwies auch auf einige Gründe, weshalb Bürgerinnen und Bürger wenig Vertrauen in die Presse haben, und nannte u.a. den Mangel an objektiven und gut recherchierten Informationen und fundierten Analysen sowie die fehlende Unabhängigkeit der Medien. Anschließend machte er Vorschläge, wie sich das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger zurückgewinnen ließe. In seinem Schlusswort wies Herr Kone darauf hin: "Die Medien befinden sich in einer regelrechten Umbruchsphrase. Jeder Medienzweig muss sich selbst revolutionieren, neue Methoden finden und die Leserinnen und Leser und Bürgerinnen und Bürger in den Mittelpunkt stellen. Eine echte Revolution, die nicht improvisiert werden kann, sondern konsequent und kritisch durchdacht werden muss. »

Anschließend stellte Frau Gaëlle Borgia, Madagaskar-Korrespondentin für die internationale Presselandschaft und Gewinnerin des Pulitzer-Preises 2020, ihre Fallstudie über Madagascar vor, in der sie Russlands versuchte Einflussnahme auf die Präsidentschaftswahlen 2018 analysiert. In ihrer Präsentation betonte Frau Borgia u.a. die vielfältigen Herausforderungen, mit denen Journalistinnen und Journalisten während der Wahlen konfrontiert sind, und die schwierige Rolle, die sie in dieser Zeit spielen müssen.

Im Anschluss an die Expertenpräsentationen wurden in Gruppenworkshops, auf Basis der Empfehlungen des UN-Berichts, der Stand der Digitalisierung und die Möglichkeiten der digitalen Kooperation in der Côte d‘Ivoire sowie das fehlende Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Medien diskutiert, um konkrete Empfehlungen für die Côte d’Ivoire und Westafrika zu formulieren.

Abschließend wurde von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern betont, dass freie, unabhängige und differenzierte Medien für die Demokratie unerlässlich sind. Der Zugang zu digitalen Medienangeboten, zusätzlich zu den traditionellen Medien, ermöglicht den Bürgerinnen und Bürgern einen besseren Zugang zu Informationen und eine neue Art der Kommunikation mit anderen Menschen. Gemäß der Menschenrechtskonvention sollte jeder Mensch sein Recht auf freie Meinungsäußerung und Zugang zu Informationen genießen. Die zukünftige demokratische Entwicklung hängt von glaubwürdigen Medien sowie von einem gerechten Zugang zum digitalen Raum ab. Der Staat muss daher sicherstellen, dass das Internet ein sicheres und offenes Umfeld für die freie Meinungsäußerung und den freien Zugang zu Informationen bietet und dass die Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger sowohl im analogen als auch im digitalen Leben respektiert und geschützt werden.

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