Ενιαίος τίτλος
In gleichem Maße wie sich die digitale Gesellschaft etabliert, wachsen
die Befürchtungen, dass Daten und Algorithmen eine zerstörerische
Macht haben, vor der es kein Entrinnen gibt. Wie eine selbsterfüllende
Prophezeiung verschlinge sie Arbeitsplätze, Privatsphäre und Freiheit,
um zum Schluss uns selbst durch eine künstliche Intelligenz zu ersetzen.
Digitale Technologien und wachsende Datenberge sind für viele
eine Black Box: kompliziert, komplex und intransparent. Die Politik,
so scheint es, kann mit der Dynamik der technologischen Entwicklung
nicht mithalten und wirkt machtlos im Umgang mit einer global agierenden
digitalen Wirtschaft.
Was muss getan werden, um die Vorteile der Digitalisierung zu nutzen,
ohne zur Geisel ihrer Nachteile zu werden, fragt Geoff Mulgan im vorliegenden
Essay. Der Autor, erfahrener Politikberater und Geschäftsführer
der britischen Innovations-Stiftung Nesta, widerspricht der Annahme,
dass Technologie deterministisch wirke. Er ruft auf, „digital zu
denken“, statt nur auf die neuen Technologien zu starren. Iterativ, kollaborativ, vernetzt und adaptiv sind Stichworte, die den Fokus weg von
der traditionellen Analyse von Strukturen und Hierarchien hin zu stärkerem
Netzwerkverhalten lenken sollen.
Die Fähigkeit, in der Offenheit navigieren und ein komplexes Netz von
unterstützenden Beziehungen verwalten zu können, ist für Geoff Mulgan
entscheidend, um auf Veränderungen vorbereitet zu sein: Es ist nicht
eine technische Herausforderung, vor die uns die Digitalisierung stellt,
sondern vor allem eine gesellschaftliche.