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Leo Tindemans (geb. 1922), Belgien
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Der Mitbegründer und erste Präsident der Europäischen Volkspartei (EVP) von 1976 bis 1985 hat sich in vielfacher Weise für die Einheit Europas eingesetzt. Von 1958 bis 1966 war er Generalsekretär der CVP, des flämischen Zweiges der Christlichen Volkspartei, von 1961 bis 1989 Abgeordneter der CVP im belgischen Parlament, von 1979 bis 1981 Vorsitzender der CVP. 1965 bis 1974 amtierte er als Generalsekretär der Europäischen Union Christlicher Demokraten (EUCD). Er bekleidete eine Vielzahl verschiedener Ministerposten: 1968 bis 1972 Minister für Gemeinschaftsangelegenheiten, 1972 bis 1973 Landwirtschaftsminister, 1973 bis 1974 Haushaltsminister und zugleich stellvertretender Minis-terpräsident, 1981 bis 1989 Außenminister. Von 1974 bis 1978 war er belgischer Ministerpräsident. Der von ihm im Auftrag der europäischen Staats- und Regierungschefs Ende 1975 vorgelegte Bericht mit Reformvorschlägen zur Weiterentwicklung der Gemeinschaft zur Politischen Union („Tindemans-Bericht”) wurde viel beachtet, allerdings nur zögerlich umgesetzt. 1976 erhielt er für diesen wegweisenden Entwurf den Internationalen Karlspreis. An weiteren Integrationsfortschritten wirkte er als Mitglied des Europäischen Parlaments von 1979 bis 1981 und von 1989 bis 1999 mit, 1992 bis 1994 als Vorsitzender der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament.