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Der Ambitionierte – Aufstieg als berufliche Ambition im Einklang mit dem Umfeld (Heizungsbauer)
Reportage zur Publikation "Gesundheit und Familie vor Arbeit und Einkommen - Studie zum sozialen Aufstieg in Deutschland"
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Ein 31-jähriger Heizungsbauer ist ein typischer Vertreter der Gruppe, die berufliche Ambitionen hat, aber nicht bereit ist, dafür das Privatleben zu vernachlässigen. Er hat ein duales Studium im Bereich BWL/Sanitär und Heizung absolviert und ist später in den Familienbetrieb eingestiegen. Daher sieht er sich im Vergleich zu seinen Eltern weniger als Aufsteiger, als vielmehr als Statuserhalter, dem die Eltern den Weg geebnet haben: „Also von der Grundvoraussetzung habe ich eine bessere Sicht, aber das ist kein Aufstieg in dem Sinne. Es ist einfach ähnlich.“
Im Vergleich zu anderen Menschen empfindet er sich jedoch klar als Aufsteiger, da es ihm privat und finanziell gut geht und er mit seinem Leben sehr zufrieden ist: „Im Verhältnis zum Rest der Welt definitiv Aufsteiger, klar. Also da geht‘s uns einfach unheimlich gut.“
Er nimmt sich selbst als wohlhabend wahr, wobei er Wohlstand auch - aber nicht nur - materiell definiert. Mindestens genauso wichtig sind für ihn Gesundheit, Familie und privates Glück: „Also nicht nur mit Geld. Also auch mit der Rundum-Situation. Mit der Zufriedenheit im Allgemeinen und auch mit der familiären Situation. Also einfach, dass es einem selbst gut geht. Also wie gesagt, Geld ist jetzt nicht das Elementarste dabei. Bei weitem nicht, sondern die anderen Dinge, die Sie auch schon genannt haben, nämlich Gesundheit, Familie, das ist schon eher der wichtigere Teil an Wohlstand. Also der Wohlstand definiert sich weniger über Geld als über die Zufriedenheit und die anderen Dinge im Leben.“
Sein Lebensweg verlief bislang sehr geradlinig, ohne nennenswerte berufliche oder private Rückschläge. Für seine Berufswahl konnte er schon früh die Weichen stellen, indem er sich aus Interesse für ein Wirtschaftsgymnasium entschieden hatte. Der thematische Fokus auf Sanitär und Heizung entstand durch den Familienbetrieb. Zusätzlich ist sein Vater ein Vorbild für ihn. Er kommt aus gutem Hause, lobt die Erziehung durch seine Eltern und schätzt seinen Vater als Geschäftspartner: „Das liegt einfach daran, dass ich schon aus einem sehr, sehr guten Elternhaus komme. Ich würde mal sagen, wenn ich das jetzt selber so sehe, ist zwar ein bisschen komisch, aber ganz toll erzogen worden bin. Also einfach mit einem sehr vernünftigen Augenmaß und daher eigentlich schon aus einer guten Position komme.“
Einziger Wermutstropfen ist die fehlende Freizeit. Durch Arbeit und Familie bleibt ihm keine Zeit für Hobbys. Dies will er jedoch langfristig ändern, im äußersten Fall auch durch eine Reduzierung des Arbeitspensums:
„Das geht tatsächlich am ehesten noch in den Bereich, dass man sagt: ‚Okay man muss das Arbeitsvolumen in Grenzen halten‘. … Dass man sich da nicht komplett von überrennen lässt von der Selbstständigkeit und das eben auch, wenn da eben mein Vater da irgendwann mal in Rente geht, dass man das in Grenzen hält, damit man eben seine Hobbys irgendwann mal wieder so in die Gänge kriegt und dass das eben auch privat so bleibt, dass man da genug Zeit hat.“
Wenn sein Vater nicht mehr arbeitet, will er lieber die Firma verkleinern: „Also wenn ich jetzt sagen würde, dass das Unternehmen kleiner werden soll, dann wäre das tatsächlich nicht gelogen. Mein Vater wird irgendwann in Rente gehen, er ist jetzt 61, und um das Unternehmen in der Form und mit dem Erfolg weiterführen zu können, wird es sicherlich mit 70 Mann relativ schwierig. Weil man eben die Arbeitskraft so nicht ersetzen könnte.
Insofern das reelle Ziel ist, irgendwo die Unternehmensgröße zu halten und den Erfolg des Unternehmens annähernd so zu halten. Aber wenn es kleiner wird, wäre das auch als Erfolg zu werten.“