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Nach der Begrüßung der etwa 20 anwesenden Stipendiatinnen und Stipendiaten durch Helga Bossung-Wagner, Leiterin des Politischen Bildungsforums Saarland und Landesbeauftrage, eröffnete Herr Toscani mit einem Einstiegsvortrag zum Thema. Er erläuterte dabei seine grenzübergreifende Arbeit als ehemaliger Europaminister und wie er diese in neuer Position fortsetzt. Zentrales Thema dieses Vortrages war die Frankreichstrategie des Saarlandes, die Herr Toscani gemeinsam mit der ehemaligen saarländischen Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer entwickelt hat.
Auf die thematische Einführung durch die Redner folgte eine Diskussion, welche schnell an Fahrt aufnahm und die restlichen Teilnehmer beteiligten sich rege. So wurden sehr praxisbezogene Themen, wie beispielsweise das Doppelstudium an der Universität des Saarlandes und einer weiteren Universität der Großregion mit Vorteilen und Schwierigkeiten zum Thema gemacht. Einige Stipendiaten berichteten über persönliche Erfahrungen, beispielsweise als BWL-Doppelstudent in Saarbrücken und Luxembourg. Hierbei wurde klar, dass die Visionen und Ideen durchaus vorhanden sind, es aber in der praktischen Umsetzung noch einige Schwierigkeiten gab.
Neben diesen praxisbezogenen Themen wurde außerdem die Frankreichstrategie an sich diskutiert: Was sind Vorteile und Nachteile der Strategie? Schwächen und Stärken? Welche Nutzen zieht das Saarland aus der Frankreichstrategie? Wie ist die Motivation auf französischer Seite? Dies waren einige der Fragen, die dem ehemaligen Europaminister gestellt wurden. Auch den Vorwurf, dass die Frankreichstrategie eine reine "Akademikerstrategie" sei, konnte Herr Toscani entkräften. Allerdings sieht er noch viel Arbeit darin, die breite Bevölkerung von der Idee zu überzeugen und sie für die Strategie zu begeistern.
Außerdem wurde die Bedeutung der gesamten Großregion und der damit einhergehenden grenzüberschreitenden Zusammenarbeit für das Saarland besprochen. Neben der Bedeutung Luxemburgs, auch für den saarländischen Arbeitsmarkt, war ebenfalls die Entwicklung der französischen Region Grand-Est nach der Gebietsreform Thema.
Gerade die Stipendiaten, die erst zum Studium ins Saarland gezogen sind, begeisterten die kompetenten und direkten Nachfragen des Redners. Nach zweistündiger Diskussion bedankten sich die Anwesenden sehr bei Herrn Toscani für sein Kommen und bei Frau Bossung-Wagner für die Organisation dieses Gesprächskreises.