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Bereits in seiner Begrüßung hatte der KAS-Vorsitzende Dr. Hans-Gert Pöttering MdEP den Erfolg der Charta betont. „Es ist die Aufgabe der Konrad-Adenauer-Stiftung, an das Leid zu erinnern, das die Nationalsozialisten verursacht haben. Heute erinnern wir aber auch an die Folgen des Zweiten Weltkrieges für Deutsche“, sagte der Vorsitzende.
In seiner Ansprache nannte der Vorsitzende der Bundestagsfraktion Volker Kauder die Charta „eines der bedeutendsten Friedensdokumente“. Er erinnerte an die traumatischen Flucht- und Vertreibungserlebnisse, denen oftmals die Ausgrenzung in der Bundesrepublik folgte. Kauder, dessen Eltern aus Jugoslawien fliehen mussten, machte diese Erfahrung am eigenen Leib: „In der Schule in Hoffenheim wurde ich lange als ‚Rucksack-Deutscher’ beschimpft.“ Die Flüchtlinge und Vertriebenen seien in der jungen Bundesrepublik überwiegend nicht willkommen gewesen.
Die Integrationsbereitschaft der Vertriebenen, deren Ausdruck die Charta sei, habe jedoch einen offenen Konflikt verhindert, so Kauder. Diese Integration sei ein „großartiger Glücksfall für Deutschland“ gewesen. „Mit der Charta haben die Flüchtlinge und Vertriebenen in der Bundesrepublik kein leeres Versprechen abgegeben – sie haben Wort gehalten“, sagte Kauder. Daher sei es auch angemessen, dass an diese Lebensleistung nun durch die Stiftung Flucht, Vertreibung und Versöhnung erinnert werden soll.
Kauder betonte, dass diese Stiftung keinesfalls der Verharmlosung von Nazi-Verbrechen dient: „Niemand wird, will und darf in Frage stellen, dass die von Deutschen entfesselte Gewalt sich gegen sie selbst gerichtet hat. Aber dabei waren auch viele betroffen, die keine individuelle Schuld auf sich geladen haben – vor allem Frauen und Kinder“, so Kauder. Bei dem in Berlin geplanten Ausstellungs-, Informations- und Dokumentationszentrum gehe es daher um Erinnerung im Geist der Versöhnung sowie um den Dialog mit den Opfern des Nationalsozialismus.
Erika Steinbach MdB, die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, erinnerte in ihrer Ansprache an die große Selbstüberwindung, die in der Charta zum Ausdruck kommt. „Die Vertriebenen waren eine Gefahr für die Stabilität der jungen Bundesrepublik“, sagte sie. Nicht wenige hätten im Vorfeld der Kundgebung am 5. August 1950 eine Radikalisierung der Flüchtlingsverbände erwartet. Stattdessen sei die Charta im In- und Ausland als klares Zeichen der Versöhnung anerkannt worden.
„Aus keinem einzigen Satz der Charta spricht Hass“, betonte Steinbach. Das Dokument sei daher bis heute ein beträchtlicher Gewinn, auch für die Vertriebenen selbst: „Es ist bis in die Gegenwart das moralische Fundament des Bundes der Vertriebenen.“
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