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Der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung, Dr. Hans-Gert Pöttering, begrüßte die rund 400 Gäste zu der Veranstaltung im World Conference Center Bonn, unter ihnen der Ehrenvorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung, Prof. Dr. Bernhard Vogel, sowie Kai-Uwe von Hassels Ehefrau Dr. Monika von Hassel und ihr Sohn Jan von Hassel.
Pöttering nannte Kai-Uwe von Hassel einen Politiker aus Leidenschaft. „Er hat die Geschicke der Bundesrepublik Deutschland maßgeblich mitgestaltet und sich zahlreiche Verdienste um das geeinte Europa erworben“, so Pöttering in seiner Rede. Er selbst sei bereits vor der ersten Begegnung mit Kai-Uwe von Hassel 1979 während einer Ausstellungseröffnung zu Konrad Adenauer in Osnabrück ein Bewunderer des profilierten Politikers gewesen.
Lammert erinnert an politische Maxime von Hassels
Der Präsident des Deutschen Bundestags, Prof. Dr. Norbert Lammert, erinnerte an die herausragenden europäischen Aufgaben, vor denen der Verteidigungsminister und Bundestagspräsident Kai-Uwe von Hassel während seiner aktiven Zeit in der Politik stand. Es war, so Lammert unter Berufung auf den britischen Historiker Eric Hobsbawm, ein „Zeitalter der Extreme“, das Augenmaß und Urteilsfähigkeit verlangte. Kai-Uwe von Hassel habe sich dieser politischen Verantwortung gestellt: „Man soll nicht Zuschauer, sondern Zeuge sein“ lautete seine politische Maxime, die er durch persönliche Autorität und Bescheidenheit vorlebte.
De Maizière würdigt seinen Vorgänger
Verteidigungsminister Dr. Thomas de Maizière zitierte zu Beginn seiner Rede Konrad Adenauer, der nach dem Rücktritt von Franz-Josef Strauss als Verteidigungsminister 1963 als dessen Nachfolger einen „ruhigen, feinen und gut erzogenen Herren“ auf diesem Posten wünschte. Kai-Uwe von Hassel lehnte zunächst ab, nahm dann das Amt jedoch „mit Zögern, aber ohne Murren“ an. Sein Amtsantritt fiel zusammen mit dem Beginn der Entspannungspolitik zwischen Ost und West. Für von Hassel bedeutete Entspannung die Beseitigung der Ursachen von Spannungen, d. h. die Überwindung der Spaltung Berlins, Deutschland und Europas. Er modernisierte, so de Maizière, die Verteidigungspolitik und verschaffte sich mittels einer durch intensives Aktenstudium erarbeiteten Sachkompetenz über die Parteigrenze hinweg großen Respekt.
Brok: von Hassel war „Weltbürger und Patriot“
Elmar Brok portraitierte den Europapolitiker von Hassel. „Weltbürger und Patriot“ sei er gewesen, der die Arbeit der Europäischen Volkspartei bis heute maßgeblich geprägt habe. Die seinerzeit bestehende Kluft zwischen Christdemokraten und Konservativen habe Kai-Uwe von Hassel überbrückt. Politische Freiheit, soziale Gerechtigkeit und eine demokratische Grundordnung markierten die wesentlichen Eckpunkte einer modernen europäischen Politik, der Kai-Uwe von Hassel wichtige Impulse verliehen habe. Darüber hinaus habe er sich für schwächere Gruppierungen und Staaten innerhalb der Europäischen Gemeinschaft stark gemacht. Die Gleichwertigkeit der Völker war seine Herzensangelegenheit. Dieses Prinzip, so Brok, könne auch heute noch als politisches Vorbild dienen.
Jan von Hassel beschloss das Symposium mit Worten des Danks für die Ehrung seines Vaters. Er betonte noch einmal dessen Vorbildfunktion und die Aufgabe, sein Vermächtnis weiter zu tragen.
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