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Erststimme
Der Podcast mit Positionen, Persönlichkeiten & Politik
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Erststimme #83: Pastor Christof Rau - Weihnachten in der (ost-)deutschen Diaspora
Weihnachten - eine Zeit der Besinnlichkeit, der Traditionen und der familiären Zusammenkunft. Doch was passiert, wenn diese scheinbar festen Rituale und festlichen Bräuche ihre spirituelle Bedeutung verlieren? In unserem Podcast "Weihnachten in der (ost-) deutschen Diaspora" beleuchten wir das Phänomen einer religiös entleerten Hülle - wenn ein Großteil der Bevölkerung nicht mehr religiös ist oder gar keiner Religion angehört – und wie sie sich wieder mit neuem Sinn füllen kann.
Lassen Sie uns gemeinsam mit Pfarrer Christoph Rau aus dem vorpommerschen Züssow hinter die Kulissen schauen und die Geschichten von Menschen hören, die Weihnachten in einer Diaspora erleben - fernab der religiösen Fundamente, die einst den Kern dieses Festes bildeten. Wir hinterfragen die Bedeutung von Ritualen, den Umgang mit Traditionen und die Suche nach neuen Formen der Sinnstiftung in einer säkularisierten Gesellschaft.
Doch dieser Podcast bietet nicht nur eine kritische Reflexion. Wir wollen auch inspirieren und Lösungsansätze aufzeigen, wie wir Weihnachten mit neuem Leben füllen können. Von alternativen Feierkonzepten bis hin zu modernen Interpretationen des Weihnachtsfestes - gemeinsam eröffnen wir neue Perspektiven und geben Impulse für eine zeitgemäße Bedeutungssuche. Das Gespräch führt unsere Kollegin Saskia Gamradt.
Erststimme #Sonderfolge: Norbert Lammert & Antje Boetius - Dein Klima-Politik-Mixtape - Das besondere Verhältnis von Wissenschaft & Politik
Die Politik ist auf wissenschaftliche Befunde und Empfehlungen angewiesen. Die Wissenschaft aber auch auf die Politik, denn ohne sie würden viele Erkenntnisse folgenlos bleiben. Sie sind also “in einer vitalen Weise aufeinander angewiesen”, so unser Vorsitzender Norbert Lammert im Gespräch mit Antje Boetius, unserer Fellow 2023.
Das dieses Verhältnis Dialog und Bekenntnis zueinander bedarf, macht Antje Boetius deutlich. Dafür braucht es eine Zusammenarbeit aller und auch ein Bewusstsein dafür, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlter im Team Diagnose sitzen und deshalb ein Vertrauen erarbeitet werden muss.
Wenn Deutschland weiterhin eine führende Rolle durch Wissen spielen möchte, ist die Nutzung von Künstlicher Intelligenz und die Schaffung von Experimentierräumen, sogar "Muträumen", sowie die Entscheidung für bedeutende wissenschaftliche Infrastrukturen unumgänglich. Hierbei besteht gegenwärtig ein Defizit in der deutschen Wissenschaft.
Mehr Einblicke geben die beiden im Gespräch. Hören Sie jetzt rein in die neue Folge unseres Podcastes Erststimme.
Antje Boetius ist Meeresbiologin, Klimawissenschaftlerin und Polarforscherin, die sich darüber hinaus stark in der Wissenschaftskommunikation engagiert und so versucht, das Bewusstsein für Umweltfragen zu schärfen.
Norbert Lammert ist Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung. Von 2005 bis 2017 war er Präsident des Deutschen Bundestages, eine Position, die ihn zu einer der herausragendsten Persönlichkeiten im deutschen politischen Leben machte.
Erststimme #82: Andrea Milz -Tag des Ehrenamts
Am 5. Dezember feiern wir den Internationalen Tag des Ehrenamts. Ohne die Unterstützung vieler helfender Hände in Vereinen, ohne die Professionalität unserer Ehrenamtlichen in Uniform, ohne das Engagement so vieler unbezahlter Heldinnen und Helden aus der Mitte unserer Gesellschaft würde der Zusammenhalt bröckeln und könnte in Notsituationen nicht umfassend geholfen werden. Wie sieht die Wertschätzung des Ehrenamts aus? Welche Unterstützungsangebote gibt es? Wie steht es um Weiterbildung, Schulungen und Fördermöglichkeiten? Und sollte jede(r) wenigstens einmal die Erfahrung ehrenamtlichen Engagements gemacht haben? Über diese und weitere Fragen spricht Jan Reckweg mit Andrea Milz, Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt in Nordrhein-Westfalen.
Erststimme #81: Dr. Karl-Heinz Kamp - Und wir haben doch Recht behalten: 40 Jahre Nachrüstung
Die Raketen kommen! Heute vor 40 Jahren – am 22. November 1983 – halten 286 Abgeordnete von Union und FDP dem Druck der Massenproteste stand und sprechen sich gegen die Stimmen von SPD und Grünen für die Nachrüstung aus. In der Folge bringt die Stationierung von Pershing II-Mittelstreckenraketen in der Bundesrepublik die Sowjetunion an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Der Anfang vom Ende des Kalten Krieges ist eingeläutet. Ausgehend von diesem historischen Jubiläum werfen wir den Blick in die Zukunft und fragen nach Deutschlands nuklearen Interessen seitdem Ukraine-Krieg. Die nukleare Abschreckung, lange Zeit eher ein theoretisches Gedankenspiel, ist durch Russlands Aggressionskrieg plötzlich wieder sehr real geworden. Deutschland müsse die eigenen Werte verteidigen und der Ukraine beistehen, ohne eine nukleare Eskalation durch Russland zu riskieren. Dabei ist und bleibt Deutschland ein Nicht-Nuklearstaat und steht unter dem Schutzschirm der Vereinigten Staaten. Doch wie genau funktioniert dieser Schutzschirm und was sind die Dilemmata der nuklearen Abschreckung? Wie kann Deutschland seine Sicherheitsinteressen in einer von Kernwaffen geprägten Welt behaupten und zur Abschreckung der NATO beitragen? Wie können gleichzeitig Risiken minimiert werden? Mit diesen und weiteren Fragen sprechen wir mit Dr. Karl-Heinz Kamp. Wie kein Zweiter kennt er die Chancen und Risiken des Nuklearzeitalters. Er war Forschungsdirektor der NATO in Rom, Präsident der Bundesakademie für Sicherheitspolitik und zuletzt Beauftragter des Politischen Direktors im Bundesministerium der Verteidigung. Das Gespräch führt Bastian Kaiser.
Erststimme #80: Philipp Austermann - Gefährdung der Demokratie
Der 9. November ist und bleibt ein denkwürdiger Tag in der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Menschliche Abgründe und unbändige Freude liegen an diesem Tag nah beieinander: die Ausrufung der Weimarer Republik 1918, der Hitler-Putsch 1923, die Pogromnacht 1938 und schließlich der Fall der Berliner Mauer 1989 - Tief- und Höhepunkte unserer Demokratiegeschichte bündeln sich an diesem einen Tag. Der 9. November bietet also Anlass innezuhalten und sich über den heutigen Zustand unserer Demokratie auszutauschen. Marion Sendker spricht hierzu mit Prof. Dr. Philipp Austermann, Professor für Staats- und Europarecht am Zentralen Lehrbereich der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung in Brühl und Autor des Buches „Ein Tag im März“, in dem er sich mit der Frage beschäftigt, wie die Weimarer Republik per Gesetz in die Diktatur des Nationalsozialismus münden konnte.
Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten gibt es zwischen damals und heute? Wie steht es um das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Demokratie und die sie repräsentierenden staatlichen Institutionen? Ist unsere Demokratie wehrhaft genug, um sich gegen Anfeindungen zu schützen? Was gehört zur Meinungsfreiheit – und wann handelt es sich um strafrechtlich relevante Tatbestände? Dass Demokratie nicht selbstverständlich ist, sondern erlernt und gelebt werden muss, wird zunehmend bewusst. Nehmen wir uns die Zeit, den Zustand unserer Demokratie in den Blick zu nehmen.
Erststimme #79: David McAllister - 30 Jahre nach dem Maastrichter Vertrag: Muss die EU neu vermessen werden?
Als sich die sechs Gründerstaaten 1957 im EWG-Vertrag versprachen, „einen immer engeren Zusammenschluss der europäischen Völker zu schaffen“, standen sie mitten im Kalten Krieg. Nach dessen Ende bekräftigten die unterdessen auf zwölf Staaten angewachsene EG dieses Versprechen im Maastrichter Vertrag, mit dem sie 1993 die Europäische Union gründeten. 30 Jahre später prägen der Überfall Russlands auf die Ukraine und der wachsende Einfluss Chinas, der anhaltende Migrationsdruck, der Klimawandel und die unvermindert hohen Staatsschulden der Mitgliedstaaten die Politik in Brüssel und den europäischen Hauptstädten.
Dennoch wird heute das Versprechen der Gründer von EWG und EU zuweilen infrage gestellt. Droht der EU also eine Rückabwicklung trotz hohen politischen, wirtschaftlichen, ökologischen und militärischen Drucks von außen? Aber auch von innen wächst der Druck: Die einen wollen mehr europäische Integration und Autonomie, während die anderen mehr nationale Selbständigkeit und nur ein politisches Zweckbündnis auf europäischer Ebene anstreben.
Was ist aus dem Maastrichter Vertrag geworden und wohin wird uns die Zeitenwende in Europa führen? Diese Frage diskutiert Jan Reckweg mit dem christdemokratischen EU-Außenpolitiker David McAllister in unserem Podcast.
Erststimme #78: Thorsten Alsleben: Deutschland im Standortwettbewerb – wie können wir die Initiative wiedergewinnen?!
Die hochfliegenden Erwartungen an die grüne Transformation der deutschen Wirtschaft haben den Blick getrübt für den für den ordnungspolitischen Handlungsrahmen der Sozialen Marktwirtschaft aus Freiheit und Verantwortung. Dieser jedoch bietet letztlich die Grundlage für Investitionen in die Zukunftsfähigkeit des Landes – und zur Bewältigung der gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen.
Nun verlangt die derzeitige Ausgangssituation der deutschen Wirtschaft im Standortwettbewerb nach Reformen. Denn gerade in dem für die soziale und regionale Teilhabe so wichtigen industriellen Bereich drohen wertvolle Zukunftsinvestitionen abzuwandern.
Was können wir tun, um diese Ausgangslage zu verbessern? Und was können wir tun, um uns von dem schleichenden Gefühl der wirtschaftlichen Stagnation zu befreien? Wie können wir diesen Prozess konstruktiv begleiten?
Wir besprechen dies mit Thorsten Alsleben, dem neuen Geschäftsführer der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), die sich für die zivilgesellschaftliche Unterstützung von Reformen im Sinne der Sozialen Marktwirtschaft einsetzen möchte: „Wir müssen die Soziale Marktwirtschaft mit ihren Kernelementen stärker ins Bewusstsein von Politik und Multiplikatoren rücken.“
Nun verlangt die derzeitige Ausgangssituation der deutschen Wirtschaft im Standortwettbewerb nach Reformen. Denn gerade in dem für die soziale und regionale Kohäsion so wichtigen industriellen Bereich drohen wertvolle Zukunftsinvestitionen abzuwandern.
Was können wir tun, um diese Ausgangslage zu verbessern? Und was können wir tun, um uns von dem schleichenden Gefühl der wirtschaftlichen Stagnation zu befreien? Wie können wir diesen Prozess konstruktiv begleiten?
Wir besprechen dies mit Thorsten Alsleben, dem neuen Geschäftsführer der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), die sich für die zivilgesellschaftliche Unterstützung von Reformen im Sinne der Sozialen Marktwirtschaft einsetzen möchte: „Wir müssen die Soziale Marktwirtschaft mit ihren Kernelementen stärker ins Bewusstsein von Politik und Multiplikatoren rücken.“
Erststimme 77: Dr. Sven Herpig - Wie schützen wir uns vor Hackerangriffen?
Deutschlands Sicherheit, unser Wohlstand und unsere Wettbewerbsfähigkeit werden bedroht durch Spionage, Sabotage und Cyberangriffe. Im Visier stehen staatliche Institutionen und Organisationen, unsere Streitkräfte, Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Entwicklung aber auch Privatpersonen. Und das jeden Tag.
Längst verfügen Russland, China oder der Iran über die nötigen Mittel, um Deutschland im Cyberraum gefährlich zu werden. Was sich (noch) auf die Sabotage ziviler IT-Systeme oder die Entwendung von Innovationsgeheimnissen beschränkt, kann schnell zur akuten Bedrohung für Kraftwerke, Krankenhäuser oder Verwaltungsstrukturen werden. Wenn Deutschland seinem Anspruch auf technologische Vorreiterschaft gerecht werden möchte, muss es zukünftig bei der Abwehr von Cyberangriffen vorangehen. Doch das ist leichter gesagt als getan.
Cybersicherheit geht uns alle an! Sie ist die zentrale Kategorie der Sicherheit im digitalen Zeitalter. Das weiß auch Dr. Sven Herpig, Leiter "Cybersicherheitspolitik und Resilienz" bei der stiftung neue verantwortung,für den der Schutz von Daten eine zentrale Querschnittsaufgabe staatlichen Handelns ist. Mit ihm wollen wir darüber sprechen, wie Deutschlands im Zeitalter der fortschreitenden Digitalisierung seine Handlungsfähigkeit und Souveränität bewahrt. Welche Bedeutung dabei der Resilienz zukommt. Und darüber, dass man mit Künstlicher Intelligenz in Sachen Cybersicherheit auch viel Gutes tun kann.
Das Gespräch führt Tabea Schoser.
Erststimme #76: Christina Schulze Föcking - Kinderschutz
Wie können wir unsere Kinder vor Gefahren schützen und ihnen eine sichere Zukunft gewährleisten? Darüber spricht Michael Scheppe mit Christina Schulze Föcking, Mitglied des Landtags von Nordrhein-Westfalen und engagierte Fürsprecherin für den Kinderschutz. Sie ist stv. Vorsitzende in der Kommission zur Wahrnehmung der Belange der Kinder (Kinderschutzkommission) des Landtags und setzt sich für die Sicherheit der Kleinsten ein.
In unserer aktuellen Folge des Podcasts Erststimme "Kinderschutz: Gemeinsam für eine sichere Zukunft" diskutieren wir mit Christina Schulze Föcking über die drängendsten Herausforderungen und Lösungsansätze im Bereich Kinderschutz. Seit der letzten Legislaturperiode hat die CDU das Thema in die öffentliche Wahrnehmung gebracht – vor der eigenen Haustür und bundesweit. Prävention, Früherkennung, Unterstützungssysteme und staatliche Maßnahmen wird Christina Schulze einordnen und helfen, die Bedeutung des Kinderschutzes in unserer Gesellschaft zu verstehen.
Erststimme #75: Alfred Marstaller - Invictus Games
Erfahren Sie aus erster Hand, wie diese inspirierende Sportveranstaltung verletzten Soldaten Hoffnung, Rehabilitation und Stärke bietet. Tauchen Sie ein in die emotionalen Geschichten der Athleten und entdecken Sie, wie die Invictus Games die Beziehungen zwischen der Bundeswehr und der Zivilbevölkerung nachhaltig prägen. Verpassen Sie nicht diese einzigartige Gelegenheit, die transformative Kraft der Invictus Games mit einem hochrangigen Experten zu erkunden.
Erststimme #74: Dr. Jochen Pimpertz -Generationengerechtigkeit
„Generationengerechtigkeit" ist ein gerne verwendetes politisches Stichwort. Wer wollte sich schon dagegen wehren? Schlagartig ungemütlicher wird es, wenn die Debatte auf Begriffe wie Alterssicherung und Renten(eintrittsalter) focussiert wird.
Erstaunlich dagegen ist, dass ausgerechnet die politisch ansonsten alert auftretende Generation Z dieses Thema noch kaum als das ihrige erkannt zu haben scheint. Schließlich drohen hier doch einmal mehr steigende Beitragssätze bei gleichem oder geringerem Versorgungsversprechen sowie stetig notwendiger werdender Zusatzvorsorge. Wir packen in unserem Podcast zur Generationengerechtigkeit diese heißen Eisen an und fragen hierzu mit Dr. Jochen Pimpertz vom Institut der deutschen Wirtschaft eine – in aller Nüchternheit der Zahlen – wachrüttelnde Stimme aus der Wissenschaft.
Erststimme #73: Philipp Pohlmann - Cologne Pride
Nachdem im Juni wie jedes Jahr international der „Pride Month“ gefeiert wird, findet, am 09. Juli der Christopher Street Day in Köln statt. Die Geschichte dieser inzwischen fast weltweiten Demonstrationen begann im Juni 1969 in der Christopher Street in New York City in einer Zeit, in der Homosexualität in den meisten Bundesstaaten der USA sowie auch in Deutschland noch als Straftat galt.
Aus den Reihen der Union hat sich die Lesben und Schwulen Union (LSU) formiert, die die sich als Interessenvertretung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transidenten und Intergeschlechtlichen (LSBTIQ) versteht. Neben dem Eintreten für christdemokratische und christsoziale Überzeugungen nach außen, wirkt sie vor allem in die Unionsparteien hinein, um das Bewusstsein für die Gleichberechtigung von LSBTIQ und deren Anliegen und Bedürfnisse weiter zu schärfen. Seit September 2022 ist die LSU durch Beschluss des 35. Bundesparteitages eine Sonderorganisation der CDU Deutschland. In NRW erlangte die LSU NRW diesen Status aber schon viel früher. Wir haben dazu mit Philipp Pohlmann, dem Landesvorsitzenden der LSU NRW, gesprochen. Das Gespräch in dieser Ausgabe führt Jan Reckweg.
Erststimme #72: Daniel Jung - Zukunft der Bildung
Dafür haben wir uns Daniel Jung eingeladen. Daniel Jung ist Bildungsinfluencer und hat mit seinem YouTube-Kanal „Mathe by Daniel Jung" über 895.000 Follower. Seine Videos, in denen er Mathematik in kurzen „Häppchen" vermittelt, haben bis zu 2,1 Millionen Aufrufe. In über 3170 Videos lässt sich von Bruchrechnen bis hin zur Kurvendiskussion alles finden. Es gibt kaum ein Thema, zu dem Jung noch kein Video gemacht hat. Bereits 2011 begann Daniel Jung als einer der Ersten auf YouTube Mathematikvideos für Schülerinnen und Schüler sowie für Studierende hochzuladen. Seitdem hat sich viel getan. Neben seinem eigenen Podcast "Daniel Jung lädt zur Bildung ein" ist er Partner, Unterstützer und Investor bei zahlreichen Projekten, die an der Zukunft der Bildung arbeiten.
Zusammen mit ihm möchten wir nicht nur über die Probleme unseres Bildungssystems sprechen, sondern vor allem über Lösungen. Wir wollen wissen, wie wir unsere Kinder heute fit für morgen machen können und wie wir die Vorteile der Digitalisierung sinnvoll im Klassenzimmer einsetzen können. Doch wir wollen uns auch die Zeit nehmen, um über seine Arbeit zu sprechen. Wie schafft er es, Schülern und Schülerinnen in nur wenigen Minuten Inhalte beizubringen, wofür Lehrer im Klassenzimmer Wochen brauchen? Und wie können Schulen von seinen Ideen und Visionen profitieren?
Das Gespräch führt Michael Scheppe.
Erststimme #71: Hubertus Knabe - 70 Jahre 17.Juni 1953
Am 17. Juni gedenken wir zum 70. Mal dem Volksaufstand in der DDR, dem ersten großen Aufstand gegen die sowjetische Fremdherrschaft in Mittel- und Osteuropa nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Es ist nun über ein Jahr her, dass wir uns in der Konrad-Adenauer-Stiftung entschieden haben, den 70-jährigen Gedenktag des Aufstands ein Jahr lang in den Mittelpunkt von Veranstaltungen zu rücken. Auch in unserem Podcast Erststimme haben wir zwei Folgen den großen Freiheitskämpfen und Aufständen im ehemaligen Ostblock gewidmet, gemeinsam mit dem Osteuropahistoriker Prof. Dr. Stefan Creuzberger und dem ungarischen Generalkonsul in Düsseldorf Gergö Szilágyi.
Nun, zum Jahrestag, nehmen wir mit einem der besten Kenner der DDR-Geschichte, Hubertus Knabe, den Volksaufstand am 17. Juni 1953 selbst unter die Lupe. Was waren die Ursachen der Erhebung? Wie weitete sich der Aufstand über das ganze Land aus? Wie wurde er brutal niedergeschlagen? Welche Folgen hatten das militärische Eingreifen des Kremls und das Stillhalten des Westens? Diese "Massenerhebung von einzigartiger Kraft und Spontaneität", wie Knabe schreibt, war fast vier Jahrzehnte Grundlage für den Nationalfeiertag in Westdeutschland, den "Tag der deutschen Einheit". Begeben Sie sich mit uns noch einmal auf eine Zeitreise - und reflektieren die Frage: Was ist uns Freiheit wert - und was sind wir bereit für sie einzusetzen?
Erststimme #70: Kati Jordan - Organspende
Mit der Organspende geht es in Deutschland nicht voran. Etwa 8.500 Menschen warten auf ein Spenderorgan und die Zahl derer, die ein Organ gespendet haben, stagniert seit Jahren. Anfang 2020 entschied sich der Bundestag gegen eine Widerspruchslösung, durch die Menschen automatisch als Organspender gelten, wenn sie sich nicht ausdrücklich dagegen aussprechen. Stattdessen sollte mehr Aufklärung helfen und dazu bewegen, eine Entscheidung für oder gegen die Organspende zu treffen.
Dr. Kati Jordan ist Transplantationsbeauftragte im Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum in Berlin-Schöneberg. Zu ihrer Aufgabe gehört es unter anderem, das Thema Organspende anzusprechen, wenn es am schwierigsten ist - nämlich dann, wenn Menschen einen geliebten Angehörigen verloren haben und dieser als Spender in Frage kommen würde. Auch deshalb wirbt sie dafür, frühzeitig eine Entscheidung zu treffen.
Die Journalistin Sandra Wahle spricht mit ihr anlässlich des Tags der Organspende am 3. Juni über ihre Aufgaben, den Spenderprozess an sich und die möglichen Gründe, warum in Deutschland immer noch so wenige Menschen einen Spenderausweis in der Tasche haben.
Erststimme #69: Gisela Dachs - Israel
Israel, das vor kurzem sein 75 jähriges Gründungsjubiläum feiern konnte, hat sich im letzten Jahrzehnt stark verändert. Die jetzige Regierung Netanyahu ist der vorläufige Höhepunkt einer Entwicklung hin zu religiöseren, radikaleren Gruppierungen der israelischen Politik. Dies macht sich zuerst in der Siedlungs- und Besatzungspolitik bemerkbar: Die von der EU und den USA befürwortete Zweistaatenlösung wird immer unrealistischer. Neu ist, dass eine israelische Regierung im Stile der polnischen PiS und Orbans Fidesz auch die Innenarchitektur des Staates verändern will. Massenproteste wie in den letzten Wochen hat Israel noch nicht erlebt. Es kann nicht verwundern, dass dieser Wandel Einfluss auf das ohnehin schon kritische Bild Israels in Deutschland hat.
Dies ist die Ausgangssituation unseres Podcastgesprächs mit der Journalistin und Publizistin Dr. Gisela Dachs. Sie ist seit Jahrzehnten eine der führenden Kennerinnen Israels und der Nahostpolitik, schreibt für diverse deutschsprachige Medien, vor allem für die ZEIT, und ist Professorin am DAAD Center for German Studies der Hebrew University in Jerusalem. Frau Dachs lebt in Tel Aviv und wird von der Israel arbeitenden Podcasterin Pia Steckelbach interviewt.
Erststimme #68: Jens Nettekoven - Politik & Sport
Politik und Sport stehen schon lange in einem gegenseitigen Abhängigkeits- und Spannungsverhältnis und sind auf vielen Ebenen miteinander verwoben. Politiker nutzen Sportevents als Bühne, inszenieren sich im Glanz gewonnener Pokale oder Medaillen. Wer kennt nicht die Fotos, mit denen sich Politiker mit Stars sportlichen Wettstreits ablichten lassen.
Aber auch Sportler nutzen ihre Erfolge als Treibmittel für politische Botschaften: Muhammed Ali die Fäuste der Black Panther oder das Knien des Footballers Colin Kaepernick sind hier Momentaufnahmen.
Aber immer wieder werden sportliche Großereignisse selbst wie z.B. die Olympischen Spiele in Los Angeles 1932, Berlin 1936, Moskau 1982, Los Angeles 1984 oder Sotchi 2014 eingesetzt als „Nationbrandings“ - und wurden somit selbst zur politischen Botschaft.
Wie sehr lassen sich Sport und Politik wirklich trennen? Wie sehr lassen sich die Leistungen der Sportlerinnen und Sportler von den sie fördernden staatlichen Institutionen trennen? Die Diskussion um die Wiederzulassung russischer und belarussischer Athleten unter neutraler oder sogar mit eigener Flagge zeigt den Zwiespalt.
Höher, schneller, weiter – soll das nur für den Sport oder auch für dessen Organisation und Inszenierung gelten? Wie lässt sich Nachhaltigkeit bei Großereignissen neu denken? Bieten Olympische Sommerspiele in der Region RheinRuhr 2036 hier vielleicht einen neuen Ansatz?
Wir führen unser Interview mit Jens-Peter Nettekoven MdL, der als Sportler, Politiker und Sportfunktionär einen kenntnisreichen Blick auf die Materie wirft. Der Vizepräsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und Präsident des Deutschen Ringer-Bundes spricht mit uns über die Schnittmenge von Politik und Sport, "Sportswashing" und dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft, internationale Sportverbände und Athletinnen und Athleten.
Erststimme #67: Lothar Schrott - Katastrophenvorsorge & Katastrophenmanagement
Kann sich eine Gesellschaft auf solche „Großschadensereignisse“ adäquat vorbereiten, wie erwirbt man Handlungskompetenz für Krisensituationen? Welche Szenarien legt man hier zu Grunde und wie lernt man es, sich professionell auf diese Dinge vorzubereiten und sie zu managen? Wie wird man der Anforderung gerecht, das Bewusstsein zu prägen, dass Bildung und Ausbildung eine Schlüsselrolle für die Vorsorge und das Management von Katastrophen spielen?
Wir sprechen zu diesem Thema mit dem Geographen Prof. Dr. Lothar Schrott, der an der Universität Bonn den weiterbildenden Masterstudiengang „Katastrophenvorsorge und Katastrophenmanagement (KaVoMa)“ leitet, der in Kooperation mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) angeboten wird.
Erststimme #66:: Simon Mputu Ngimbi & Ismail Celik
Erststimme #65: Marius Reichert - Berichterstattung aus Krieg und Krisen
Ein großer Teil der medialen Aufmerksamkeit zum Ukrainekrieg findet heute auf sozialen Medien statt. Die Plattform TikTok wurde von manchen schon in WarTok umbenannt, weil eine unfassbar große Zahl an Videos zum Krieg dort zu sehen sind. Und zwar meist ohne professionelle Einordnung. Ohne jegliche redaktionelle Kontrolle. Ohne Verifizierung durch wen auch immer. Über die Folgen, über die Berichterstattung zum Krieg und über das, was der Krieg mit den Berichterstattern macht, möchten wir heute reden.
Dazu sprechen wir mit Marius Reichert. Er ist freier Journalist, Medientrainer und berichtet seit einigen Monaten für die ARD über und aus der Ukraine und immer wieder auch aus anderen Katastrophengebieten. Das Gespräch führt Frank Windeck.
Erststimme #64: Nino Galetti: Politiklabor Italien – Deutschlands „vergessener Partner“ nach hundert Tagen Regierung Giorgia Meloni
Rund hundert Tage ist es her, als sich im Westen und Norden Europas anlässlich der neuen italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ein Sturm aus wohl kalkulierter politischer Entrüstung, aber auch ernsthafter Sorge erhob. Das Politiklabor Italien hatte die Chefin der „Fratelli d’Italia“ – zuvor im doppelten Sinne des Wortes eine politische Randerscheinung – binnen weniger Jahre an die Spitze einer Regierung geführt, die mindestens auf dem Papier eher als „Rechts“, denn als „Mitte-Rechts“ gelten muss. Welche politischen Optionen und Ambitionen verfolgen Giorgia Meloni und ihre heterogenen Koalitionspartner nun zwischen nationaler Rhetorik und internationalen sowie ökonomischen Sachzwängen? Wie zuverlässig können sich die Beziehungen zu dem langjährigen EU- und NATO-Partner gestalten?
Und: Welches Anziehungs- oder Abschreckungspotential kann die italienische Regierungschefin auf die politische Kultur der Europäischen Union entfalten? Droht eine weitere Verrohung des Diskurses über die Mittelmehr-Migration? Oder zwingt die Realpolitik die Regierung in Rom in einen eher gemäßigt-konservativen Kurs „neuen Typs“? Oder beides zusammen?
Wir diskutieren diese Fragen mit Dr. Nino Galetti, der für die Konrad-Adenauer-Stiftung von Rom aus das politische Geschehen in Italien, im Vatikan und auf Malta analysiert. Das Interview wird geführt von Vanessa Verena Wahlig, die selbst vor dem Hintergrund langjähriger Italien-Erfahrung einen eigenen Podcast („Überall Konfetti“) für junge Leute aus dem deutsch-italienischem Kosmos betreibt.
Erststimme #63: #WeRemember - zum internationalen Holocaus-Gedenktag
Am 27.01., dem Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, wird international der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. In erster Linie bedeutet dies, dass in Deutschland in zahlreichen Veranstaltung und „Feierstunden“ ein mahnendes Gedenken an die mörderische Vergangenheit unternommen wird. Dies hat aber auch eine zweite, eine gegenwärtige und zukünftige Dimension: Dahinter steht die Forderung und Selbstverpflichtung des „Nie wieder…“ in Deutschland – nie wieder soll es zu Zuständen kommen, wie sie durch den Nationalsozialismus herbeigeführt worden sind. Das verbindet sich mit der Forderung „Wehret den Anfängen“.
An diesem Punkt setzen manche Kritiker des Umgangs mit Antisemitismus in Deutschland an. Das Gedenken an die Opfer, die schonungslose Aufdeckung der Täterstrukturen – das sei Deutschlands große Leistung. Aber bei der Bekämpfung des Antisemitismus gäbe es Defizite – manches würde nicht genügend als Antisemitismus erkannt und bekämpft, was sich in andere Begriffe kleidet, z.B. die sog. „Israelkritik“.
Arye Sharuz Shalicar ist Israeli und arbeitet für den israelischen Staat. Er hat aber – aus einer persischen jüdischen Familie stammend – als Kind und Jugendlicher in Berlin gelebt und hat seine Geschichte, die des jungen persischen Juden mit Street Credibility aus dem Wedding, in einem Buch und jetzt einem Film an die Öffentlichkeit gebracht. Er hat Antisemitismus erfahren und beobachtet Deutschland und seine Entwicklung genau. Er hat Zweifel, ob in Deutschland „Nie wieder“ und „Wehret den Anfängen“ vollständig auf die neuen Lebensverhältnisse des 21. Jahrhunderts angewendet wird. In unserer Podcastfolge wird er von seinen Erfahrungen und Beobachtungen berichten.
Erststimme #62: Weihnachten im Krieg
In Deutschland haben wir die meisten Tannenbäume schon aus den Wohnzimmern geräumt, den Jahreswechsel gefeiert und sind im neuen Jahr angekommen. Doch in der Ukraine wurde erst vor wenigen Tagen Weihnachten gefeiert. Diese Tage gelten normalerweise als ein Fest der Besinnung, der Liebe und des Friedens. Familien sitzen zusammen, man freut sich über Geschenke, gutes Essen und genießt die gemeinsame Zeit.
Wie aber lebt es sich in einer solchen Zeit, wenn Krieg im eigenen Lande ist? Wenn man immer und immer wieder zu fast jeder Zeit damit rechnen muss, dass Sirenenalarm durch einen Luftangriff ausgelöst wird und man in den Luftschutzbunker muss? Wie geht man damit um, dass Wärme, Strom und Wasser ausfallen, dass Familien durch Flucht und Evakuierung getrennt sind? Wie ist die Lebens- und Überlebenssituation in einem europäischen Land, dessen Existenzgrundlage durch einen Nachbarstaat massiv bedroht wird und der um sein Fortbestehen und das Leben seiner Bürger seit fast einem Jahr kämpfen muss?
Diese und weitere Fragen stellen wir Vasyl Mykhailyshyn, einem Mitarbeiter der Konrad-Adenauer-Stiftung der sich noch in Kiew befindet. Er ist Augen- und Zeitzeuge des Lebens in der Ukraine in Zeiten des Krieges, in denen viel Leid geschieht, aber auch versucht wird, etwas wie ein normales Leben herzustellen.