Vorgeschichte
Die Region Bajio, rund 300 km nördlich der Hauptstadt Mexiko-City, ist neben Monterrey im Norden die traditionell dynamischste Wirtschaftsregion des Landes und beherbergt heute das Herzstück der mexikanischen Automobil- sowie Luft- und Raumfahrtindustrie mit den entsprechenden Zulieferern und Dienstleistern. In den letzten sieben Jahren verzeichneten diese 5 Bundesstaaten ein um 40% höheres Wirtschaftswachstum als im nationalen Durchschnitt und gelten damit zu Recht als das wirtschaftliche „Power House“ Mexikos.
Auch von deutscher Seite sind mit BMW (San Luis Potosi), Mercedes (Aguascalientes) und Audi (Queretaro) drei der vier großen Automobilhersteller hier präsent, SIEMENS feierte in diesem Kontext sein 125 jähriges Bestehen in Mexiko.
Diese Wirtschaftsdynamik geht einher mit einer traditionell marktfreundlichen Wirtschaftspolitik und Förderung von Innovation und Ausbildung (Duales System) mit einer starken Präsenz der Partido Acción Nacional, PAN in diesen Regionalregierungen.
Auf Grund dieser parteipolitischen Affinität hat die KAS in dieser Region immer schon einen Schwerpunkt der politischen Bildung und Beratung gehabt, aber auch der deutsche BDI fördert hier im Verbund mit den Unternehmerverbänden CONCAMIN und COPARMEX Kooperationsmodelle mit den Schwerpunkten Duale Ausbildung und ganz aktuell Industrie 4.0.
Im Zuge der sich seit der Präsidentschaftswahl im Juni 2018 abzeichnenden strukturellen politischen Veränderungen mit einem deutlich auf staatliche Interventionen gerichteten Fokus, wuchs in diesen Bundesstaaten die Überzeugung, dass nur im Verbund und mit vereinten Kräften diese eigene wirtschaftliche, soziale und politische Entwicklung aufrecht zu erhalten sein würde.
Allianz Centro-Bajío Occidente
Ausschlaggebend für diese Regionalallianz war der politische Wille der Gouverneure diese Bundestaaten – über Parteigrenzen hinweg – ein entsprechendes Bündnis zu initiieren. Mit Diego Sinhue (Guanajuato, PAN), Martin Orozco, (Aguascalientes ,PAN), Francisco Dominguez Servin (Queretaro, PAN), Enrique Alfaro (Jalisco, Movimiento Ciudadano) und Juan Manuel Carrera (San Luis Potosi, PRI) stehen unterschiedliche persönliche Stile, Parteizugehörigkeiten und Generationen für ein in Mexiko neuartiges Konzept der regionalen Zusammenarbeit. Bei der Genese war Guanajuato ohne Zweifel eine treibende Kraft, die KAS in Mexiko und Vertreter des BDI Projektes unter der Leitung von Jochen Elsaesser haben diese Idee aber seit gut zwei Jahren aktiv befördert und durch zahlreiche Gespräche und Workshops im Vorfeld flankiert, geformt und belgeitet.
Ein zentrales Element war dabei das konstruktive Zusammenspiel von politischen Entscheidungsträgern der Landesregierungen, Vertretern der Privatwirtschaft, Verbände, Wissenschaftler und die KAS in Mexiko.
Das im Zuge dieser Dynamik und zahlreicher gegenseitiger Besuche in Mexiko und Deutschland nach dem erfolgreichen Auftritt Mexikos als Gastland auf der Hannover Messe 2018 auch die Deutsche Messe AG den Entschluss fasste erstmals in Lateinamerika einen Ableger der weltweit führenden Technologiemesse „Hannover Messe“ in Leon zu eröffnen, verhalf der Initiative zu einer zusätzlichen Öffentlichkeit und Dynamik.
Die Erwartungen der Hannover Messe wurden dabei weit übertroffen: 60% mehr als erwartete Aussteller, ein enormer Besucherandrang und die Präsenz der führenden mexikanischen Unternehmerschaft sowie zentraler Führungspersönlichkeiten aus Deutschland wie Dieter Kempf, Präsident des BDI, Joe Kaeser, CEO SIEMENS und Jochen Koeckler, CEO Deutsche Messe AG haben unterstrichen, dass das Signal angekommen ist.
Die mexikanische Regierung ließ sich zwar zur Eröffnung „nur“ mit der blassen Wirtschaftsministerin vertreten, immerhin stattete Staatspräsident Lopez Obrador dann zum Abschluss einen Besuch ab.
Die KAS unterzeichnete bei dieser Gelegenheit nicht nur die Absichtserklärung der Kooperation mit den anwesenden Gouverneuren, sondern organisierte auch im Kontext der Messe einen hochrangigen Wirtschaftsdialog mit den fünf Wirtschaftsministern der Bundesstaaten, BDI und CONCAMIN sowie in der unmittelbaren Folge eine Fachtagung zu Energiefragen in San Miguel Allende mit den Vertretern der Energie- und Umweltministerien wiederum der Allianz-Mitglieder.
Die Presseresonanz (siehe Anlage) der Veranstaltungen war beeindruckend, die Sichtbarkeit der KAS enorm hoch und die sich daraus ableitenden Handlungspotentiale sind bemerkenswert.
Perspektiven und Potentiale
Die KAS in Mexiko hat sich mit dieser Initiative prominent an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Politik in Mexiko positioniert. Dies ist umso bedeutender, als sich die politischen Perspektiven in Mexiko mit dem Kurs der Regierung Lopez Obrador in eine Richtung verschieben, die wirtschafts- und demokratiepolitisch bedenklich ist.
Das Gegenmodell zu diesem Kurs ist die Region Bajío, in der es gilt im Rahmen dieses Verbundes marktfreundliche und weltoffenen Signale weiter zu fördern. Der Allianz mit Deutschland kommt nach diesen Anfangserfolgen eine große Bedeutung zu. Die KAS sollte dabei nicht nur diese Allianz in Mexiko weiter mit inhaltlichen Veranstaltungen, Fortbildung von Entscheidungsträgern und politischen Dialog fördern, sondern auch den Schulterschluss mit dem deutschen BDI und der CONCAMIN in Mexiko aktiv betreiben.
Es wird angeregt dazu auch Gespräche auf Leitungsebene der KAS und des BDI in Deutschland zu führen.
Der Ausstrahlungseffekt auf nationaler und regionaler Ebene ist als hoch einzuschätzen, die Themen Ordnungspolitik, Wirtschaft- und Sozialpolitik sowie Energie- und Umweltpolitik stehen dabei für die KAS an erster Stelle. Innovation und Digitalisierung sollten folgen.
Proporcionado por
Oficina de la Fundación México
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Sobre esta serie
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