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Freiwilliges Soziales Jahr Politik 2020/21 - Kim Hildebrandt
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Mein Name ist Kim Hildebrandt und ich war von September 2020 bis August 2021 FSJlerin bei der Konrad-Adenauer-Stiftung in Dresden.
Das FSJ-Politik war für mich, ehrlicherweise, kein Traumziel, sondern eine spontane Entscheidung. Nach der Schulzeit war ich mir unsicher, wohin ich gehen und was ich im Leben machen will, also habe ich nach einer Überbrückungsmöglichkeit gesucht, die mich noch nicht dauerhaft auf einen bestimmten Weg festlegt, die mich aber dennoch insofern weiterbringt, als dass ich nicht ein ganzes Jahr an eine Tätigkeit verschwende, von der dann ich nichts mitnehmen kann. Als ich durch Zufall bei der Recherche nach möglichen Stellen dann auf das FSJ-Politik gestoßen bin, hatte ich keine anderen Erwartungen, als dass ich in meinem Freiwilligendienst etwas Sinnvolleres tun würde, als nur zu kopieren, und dass ich nach einem Jahr einen Einblick darin hätte, was ich später beruflich machen oder auch nicht machen wollen würde.
Diese zwei – zugegeben sehr niedrigschwelligen – Ansprüche haben sich auch erfüllt. Ja, ich musste auch zweimal etwas kopieren, aber meine Arbeit bei der Konrad-Adenauer-Stiftung war sehr viel facettenreicher als das. Neben der Pflege unserer Social-Media-Kanäle und unserer Website hatte ich unterschiedliche Recherche-Aufgaben, habe Kontakt zu Referenten oder anderen Menschen aufgenommen und Veranstaltung nachbereitet. Ich konnte einen umfangreichen Einblick in die Arbeit in der Veranstaltungsbranche gewinnen, denn die Planung von so vielen Vorträgen und Diskussionen, Workshops und Tagungen braucht einen genauen organisatorischen Überblick und viel Erfahrung, und in beides hatte ich die Möglichkeit, mich einzuarbeiten. Außerdem konnte ich einen Blick hinter die Kulissen einer so großen politischen Stiftung werfen und beobachten, wie hier ein Zahnrad ins andere greift und verschiedene Abteilungen zusammenarbeiten.
Es ist zwar ein leidiges Thema, aber um über mein FSJ zu sprechen, muss ich auch über Corona sprechen. Denn natürlich ist es eine wichtige Einschränkung, wenn wegen der Pandemielage in einer Einsatzstelle, die von Veranstaltungen in ganz Sachsen lebt, acht Monate lang keine Präsenzveranstaltungen stattfinden können, und natürlich hat das auch meine Einsatzzeit verändert. Trotzdem kann ich nicht sagen, dass ich, abgesehen vom Ambiente der jeweiligen Veranstaltungsorte, etwas Bestimmtes vermisst hätte. Nachdem auch bei der Adenauer-Stiftung nach der ersten Welle technisch aufgerüstet und umgestellt wurde, konnte ich es in meinem FSJ erleben, dass bei Bedarf eben alle geplanten Veranstaltungen in den digitalen Raum verlegt wurden. Eine Einschränkung? Ja. Aber inhaltlich hat das den Diskussionen nicht geschadet. Und es hatte Vorteile. Denn online kann man eine Veranstaltung mit mehreren hundert Zuschauern in einer Woche auf die Beine stellen oder mal eben einen Referenten live aus China zuschalten, in reinen Präsenzveranstaltungen ist so etwas nicht möglich.
Auch das Homeoffice war für mich recht komfortabel. Weil die Arbeit von FSJlern und Praktikanten im Bildungsforum am meisten von der Kommunikation mit den Kollegen abhängt, konnten wir fast durchgängig ins Büro kommen, wenn wir das wollten. Die Aufnahme hier ins Team insgesamt war für mich auch sehr nett und ich wurde das ganze Jahr über unterstützt und konnte trotzdem verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen. Meine Mentorinnen waren für mich immer ansprechbar und haben sich immer die Zeit für mich genommen.
Ich fühle mich nach dem FSJ jetzt sicherer, was die Kommunikation mit zum Beispiel Referenten oder externen Unterstützern, etwa einer Technik-Crew, angeht und habe auch einige tolle Programme zum Arbeiten kennengelernt, mit denen ich auch in Zukunft sicher noch etwas anfangen kann. Außerdem habe ich ein besseres Zeitgefühl, weil ich aus der Erfahrung gelernt habe, dass es in einem großen Organisationsapparat eben manchmal dauert, bis eine Anfrage auf dem richtigen Schreibtisch gelandet ist; und dass manches andererseits auch ganz schnell geht, wenn man es gar nicht erwartet.
Während meine Erwartungen also völlig erfüllt wurden, kann ich auch guten Gewissens behaupten, dass das FSJ-Politik insbesondere bei der Konrad-Adenauer-Stiftung auch sehr viel höheren Ansprüchen gerecht wird und kann nur allen Interessierten empfehlen, sich selbst ein Bild zu machen.