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Schülerprojekttag Demokratie und Diktatur vom 2. - 5. Mai 2011

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Engagement für Demokratie lohnt sich. Aber um eine Diktatur zu verstehen, wenn man noch nie in einer gelebt hat, braucht man Zeit um in die verschiedenen Dimensionen und Wirkungen einer Diktatur eintauchen zu können. Durch diese intensive Auseinandersetzung und den Vergleich mit der heutigen Zeit, wird auch unsere Demokratie klarer und verständlicher. Aus diesen Gedanken entwickelte Freya Klier ein Konzept für einen Projekttag für Schüler.

Der Tag begann mit einer Begrüßung und einer kleinen Einführung in die Arbeit und die Angebote der Konrad Adenauer Stiftung durch den Tagungsleiter. Anschließend führte Freya Klier in den Ablauf des Projekttages ein und begann die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg eingehender zu erläutern. Durch Ausflüge in die weltpolitische Situation in dieser Zeit und Berichten von Erlebnissen ihrer Eltern machte sie Geschichte lebendig und greifbar für die Teilnehmenden. Nach Ihrem Konzept ging sie chronologisch durch die Geschichte der DDR und teilte sie in drei Abschnitte. Der erste Abschnitt waren die 50’er Jahre, geprägt durch den Aufbau des Sozialismus und der Massenfluch aus der DDR. Hier wurden besonders die Gleichschaltung und Funktionsweise der Justiz betrachtet und auf die Einschränkung der Meinungsfreiheit eingegangen. Sie verwies auch auf die Bedeutung des 17. Juni 1953 für die DDR und zeigte wie durch die Diktatur Begriffe besetzt wurden, die aber nur leere Hüllen waren. Neben vielen persönlichen Berichten zeigte Freya Klier auch einen Film, den sie über die Flucht von Berliner Schülern mit dem Moskau-Paris-Express gedreht hatte. Die Schüler stellten viele Fragen über die Ereignisse im Film und tauchten mit Freya Klier in die damalige Zeit ein.

Im zweiten Abschnitt des Projekttages ging sie auf die 60’er und 70’er Jahre in der DDR ein. Hier ging sie auf die Kollektivierung der Gesellschaft ein und zeigte wie Begriffe wie Individualität in der DDR verdrängt wurden. Sie las aus ihren Büchern und sprach mit den Schülern über die Berichte aus dieser Zeit. Im Mittelpunkt standen besonders die Situation an den Schulen, was die heutigen Schüler besonders interessierte, aber auch die hohe Selbstmordrate in der DDR wurde besprochen und erklärt. Durch viele persönliche Erlebnisse zeigte Frau Klier den Schülern die Wirkung eines diktatorischen Systems und den Druck, den die Menschen damals empfanden.

Im vierten Teil standen die 80’er Jahre und ihr Widerstand gegen das diktatorische System in der DDR im Mittelpunkt. Freya Klier berichtete von ihren Erlebnissen in dieser Zeit und las aus ihrem Buch Abreiß- Kalender vor. Trotz politischer Entspannung hielt das DDR Regime den Druck auf unliebsame Bürger hoch. Hierbei wurde besonders auf die Arbeit und die Methoden der Staatssicherheit eingegangen. Trotz des hohen staatlichen Drucks entwickelte sich eine Widerstandsbewegung, welche in die Ereignisse um 1989 und 1990 gipfelte.

Die Schüler waren begeistert von diesem Ausflug in die Geschichte und bekamen einen lebendigen Eindruck vom Leben in einer Diktatur. Neben den geschichtlichen Betrachtungen wurden auch aktuelle Bezüge zu den Ereignissen in Nordafrika durch die Schüler gezogen. Engagement für Demokratie lohnt sich.

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Maja Eib

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Landesbeauftragte und Leiterin Politisches Bildungsforum Thüringen

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