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Mittelstand und Corona

Wie kann der Neustart aus der Krise gelingen?

Veranstaltungsbericht und Vortragsvideos

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Die mit der COVID-19-Pandemie einhergegangenen Einschränkungen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens haben im Frühjahr letzten Jahres zu massiven Veränderungen geführt– mit erheblichen Folgen auch für die Wirtschaft in Thüringen. Das politische Bildungsforum Thüringen der Konrad-Adenauer-Stiftung hat dies zum Anlass genommen, die Zukunft des Thüringer Mittelstands etwas genauer zu beleuchten. Dazu waren am 23. Februar 2021 zu Gast der Volkswirt des Instituts der deutschen Wirtschaft Dr. Klaus-Heiner Röhl, die Hauptgeschäftsführerin der IHK Erfurt Dr. Cornelia Hasse-Lerch sowie der Thüringer Landtagsabgeordnete Andreas Bühl. 

Zu Beginn der Veranstaltung zeichnete Röhl in einem Impulsvortrag die allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklungslinien in Thüringen nach. Dabei konnte er auf eine aktuell erschienene Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zurückgreifen, welche die wirtschaftlichen Rahmendaten von 94 deutschen Regionen analysierte. Deutlich ließ sich aus dieser ablesen, dass die Arbeitsmarktentwicklung in Thüringen in den vergangenen fünfzehn Jahre positiv verlaufen sei. Röhl betonte, dass sowohl die Arbeitslosenzahlen rückläufig seien als auch beim Bruttoinlandsprodukt pro Kopf eine Konvergenz zu den westdeutschen Bundesländern zu beobachten sei. Strukturell sei hingegen, die stark alternde Demografie und die damit sinkende Zahl der Erwerbstätigen in Thüringen problematisch. Ebenfalls sei die noch nicht ausreichend vorhandene digitale Infrastruktur ein Problem. Weiter sei die Thüringer Wirtschaft geprägt von einer kleinteiligen, mittelständigen Industrie in der Fläche. In der aktuellen Pandemiesituation komme Thüringen der verhältnismäßig große Industrieanteil der Wirtschaft zugute, da diese weniger stark vom Lockdown betroffen sei. Röhl analysierte weiter, dass in Thüringen zwar die Kredite der Corona-Hilfen sehr zügig abgeflossen seien, was aber nicht auf den Abfluss der Corona-Zuschüsse zutreffe. Aufgrund der bereits vor der Coronapandemie bestehenden strukturellen Schwächen sah Röhl auch für die weitere Zukunft große wirtschaftliche Herausforderungen für Thüringen. Diese allgemeinen Rahmenbeschreibungen konnte im Anschluss Haase-Lerch mit vielen Details aus einer Innenperspektive der Thüringer Wirtschaft ergänzen. So berichtete Haase-Lerch, dass der Frust in vielen Unternehmen über das Pandemiemanagement der Politik groß sei. Während die ersten Corona-Hilfen im März noch zügig und unbürokratisch bei den Unternehmen angekommen seien, würden die aktuellen Hilfen die Unternehmen nur langsam und unter großen bürokratischen Aufwand erreichen. Ebenfalls berichtete Haase-Lerch, dass nach einer Hausstudie der IHK Erfurt der Geschäftsklimaindex so niedrig sei wie zuletzt in der Finanzkrise. Pandemiebedingt sei bei vielen Unternehmen eine sinkende Eigenkapitalquote zu beobachten, sodass Hasse-Lerch noch mit steigenden Insolvenzzahlen rechnet. Im Besonderen der Einzelhandel werde wohl von dieser Insolvenzwelle getroffen werden. Allerdings hätten vor allem die Händler gute Chancen, gut durch die Pandemie zu kommen, welche zügig Teile ihrer Waren auch online angeboten hätten. Im folgenden Impulsvortrag von Bühl vermittelte dieser mögliche politische Antworten auf diese Herausforderungen. Dabei unterstrich er, dass die Landesregierung bisher wenig tue, um die Bürokratielast für die Unternehmen zu verringern. Hingegen werbe die CDU-Fraktion dafür, für jede neue bürokratische Hürde, zwei Alte abzubauen. Ebenfalls mahnte Bühl, dass die Investitionsquote für Forschung in Thüringen im Bundesvergleich unterdurchschnittlich sei. Als Reaktion auf die sinkenden Zahlen von Erwerbstätigen müsse Thüringen, so Bühl, eine Fachkräfteoffensive starten. In der abschließenden Diskussionsrunde wurde unter der Leitung von KAS-Referent Tillmann Bauer besprochen, ob die Coronakrise einen Strukturwandel in den Innenstädten beschleunigen werde und welche Mittel die Politik jetzt ergreifen sollte, um Unternehmen zu stützen, als auch die Chancen für die Thüringer Wirtschaft, die aus der Pandemie erwachsen könnten. 

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Vortrag von Dr. Cornelia Haase-Lerch

(verfügbar bis 22.3.)

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Vortrag von Dr. Klaus-Heiner Röhl

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Vortrag von Andreas Bühl MdL 

(verfügbar bis 22.3.)

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Tillmann Bauer

Tillmann Bauer

Referent für politische Bildung

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