Editorial
Konrad Adenauer sagte einst: „In der Geschichte der Menschheit gibt es Perioden des lastenden Dunkels, der Unrast, des Unfriedens, der Angst; aber immer wieder hat der menschliche Geist, die menschliche Seele sich hindurchgerungen zum Licht und zum Frieden.“ Ein unverändert aktueller Satz, der uns sowohl mahnt als auch motiviert: Alte und neue Krisen, Konflikte und Kriege haben das Jahr 2024 geprägt, seine Agenda dominiert und in unserer Arbeit eine große Rolle gespielt. Mit Blick auf das, was wir gemeinsam in diesem Jahr geleistet haben, können wir alten und neuen Herausforderungen jedoch mit Selbstbewusstsein und Zuversicht begegnen.
Größte Sorgen in Europa bereitet unverändert die russische Aggression gegen die Ukraine, die sich mit unbeirrbarem Überlebenswillen verteidigt und zu einem Bollwerk der Freiheit in Europa geworden ist. Es wäre eine historische Torheit, würden wir in unserer Unterstützung für das Land nachlassen. Bereits zum zweiten Mal haben wir anlässlich des traurigen Jahrestages der Invasion im Februar das „Cafe Kyiv“ veranstaltet: Mit nochmals gesteigerter Resonanz einer breiten Öffentlichkeit wie der Medien widmeten wir uns Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Landes aus unterschiedlichen Perspektiven.
Am 7. Oktober jährte sich erstmals der unvorstellbar grausame und brutale Angriff palästinensischer Hamas-Terroristen aus dem Gazastreifen auf Israel. Der Konflikt in der Region hat sich ausgeweitet, Israel kämpft mittlerweile an mehreren Fronten und auch in Deutschland kommt es immer wieder zu tätlichen Auseinandersetzungen: Antisemitismus und Judenhass treten inzwischen offen zum Vorschein. Niemals dürfen wir es hinnehmen, dass Jüdinnen und Juden sich nicht mehr sicher fühlen. Ende September haben wir mit einer ganztägigen, hochrangig besetzten Veranstaltung „Tacheles“ gesprochen und damit ein Zeichen für jüdisches Leben in Deutschland und für das Existenzrecht Israels, gegen Judenhass und Antisemitismus gesetzt.
Die Kriege gegen die Ukraine und in Nahost, die globalen Migrationsströme, der sich beschleunigende Klimawandel, die wirtschaftliche Problematik unseres Landes und viele andere Gestaltungsaufgaben sowie weitere große und kleine Herausforderungen tragen zu den unruhigen Zeiten bei, in denen wir leben und die klare Orientierung und feste Positionierung erfordern. Unsere drei Schwerpunktthemen – Freiheit braucht Sicherheit, Demokratie braucht Mitwirkung, Nachhaltigkeit braucht Innovation– haben sich abermals bewährt und unserer Arbeit Klarheit und Eindeutigkeit nach innen und gegenüber der Öffentlichkeit verliehen.
Dazu beigetragen hat auch unser KAS-Fellow 2024, der Mitgründer und Vorstand des GovTech Campus Deutschland e. V. Lars Zimmermann. Der Digital- und Technologieexperte hat unsere Arbeit in den Bereichen Digitalisierung und Verwaltung mit neuen Ideen und Konzepten begleitet und uns bei der Entwicklung von Ideen und Projekten unterstützt, mit denen Governance-Strukturen moderner, resilienter und technologieoffener gestaltet werden können.
Ein besonderes Jubiläum bot in diesem Jahr Gelegenheit, den Blick auf eine beachtliche Erfolgsgeschichte zu richten und zugleich auf Gegenwart und Zukunft zu blicken: der 75. Jahrestag der Verabschiedung des Grundgesetzes am 23. Mai. Das als Provisorium beschlossene Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland gehört inzwischen zu den ältesten geltenden Verfassungen der Welt. Es wird von mehr als drei Vierteln der hier lebenden Menschen als bewährte Grundlage unseres Zusammenlebens geschätzt und gewürdigt. Dennoch müssen wir immer wieder deutlich machen: Die Verfassung muss gelebt und gegen alle Anfechtungen verteidigt und gesichert werden. Denn es geht um unsere Demokratie, um unsere Freiheit und um unsere Zukunft! Und das ist die Verantwortung von uns allen – heute und in den kommenden Jahren.
Das Jahr 2024 war, wie schon die Jahre zuvor, sehr herausfordernd. Wir danken allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herzlich für ihr erneut großes Engagement in diesem Jahr. Auch danken wir allen Mitgliedern unserer Gremien für die gute und konstruktive Zusammenarbeit. Allen Förderinnen und Förderern des Freundeskreises, den Spenderinnen und Spendern, Sponsorinnen und Sponsoren sowie Partnerinnen und Partnern gilt unser Dank für ihre ideelle wie finanzielle Unterstützung. Unseren zahlreichen Partnerinnen und Partnern im In- und Ausland danken wir für die gute und zuverlässige Zusammenarbeit. Wir werden weiterhin alles daransetzen, dem darin zum Ausdruck gebrachten Vertrauen gerecht zu werden. Wir hoffen und wir freuen uns auf Ihre Unterstützung, die uns die bevorstehenden Herausforderungen mit Selbstbewusstsein und Zuversicht angehen lässt.
