50 Jahre Ausländerförderung (AU) und 5 Jahre des Netzwerks der Internationalen Stipendiatinnen und Stipendiaten (NIS) der Konrad-Adenauer-Stiftung. Es waren genug Gründe, sich trotz der Corona-Pandemie zu treffen. 2020 fand das Jahrestreffen des NIS nicht wie gewöhnlich in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin statt. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten trafen sich digital am 5. und 6. Dezember 2020, um über das Thema „COVID-19 und die Folgen“ zu diskutieren, Ideen auszutauschen und zwei neue Mitglieder für das NIS-Team Deutschland zu wählen. Teilgenommen haben 140 Stipendiatinnen und Stipendiaten aus 57 Ländern von allen Kontinenten.
Die Veranstaltung wurde mit einer Begrüßung von Frau Dr. Susanna Schmidt, Leiterin der Hauptabteilung Begabtenförderung und Kultur, eröffnet. Danach teilten die Leiterinnen der Ausländerförderung (AU) und der Abteilung Inlandsprogramme der Europäischen und Internationalen Zusammenarbeit (EIZ), Frau Dr. Christina Krause und Katja Plate jeweils, die Neuigkeiten zum Thema Stipendien mit. Danach stellte sich das NIS-Team Deutschland vor, das zusammen mit der KAS das Jahrestreffen organisiert hatte. Das NIS hat zum Ziel, nicht nur internationale Stipendiatinnen und Stipendiaten miteinander zu vernetzen, sondern auch eine Plattform für den Wissens- und Erfahrungsaustausch zu bilden.
Daran anschließend konnten sich die Stipendiatinnen und Stipendiaten bei einem Planspiel in die Rolle von Entscheidungsträgern hineinversetzen. Leitmotiv des Planspiels war das Thema „Virenschutz auf Kosten der Freiheit?“. Dabei sollten die Stipendiatinnen und Stipendiaten als Abgeordnete im Parlament der fiktiven Republik Fontanien ein Gesetz zur Bekämpfung der Corona-Pandemie verabschieden. In Fraktionen und Ausschüsse mussten sie diskutieren, ob und wie die Maskenpflicht und eine Impfstrategie in Fontanien eingeführt werden sollten. Dabei war es eine zentrale Frage, inwieweit ein demokratischer Rechtsstaat Grundrechte wie das Recht auf Freiheit und Versammlungsrechte einschränken darf.
Danach hielt Herr Bundesminister a.D. Hermann Gröhe MdB einen sehr informativen Vortrag über die Corona-Pandemie, soziale und wirtschaftliche Auswirkungen der Krise in Deutschland und der Welt, die Gesundheitssysteme, die Zulassung von Impfstoffen und Medikamenten, Impfstrategien, die gesellschaftliche Akzeptanz und die Forschung. Der Redner lobte den verantwortlichen Umgang Deutschlands mit dem Recht auf Freiheit in dieser kritischen Zeit. Die Diskussion war sehr informativ und erregte weitere Denkanstöße. Um das Virus einzudämmen und auch präventive Maßnahmen gegen künftige Pandemien zu ergreifen, sei es wichtig, das Gesundheitswesen unter einem globalen und kooperativen Blickwinkel zu betrachten, so Hermann Gröhe.
Der erste Tag endete mit digitalen Gesprächen zwischen Stipendiatinnen und Stipendiaten in Gruppen nach Herkunftsregionen, Studienrichtungen und Interessen. Diese Gespräche fanden in 15 Räumen auf der Plattform "Wonder me" statt und ermöglichte den Stipendiatinnen und Stipendiaten, sich auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Das machte uns allen viel Spaß!
Der zweite Tag des NIS-Treffens war kürzer, jedoch von zentraler Bedeutung. Wir freuten uns alle darüber, dass trotz der Corona-Pandemie eine demokratische Wahl online durchgeführt werden konnte. Zehn Kandidatinnen und Kandidaten stellten sich zur Wahl. Herrn Mèhèza Kalibani und Frau Masa Al Masri setzten sich durch und wurden in das NIS-Team Deutschland aufgenommen. Dennoch werden wir unsere bisherigen Mitglieder Bogdan Miftakhov und Amir Iranizadeh sehr vermissen.
Schließlich trafen sich die Stipendiatinnen und Stipendiaten in den fünf jeweiligen NIS-Regionalgruppen (NIS-Osten, NIS-Norden, NIS-Westen, NIS-Südosten und NIS-Südwesten) in Breakout-Sessions. Das Jahrestreffen wurde durch das NIS-Team Deutschland geschlossen. Wir freuen uns über ein gelungenes 5. Jahrestreffen und bereits heute auf das 6. NIS-Jahrestreffen Ende 2021.