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Commander in Chief: Riskiert Obama die nationale Sicherheit für den Wahlkampf? Der Kampf mit Zahlen: Der Streit um Romneys Jobs Record. Und Wisconsin Recall: Gute Nachrichten für Romney
Aufreger der Woche
Ohne viele Worte ist Rep. Mike Bost aus Ilinois unser Aufreger der Woche. Was ihn stört? Ein neuer, strittiger Gesetzesentwurf kam etwas zu kurzfristig vors Parlament – obwohl es schon einen Kompromiss zwischen den Parteien gab.
Take Aways der Woche
Erstens: Hintergründe zur Tötung Bin Ladens, ausformulierte Kill-Lists, Zahlen zu Drohnen-Angriffen und nun auch noch Details zum Stuxnet-Angriff auf das Iranische Atomprogramm – es scheint, als würden die Meldungen über Obamas Aktionen als Commander in Chief in jüngster Vergangenheit nicht abzureißen. Zufall? Wohl kaum. Das findet auch John McCain und wirft den Demokraten Wahlkampf auf Kosten der nationalen Sicherheit vor.
Zweitens: Die Demokraten greifen Romney an einer neuen Front an: Zum herzlosen Finanzhai kommt jetzt der schlechte Gouverneur hinzu. Romneys Versagen als Gouverneur bei Jobs, Steuern und Schulden sind das neue Thema der Obama-Angriffe.
In dem Spot gibt’s viele Zahlen und viele Statistiken, die natürlich von der Romney-Seite anderes interpretiert werden. Was nun eigentlich, das hat PolitiFact mit dem „Truth-O-Meter“ überprüft. Und das Ergebnis: Halbwahrheiten auf beiden Seiten.
Drittens: Die Obama-Kampagne hat einen neuen Youtube-Star: Vize-Kampagnenmanagerin Stephanie Cutter. 2004 wurde sie noch für die Niederlage John Kerrys verantwortlich gemacht - jetzt holt sie Hunderttausende von Youtube Klicks fürs Obama-Team. Hier ihr jüngster Auftritt zu Romneys Bilanz als Gouverneur.
Thema der Woche
Der Gouverneur von Wisconsin Scott Walker hat es geschafft: Er hat den Recall in Wisconsin überstanden und kann im Amt bleiben. Nach eineinhalb Jahren im Amt wollten vor allem Demokraten und Gewerkschaften das Aushängeschild der Tea Party aus dem Amt wählen lassen. Er setzte nämlich nach seiner Amtsübernahme einen strikten Sparkurs um, fuhr staatliche Programme zurück und beschnitt insbesondere die Rechte der Gewerkschaften. Binnen kürzester Zeit sammelten sie hunderttausende Unterschriften für ein Abwahlverfahren, den sogenannten Recall. Die Vorwürfe gegen Walker gibt’s in diesem Video.
Walker setzte eine geschickte Kampagne dagegen und sagte: Es kann ja nicht sein, dass Wahlen einfach wiederholt werden (hier der Spot).
Walker kann im Amt bleiben, hat sogar deutlich gegen seinen demokratischen Herausforderer gewonnen. Die Republikaner und Mitt Romney spüren nun Rückenwind, sprechen von einem ersten wichtigen Schritt, um Obama abzulösen. Wisconsin ist schließlich ein wichtiger Swing State. Romney hatte Scott Walker im Wahlkampf auch massiv unterstützt. Präsident Obama hielt sich hingegen zurück. Ganz nach dem Motto: Wie auch immer Wisconsin ausgeht – das hat keine Auswirkungen auf mich und die Präsidentschaftswahl.
Wenig überraschend hat die Obama-Kampagne einen anderen Spin: Die Exit Polls zeigen, dass Obama derzeit mit 6 Prozentpunkten vor Romney in Wisconsin führt. Dumm nur: 2008 hatte er 14 Prozentpunkten Vorsprung vor John McCain.
Empfehlung der Woche
Während die Demokraten auf ihr neues Dashboard-Tool setzen, experimentieren die Republikaner mit Twitter. Wer mal reinschauen möchte, zwei Online-Tools kurz umrissen: Twitchy, herausgegeben von einer republikanischen Kommentatorin, fischt interessante Tweets aus dem Netz und kommentiert sie im republikanischen Sinn. Politwoops listet Tweets von Politikern, die diese sofort wieder gelöscht haben. Laut techpresident nutzen die Republikaner diesen Algorithmus aber inzwischen gezielt, um ihre Inhalte besser zu verbreiten.
Aber einer muss noch sein …
Letzte Woche war’s Bill Clinton und die Frauen. Diese Woche ist es Ron Paul. Naja, dafür wird aber sicherlich nichts können: Das Ron Paul Bikini Team....